Andreas „Andi“ Deris (* 18. August 1964 in Karlsruhe) ist der Sänger und Hauptkomponist der deutschen Power-Metal-Band Helloween.

Deris bei einem Live-Auftritt mit Helloween (2016)

Biografie

Deris wuchs in Neuburgweier auf.[1] Seine erste elektrische Gitarre erwarb er im Musikhaus Schlaile in Karlsruhe.[2]

Erste Band (1979–1987)

Andreas Deris begann seine Karriere als Sänger in seiner ersten Band mit dem Namen Paranoid, die er zusammen mit seinem Schulfreund Ralf Maurer gegründet hatte. Als Andreas Deris 17 Jahre alt war, benannte sich Paranoid in Nameless um.[3]

Deris schloss sich Mitte der 80er Jahre der Band Dragon an, bestehend aus den Brüdern Bruno und Oscar Di Blasio sowie Bernd und Stefan Lüddemann (ehemalige Hot-Legs-Mitglieder). Man spielte viele Konzerte in der Region Karlsruhe, ging in Edo Zankis Studio in Karlsdorf und schließlich ins Arco Studio, München, um das erste Demo mit Produzent Tony Monn aufzunehmen.[3] Folgende Songs waren enthalten: I Was Made to be With You, Call Me Up, I Hear the Angels Singing, Ballade of Glory und Rock Your Body Down. Am Schlagzeug half während der Aufnahmen Bodo Schopf (ehemals Michael Schenker Group) aus. Dann wurde es ruhig um die Band.

1986 beendete Deris seinen Wehrdienst, die Band verstärkte sich mit Bassist Daniel DeNiro und Schulfreund Ralf Maurer am Schlagzeug und nannte sich nun KYMERA.[4] Es folgten einige Showcase-Auftritte in Hamburg, KYMERA erhielt einen Verlagsvertrag bei der Francis, Day & Hunter Publishing Hamburg und nahm im Katapult Tonstudio in Karlsruhe das nächste Demo mit den Songs Hello U.S.A., Hot Looking Romeo, Send Me a Letter und neu arrangierten Versionen von I Was Made to be With You, Call Me Up und Woman auf.

Nach ein paar weiteren Konzerten verließ Schlagzeuger Ralf Maurer die Band, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Der junge talentierte Kosta Zafiriou ersetzte ihn. Wenig später gründete er mit Deris schließlich Pink Cream 69.[5]

Pink Cream 69 (1987–1993)

Im Jahr 1987 gründete Andi Deris zusammen mit Kosta Zafiriou und dem Gitarristen Alfred Koffler die Band Pink Cream 69, in die noch der Bassist Dennis Ward aufgenommen wurde.[5] Hier feierte Deris, insbesondere nachdem der Nachwuchs­wettbewerb der Rockfabrik Ludwigsburg gewonnen worden war, seine ersten Erfolge. Deris verließ die „Pinkies“ nach bandinternen Streitigkeiten jedoch im Jahr 1993 und trat den Hamburgern Helloween bei, die sich gerade von ihrem Sänger Michael Kiske getrennt hatten.[5]

Helloween (1993–heute)

 
Andi Deris auf der Haltestelle Woodstock 2011

Zu der Zeit, als Deris Helloween beitrat, befand sich die Band in einer schwierigen Situation.[6] Kiske galt als äußerst talentiert und Deris wurde von einigen Fans als Fremdkörper innerhalb der Band betrachtet, obwohl die letzten zwei Helloween-Alben (Pink Bubbles Go Ape und Chameleon) meist als von unterdurchschnittlicher Qualität erachtet wurden.[7]

Mit Master of the Rings sang Deris im Jahr 1994 als Antwort auf die Skepsis ihm gegenüber ein durchaus positiv rezipiertes Helloween-Album ein.[8] Das Nachfolgewerk The Time of the Oath aus dem Jahr 1996 – ein Konzeptwerk über Nostradamus[9] – war das endgültige Comeback für Helloween und etablierte die Band wieder als Größe im Power Metal. Trotz mehrerer Line-up-Wechsel nach The Dark Ride (2000) konnte sich die Band bis heute äußerst erfolgreich halten. Viele Single-Auskopplungen sind Kompositionen von Deris.

Ende der 1990er Jahre veröffentlichte Andi Deris zwei Soloalben. Auf Come In from the Rain und Done by Mirrors sind Metal-, Rock-Songs und Balladen zu hören.[10]

Privates

Seit 1998 wohnt er mit seiner Familie auf Teneriffa.[11]

Diskographie (Auszug)

mit Pink Cream 69

  • 1989: Pink Cream 69
  • 1991: One Size Fits All
  • 1993: Games People Play

mit Helloween

Solokarriere

  • 1997: Come In from the Rain
  • 1999: Done by Mirrors
Commons: Andi Deris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Weber: Traum ging in Erfüllung, in: Badische Woche, 9./10. Juli 2021, S. 5.
  2. Wolfgang Weber: Traum ging in Erfüllung, in: Badische Woche, 9./10. Juli 2021, S. 5.
  3. a b Von Karlsruhe an die Spitze der Charts: "Helloween"-Frontmann im Porträt. ka-news.de, abgerufen am 24. Juli 2021.
  4. KYMERA bei Wimpwire. wimpwire.com, archiviert vom Original am 16. Mai 2008; abgerufen am 23. März 2024.
  5. a b c Biografie Pink Cream 69. laut.de, abgerufen am 24. Juli 2021.
  6. The Time of the Oath bei AllMusic. allmusic.com, abgerufen am 24. Juli 2021.
  7. HELLOWEEN - PINK BUBBLES GO APE-Review. powermetal.de, abgerufen am 24. Juli 2021.
  8. HELLOWEEN - MASTER OF THE RINGS-Review. powermetal.de, abgerufen am 24. Juli 2021.
  9. The Time of The Oath-Review. powermetal.de, abgerufen am 24. Juli 2021.
  10. Deris Andy, deutscher Musiker, Sänger, Sänger der Gruppe "Halloween". trendexmexico.com, abgerufen am 24. Juli 2021.
  11. Interview bei Augsburger Allgemeine