Anita Spada
Anita Spada (eigentlich Anneliese Kambeck; * 26. April 1913[1] in Essen[2][3]; † nach 1944) war eine deutsche Sängerin.
Leben
BearbeitenSpada trat in Varietés und Operetten auf.[4] Ab 1935 trat sie im Berliner Theater Scala auf,[5] u. a. mit Georg Alexander.[6] Sie gastierte u. a. auch im Stuttgarter Friedrichsbau.[7] In den späten 1930er-Jahren nahm Spada mehrere Songs auf, mit Peter Kreuder und seinen Solisten Fräulein Niemand (Telefunken),[8] und 1941, begleitet vom Orchester Heinz Munsonius, eine Coverversion von Lili Marleen (Imperial 17358) (Lied eines jungen Wachtpostens).[9]
Im Oktober 1939 wurde sie auf Anordnung von Joseph Goebbels zusammen mit dem Scala-Pressechef Will Meyer, dem Kapellmeister Otto Stenzel und dem Conferencier Heinz Heimsoth vorübergehend verhaftet.[5][10] Im Rahmen der Truppenbetreuung reiste Anita Spada – neben anderen Künstlern wie Delia Reinhardt, Edith Schollwer oder Karl Fochler – im Februar 1941 nach Italien.[11] Zur selben Zeit, als Lale Andersen mit dem Lied Lili Marleen in Ungnade gefallen war,[4] heiratete Spada im Jahr 1942 Hans Hinkel, der im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda als Sonderbeauftragter für „Kulturpersonalien“ zuständig war und in den letzten Jahren des NS-Regimes als ihr Beschützer fungierte.[3][12] Spada stand 1944 auf der Gottbegnadeten-Liste.
Weblinks
Bearbeiten- Anita Spada bei Discogs
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anita Spada in den Akten der Reichskulturkammer
- ↑ Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv: Marbacher Magazin, Ausgaben 111–116, 2005
- ↑ a b Bärbel Schrader: „Jederzeit widerruflich“: Die Reichskulturkammer und die Sondergenehmigungen im Theater und Film des NS-Staates 1933–1945. Metropol Verlag, 2008
- ↑ a b Rosa Sala Rose: Lili Marlene: The Biography of a Song. 2013
- ↑ a b Josef Donderer: ..und abends in die Scala: Fotografien. Nicolai, Berlin 1991
- ↑ Scala: „Festspiele“; Georg Alexander und Anita Spada; (dahinter Girls) Fotografie im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg
- ↑ 100 Jahre Friedrichsbau-Varieté Stuttgart Historische Schellack-Raritäten (1910–1941). ( des vom 25. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fräulein Niemand (feat. Anita Spada), Peter Kreuder mit seinen Solisten. Aus dem Album Sensation am Broadway (Schlager und Tanzmusik der Telefunken 1935–1936)
- ↑ Das Lied von der Lili und der anderen. In: Die Zeit, Nr. 39/1978
- ↑ Wolfgang Jansen: Das Variété: die glanzvolle Geschichte einer unterhaltenden Kunst. Edition Hentrich, 1990, S. 219
- ↑ Deutsche Künstler bei unseren Soldaten in Italien. In: Völkischer Beobachter. Kampfblatt der national(-)sozialistischen Bewegung Großdeutschlands. Wiener Ausgabe / Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum „Völkischen Beobachter“, 26. Februar 1941, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Michael H. Kater: Different Drummers: Jazz in the Culture of Nazi Germany. 2003, S. 142.
Personendaten | |
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NAME | Spada, Anita |
ALTERNATIVNAMEN | Kambeck, Anneliese (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Sängerin |
GEBURTSDATUM | 26. April 1913 |
GEBURTSORT | Essen |
STERBEDATUM | nach 1944 |