Arno-Esch-Preis

Mit dem Arno-Esch-Preis des Verbandes Liberaler Akademiker wird seit 1990 an den Studenten der Rechtswissenschaften Arno Esch und seine fünf Weggefährten, die 1951 von der sowjetischen Justiz zum Tode verurteilt und erschossen worden, gedacht.

Mit dem Arno-Esch-Preis des Verbandes Liberaler Akademiker (VLA) wird seit 1990 an den Rostocker Studenten der Rechtswissenschaften Arno Esch und fünf Kommilitonen erinnert, die 1951 von der sowjetischen Justiz zum Tode verurteilt und erschossen wurden. Der Preis wird auf der Grundlage einer Stiftung des langjährigen Präses des Verbandes Peter Menke-Glückert alle zwei Jahre verliehen. Mit dem Preis soll an den Mut all derer erinnert werden, die in liberalen Studentengruppen Widerstand gegen stalinistische Diktatur und Gleichschaltung der Hochschulen in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR leisteten.

Der Arno-Esch-Preis wird an einzelne Studentinnen, Studenten oder Studenteninitiativen und -verbände verliehen. Als Kriterien gelten unter anderem das besondere Wahrnehmen von Staatsbürgerrechten im Hochschulbereich, Zivilcourage beim Eintreten für Bürgerrechte, ein weltoffenes fachübergreifendes Studium Generale, das Einüben, Initiieren und Praktizieren „öffentlicher Tugend“ in der Hochschule und die Pflege neuer Formen des konsensstiftenden wissenschaftlichen Disputs in öffentlicher, freier Rede.

Der Preis ist mit 1.200 € dotiert.

Preisträger

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Jahr Preisträger
1990 JuliA, die Jungliberale Aktion der DDR
1992 Thilo Wolf und Matthias Bellmann, Studenten der Universität Rostock
1994 Dirk Planert, Journalismus-Student an der Universität Siegen
1996 Bayreuther Initiative für Wirtschaftsökologie e.V.[1][2]
1998 Weimarer Studenteninitiative „Heim statt Tschernobyl“
2002 Projektgruppe Israel-Palästina der Evangelischen Studentengemeinde Koblenz „Für mutige Friedensaktion Nahost“, übergeben an Studentenpfarrer Martin Becker und Nadine Richter
2004 IHI-EUREGIO-Studenteninitiative Umwelt des Internationalen Hochschulinstituts Zittau „Für gelebtes wiedervereinigtes Europa durch Einüben öffentlicher Bürgertugenden“, übergeben an Darius Szecowka (Polen), Iveta Martinkova (Tschechien) und Eva Salzbrenner (Deutschland)[3]
2006 Studenteninitiative „expedition welt“ der Privatuniversität Witten-Herdecke „Für Weltbürger-Engagement in selbstgestalteten Praxistests nachhaltiger Entwicklung“, übergeben an Dirk Boeker[4][5]
2008 Gruppe Heidelberg des Studierenden-Aktionsnetzwerks der amnesty international Hochschulgruppen „Für den Einsatz für die Menschenrechte weltweit auch im Lebensraum Hochschule“ (C. Schenzel), übergeben an Benjamin Titze
2010 InitiativeArbeiterKind.de (von Katja Urbatsch gegründet) zur Förderung des Hochschulstudiums von Nicht-Akademikerkindern[6]
2012 Internetinitiative www.fdp-liberte.de „für das Anstiften öffentlicher Tugend gelebter Bürgerfreiheiten in praktizierter Graswurzeldemokratie“[7]
2014 Studierendeninitiative „Greening the University“ „für das Anstiften öffentlicher Tugend gelebter Bürgerfreiheiten in praktizierter Graswurzeldemokratie“[8][9]
2016 Kiron University und ihre Gründer Vincent Zimmer und Markus Kreßler[10]
2018 WhyEurope, gemeinnützige Organisation
2021 (für 2020) Hongkonger Studentinnen und Studenten, stellvertretend an Nathan Law
2022 Liberal Democratic League of Ukraine[11]
2024 Zeinab Herz, Ex-Muslimin, u. a. Zentralrat der Ex-Muslime, Junge Liberale und Liberale Hochschulgruppe Saar[12]

Die Preisvergabe erfolgt aufgrund der Empfehlung einer siebenköpfigen Jury.

Vorsitzender der Jury war bis zu seinem Tod 2016 Peter Menke-Glückert. Sein Nachfolger war der Historiker Günther Heydemann, der bis 2016 Professor an der Universität Leipzig und Leiter des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden war. Seit August 2021 ist der Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der Historiker Ewald Grothe, Vorsitzender der Jury.

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Einzelnachweise

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  1. Bayreuther Initiative erhält den Arno-Esch-Preis | Falter. Abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).
  2. Geschichte. In: oikos Bayreuth e.V. (Hrsg.): Bayreuth. (oikos-international.org [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  3. sz-online: Gratis-Einsatz belohnt. Sächsische Zeitung - online, abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).
  4. Wittener Studierende als "Weltbürger" gewürdigt. Abgerufen am 22. Januar 2018.
  5. Vision der Stiftung Welt:Klasse. Stiftung Weltklasse, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2018; abgerufen am 22. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hainberg-gymnasium.de
  6. Über das ArbeiterKind.de-Netzwerk. ArbeiterKind.de-Netzwerk, abgerufen am 22. Januar 2018.
  7. Peter Menke-Glückert: Zur Verleihung des Arno-Esch-Preises 2012. Abgerufen am 22. Januar 2018.
  8. Laudatio. von Peter Menke-Glückert Vorsitzender Jury Arno-Esch-Preis – PDF. Abgerufen am 22. Januar 2018.
  9. Pressespiegel | StudierendenInitiative Greening the University e.V. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2018; abgerufen am 22. Januar 2018 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.greening-the-university.de
  10. Einsatz für das Recht auf Bildung gewürdigt. In: portal liberal. (liberale.de [abgerufen am 22. Januar 2018]).
  11. Meldung über die Preisverleihung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, 8. Juni 2022.
  12. Alexander Bagus: Preisträgerin des ARNO-ESCH-Preises 2024 steht fest. 13. April 2024, abgerufen am 1. Juli 2024 (deutsch).