Aninoasa

Kleinstadt im Kreis Hunedoara, Rumänien

Aninoasa (ungarisch Aninósza) ist eine Kleinstadt im Kreis Hunedoara in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Aninoasa
Aninósza
Aninoasa (Rumänien)
Aninoasa (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Hunedoara
Koordinaten: 45° 25′ N, 23° 19′ OKoordinaten: 45° 24′ 35″ N, 23° 18′ 45″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 624 m
Fläche: 33,61 km²
Einwohner: 3.369 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km²
Postleitzahl: 335100
Telefonvorwahl: (+40) 02 54
Kfz-Kennzeichen: HD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Iscroni
Bürgermeister : Nicolae Dunca (PSD)
Postanschrift: Str. Libertății, nr. 85
loc. Aninoasa, jud. Hunedoara, RO–335100
Website:

Geographische Lage

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Aninoasa liegt in der Nähe des Zusammenflusses beider Quellflüsse (Jiu de Vest und des Jiu de Est) des Jiu (Schil), in den östlichen Ausläufern des Retezat-Gebirges. Die Kreishauptstadt Deva liegt etwa 60 km nordwestlich von Aninoasa entfernt.

Geschichte

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Die Region der heutigen Stadt ist seit der Zeit der Daker und Römer wegen ihrer reichen Holzvorkommen bekannt.

Die älteste erwähnte Siedlung im Tal des westlichen Schils ist Bărbătenii de Jos, das später in Iscroni umbenannt wurde und das heute in Aninoasa eingemeindet ist. 1442 wurde eine Siedlung namens Anena beschrieben. Sie entstand nach Auffassung des rumänischen Historikers Nicolae Iorga möglicherweise im 11. bis 13. Jahrhundert durch Kolonisten aus dem Hațeger Land. 1791 wurde in Iscroni eine Holzkirche erbaut.

Die heutige Ortschaft Aninoasa entstand durch den Kohlebergbau im Schil-Tal am Ende des 19. Jahrhunderts, als 1890 mehrere Kohlenreviere eröffnet wurden. Um die Kohle transportieren zu können, baute die Betreibergesellschaft 1892 eine 4200 m lange Transportseilbahn nach Petroșani. 1895 wurde eine Schule errichtet; 1900 nahm eine Eisenbahn für den Kohletransport ihren Betrieb auf. Die erstmalige offizielle Erwähnung als administrative Einheit erfolgte 1913.[3]

Nach Ende des Ersten Weltkrieges kam Aninoasa, das bis dahin wie ganz Siebenbürgen zu Österreich-Ungarn gehört hatte, zu Rumänien.

1968 wurden Iscroni in Aninoasa eingemeindet; 1989 erhielt Aninoasa den Status einer Stadt. Auch heute (2009) wird noch eine Kohlegrube betrieben, die der größte Arbeitgeber der Stadt ist.[3] Viele der übrigen Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft und in touristischen Einrichtungen.

Bevölkerung

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1850 waren auf dem Gebiet der heutigen Stadt 500 Einwohner registriert. 488 waren Rumänen und 12 Roma. Der Bergbau führte zu einem raschen Bevölkerungszuwachs; 1910 wurden 1523, 1930 schon 5318 Bewohner gezählt. Seit 1956 (6830) ist die Einwohnerzahl tendenziell rückläufig. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Aninoasa 5106 Personen, davon 3120 in der eigentlichen Stadt und 1986 in Iscroni. 4684 bezeichneten sich als Rumänen, 260 als Ungarn, 141 als Roma und 8 als Rumäniendeutsche.[4] Inoffizielle Schätzungen aus dem Jahr 1999 gehen von ca. 500 Roma aus.[5] 2011 lebten auf dem Gebiet der Kleinstadt 4360, 3711 bekannten sich als Rumänen, 298 als Roma, 172 als Magyaren und fünf als Deutsche.[6]

Aninoasa verfügt über keinen Bahnanschluss. Der eingemeindete Ort Iscroni liegt an der Bahnstrecke Simeria–Petroșani–Filiași. Hier halten derzeit (2009) pro Tag und Richtung ca. fünf Nahverkehrszüge. Es bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Petroșani.

Sehenswürdigkeiten

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Ehrenbürger

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Commons: Aninoasa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 8. November 2024 (rumänisch).
  3. a b Jiu ValleyPortal, abgerufen am 24. Juni 2009 (Memento vom 21. Oktober 2007 im Internet Archive).
  4. Volkszählungen in Siebenbürgen 1850–2002 (ung.), abgerufen am 24. Juni 2009 (Memento vom 10. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei; 1,1 MB).
  5. Dena Ringold, Mitchell A. Orenstein, Erika Wilkens: Roma in an expanding Europe. Breaking the Poverty Cycle. The World Bank, Washington DC 2005, ISBN 0-8213-5457-4, S. 93.
  6. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).