Anna Prohaska
Anna Prohaska (* 27. Juni 1983 in Neu-Ulm[1][2]) ist eine österreichisch-britische Sängerin im Stimmfach Sopran.
Biografie
BearbeitenAnna Prohaska wurde 1983 in Neu-Ulm als Tochter einer britisch-irischen Sängerin und Historikerin und des damaligen Ulmer Oberspielleiters und Opernregisseurs Andreas Prohaska geboren.[3] Ihr Großvater war der Dirigent Felix Prohaska; ihr Urgroßvater der Komponist Carl Prohaska. Ab dem Alter von sechs Jahren wuchs sie in Wien auf und zog dann zusammen mit ihren Eltern nach Berlin. Hier war Generalmusikdirektor Eberhard Kloke ihr privater Musiklehrer, außerdem sang sie zunächst im Kinderchor und später in der „Singflut“, einem weiteren Chor der katholischen Kirchengemeinde St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf. Später waren Norma Sharp, Brenda Mitchell und Wolfram Rieger an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin ihre Lehrer auf dem Weg als Sängerin.
Seit 2006 ist Prohaska Ensemblemitglied der Staatsoper Unter den Linden. 2009 wirkte sie erstmals an den Salzburger Osterfestspielen und Salzburger Festspielen mit den Berliner Philharmonikern in Oper- und Liedprogrammen. Bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele am 27. Juli 2012 sang sie die Motette Exsultate, jubilate von Wolfgang Amadeus Mozart, nachdem sie am Abend zuvor erfahren hatte, dass sie für die erkrankte chinesische Sopranistin Sen Guo einspringen sollte.
Von der Saison 2012/13 bis 2014/15 war Anna Prohaska Künstlerin der Reihe „Junge Wilde“ am Konzerthaus Dortmund.
Sie arbeitete mit den Regisseuren Harry Kupfer und Christoph Schlingensief und den Dirigenten Mariss Jansons, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Simon Rattle und René Jacobs zusammen.
Ihr zehn Jahre älterer Bruder ist der Tenor Daniel Prohaska.
Anna Prohaska lebt in Berlin.
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2003: Auswahl für die Académie européenne de musique in Aix-en-Provence
- 2005: Hanns-Eisler-Preis für Komposition und Interpretation zeitgenössischer Musik
- 2006: Auswahl für die Internationale Händel-Akademie Karlsruhe
- 2008: Daphne-Preis
- 2010: Schneider-Schott-Musikpreis Mainz
- 2012: Echo Klassik in der Sparte Nachwuchskünstlerin (Gesang) für ihr Album Sirène (erschienen bei Deutsche Grammophon/Universal)[4]
- 2014: Österreichischer Musiktheaterpreis – Goldener Schikaneder in der Kategorie beste weibliche Nebenrolle für ihre Rolle in Fidelio am Theater an der Wien[5]
- 2016: Kunstpreis Berlin[6]
- 2017: International Classical Music Award (ICMA), Kategorie „Barock vokal“, für Serpent & Fire.[7]
- 2024: Opus Klassik Sängerin des Jahres.[8]
Diskografie (Auswahl)
Bearbeiten- Serpent & Fire. Purcell, Graupner, Sartorio, Locke, Händel, Hasse, Cavalli u. a. Anna Prohaska, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini. Alpha.[9]
- Rufus Wainwright: Take all my loves. (Basierend auf Shakespeare-Gedichten). Deutsche Grammophon, 2016.
- Behind the Lines – Soldatenlieder 1914–2014. Mit Eric Schneider, Klavier. Deutsche Grammophon, 2014.
- Enchanted Forest. Arien und Instrumentalwerke von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Francesco Cavalli und Claudio Monteverdi. Mit dem Ensemble „Arcangelo“ unter Jonathan Cohen. Deutsche Grammophon, 2013.
- Bernd Alois Zimmermann: Initiale. Lieder und frühe Kammermusik. Mit Cordelia Höfer, Alessandro Cappone, Rachel Schmidt und Trio Berlin. WERGO, 2011.
- Georg Friedrich Händel: Saul. (Merab). Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester, Hans-Christoph Rademann. Carus, Leinfelden-Echterdingen 2011.
- Sirène. Lieder von Gustav Mahler, Claude Debussy, Henry Lawes, John Dowland, Joseph Haydn, Franz Schubert, Georges Bizet, Karol Szymanowski, Robert Schumann, Gabriel Fauré, Hugo Wolf, Arthur Honegger, Felix Mendelssohn Bartholdy, Antonín Dvořák. Mit Eric Schneider, Klavier. Deutsche Grammophon, 2011.
- Giovanni Battista Pergolesi: Stabat Mater. Mit Bernarda Fink, Akademie für Alte Musik Berlin, Bernhard Forck. Harmonia Mundi France, 2009.
- Bach: Redemption mit der Lautten Compagney unter Leitung von Wolfgang Katschner, Alpha Classics, 2020.
- Maria Mater Meretrix mit der Camerata Bern und Patricia Kopatchinskaja, Alpha Classics, 2023.[10]
Weblinks
Bearbeiten- Werke von, mit und über Anna Prohaska im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anna Prohaska im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. August 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
- Website von Anna Prohaska
- Anna Prohaska auf der Website der Deutschen Grammophon
- Anna Prohaska im Interview mit dem VAN Magazin (15. Juni 2016)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jürgen Kanold: Anna Prohaska erinnert sich an ihre Kindheit. ( vom 17. September 2011 im Internet Archive) In: Südwest Presse, 24. August 2011.
- ↑ Anna Prohaska - Net Worth, Age, Height, Bio, Birthday, Wiki! 30. Juni 2021, abgerufen am 26. April 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Rüdiger Heinze: Anna Prohaska: Eine ganz Große wächst heran. Abgerufen am 26. April 2022.
- ↑ Homepage Echo Klassik ( vom 15. Juli 2012 im Internet Archive)
- ↑ Verleihung des 2. Österreichischen Musiktheaterpreises am 17. Juni 2014 ( vom 4. April 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 4. April 2015.
- ↑ Kunstpreis Berlin 2016. Jubiläumsstiftung 1848/1948. Auf der Website der Akademie der Künste, abgerufen am 30. Juni 2016.
- ↑ Winners 2017 auf der Website der ICMA, abgerufen am 5. Juni 2017.
- ↑ Preisträger 2024 auf opusklassik.de, abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Tracklist
- ↑ Rezension von Christoph Vratz. Oper!, 4. Juni 2023, abgerufen am 27. Mai 2024.
Personendaten | |
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NAME | Prohaska, Anna |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-englische Sängerin (Sopran) |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1983 |
GEBURTSORT | Neu-Ulm |