August Martin Hoffmann
August Martin Hoffmann (* 11. April 1924 in Herbolzheim; † 24. Juli 1985 in Schwerin) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
BearbeitenAugust Martin Hoffmann, Sohn eines Kleinbauern, erlernte nach seiner Schulzeit in den Motoren-Werken Neckarsulm den Beruf eines Werkzeugmachers und Stahlgraveurs. 1947 begann er eine Lehre zum Holz- und Steinbildhauer in Zwiefalten. Nach Ablehnung an der Münchener Kunstakademie studierte er ab 1953 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Ewald Mataré.[1] Nach einem Besuch Hoffmanns in der DDR noch im gleichen Jahr zog Mataré seine Mentorenschaft zurück, Hoffmann wechselte 1954 an die Hochschule für Bildenden Künste in Dresden zu Walter Arnold.[2] Zu seinen Kommilitonen gehörten u. a. Wolfram Hesse, Joachim Liebscher, Marianne Traub und Leoni Wirth.
Nach dem Studium war Hoffmann freischaffend in Dresden tätig. 1967 siedelte er nach Schwerin um und war bis zu seinem frühen Tod an den Folgen eines Autounfalls dort künstlerisch tätig.
1981 beteiligte er sich mit weiteren acht Bildhauern auf dem Gelände des Leipziger Zoos am I. Internationalen Leipziger Bildhauer-Pleinair.[3]
Hoffmann war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und hatte in der DDR eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Er wurde u. a. 1984 mit dem Fritz-Reuter-Kunstpreis des Rates des Bezirks Schwerin geehrt. Er erarbeitete mit dem Architekten Heinrich Handorf Giebel- und Fassadengestaltungen mit baugebundener Kunst an Plattenbauten. Seine Ehefrau Helga Hoffmann, geb. Asmussen (1927–2024) übergab den künstlerischen Nachlass 2022 in die Stadtgeschichtliche Sammlung des Museums der Landeshauptstadt Schwerin.
Werke, Auswahl
Bearbeiten- 1966: Bauer mit Kalb, Skulptur, Bronze, an der Hauptstraße in Berbisdorf (vormals im Kulturhaus Berbisdorf)[4]
- 1967: Kletternde Kinder, Skulptur, Bronze, am Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden
- 1967: Sitzende Sportlerin, Skulptur, Bronze, Sportzentrum Frankfurt (Oder)[5]
- 1970: Liebeskutsche, Skulptur, Bronze[6]
- 1972: Der Junge mit der Taube, Skulptur, Bronze, Schwerin
- 1972: Kranich und Flamingo, Skulptur, Bronze, Schwerin (Signatur AMH 1969/2)
- 1972: Mutter mit Kind, Skulptur, Bronze, aufgestellt 1977 in Frankfurt (Oder)[7]
- 1975: Johannes R. Becher, Büste, Bronze, (vormals) Berbisdorf, Schule[8]
- 1976: Sitzende (auch Ruhende), Skulptur, Bronze, vor der Schelfkirche Schwerin
- 1976: Bärengruppe, Skulptur, Kunststein, Wittenberge u. Schwerin
- 1977: Zicklein, Skulptur, Bronze, aufgestellt 1977 im Botanischen Garten Frankfurt (Oder),[9] ab 2017 im Wildpark Frankfurt (Oder)
- 1979: Die Schwimmenden, Skulptur, Bronze, Schwerin
- 1979: Kranich und Flamingo, Skulptur, Bronze in Rostock, 2010 gestohlen, 2018 gefunden und 2019 wieder aufgestellt[10], 2020 erneut schwer beschädigt (Flamingo abgesägt und gestohlen)
- 1982: Geborgenheit, Skulptur, Sandstein, Bützow[11]
- 1984: Erwachen, Skulptur, Sandstein, aufgestellt 1986 in Leipzig-Schönau, Stuttgarter Allee
- 1984: Tanzende, Skulptur, Bronze, Schwerin
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Mutter mit Kind, Frankfurt (Oder)
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Die Sitzende, Schwerin
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Lauschender Junge
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Die Schwimmenden
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Kranich und Flamingo im Zoo Schwerin
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Kranich (Flamingo gestohlenen) Rostock
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Bärengruppe
Teilnahme an zentralen und regional wichtigen Ausstellungen in der DDR (unvollständig)
Bearbeiten- 1972/1973: Dresden, VII. Kunstausstellung der DDR
- 1972 bis 1985: Schwerin, vier Bezirkskunstausstellungen
- 1976: Karl-Marx-Stadt, Städtische Museen („Jugend und Jugendobjekte im Sozialismus“)
- 1977: Leipzig, Messehaus am Markt („Kunst und Sport“)
- 1982: Berlin, Treptower Park („Plastik und Blumen“)
Literatur
Bearbeiten- Alte Bekannte am Wegesrand und ihr Schöpfer – 100 Jahre August Martin Hoffmann, Jakob Schwichtenberg (Hrsg.): Schweriner Volkszeitung, Heimat, Schwerin 2024-04-22, Seite 22
- Hoffmann, August Martin. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 369
- Timo Weber: Stadt katalogisiert ihre Kunst. In: Schweriner Volkszeitung, 5. April 2017.
- U.W.: Alte Ansicht vom Küsterhaus. In: Nordfriesland Tageblatt, 25. Oktober 2013.
Weblinks
Bearbeiten- Die Schwimmenden
- Sandsteinfigur Erwachen
- Dürerstraße auf Dresdner-Stadtteile.de ( vom 25. Mai 2022 im Internet Archive)
- Schweriner Depotgeschichten von Schwerin TV: Warum die Großskulptur „Wurzeln, Wachsen, Blühen“ nicht umgesetzt wurde [1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alte Ansicht vom Küsterhaus
- ↑ Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ Bildende Kunst, Berlin, 10/1981, S. 488/489
- ↑ Deutsche Fotothek. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 1. August 2023 (Datensatz 33003062. Heselbarth, Rolf: Bauer mit Kalb, 1975. Urheber: Hoffmann, August Martin, Bildhauer).
- ↑ Sitzende Sportlerin / Kulturbüro - Eigenbetrieb Kulturbetriebe der Stadt. In: kulturbuero-ffo.de. Abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Deutsche Fotothek. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 1. August 2023 (Datensatz 30130028. Steuerlein, Asmus: Liebeskutsche, 1973. Urheber: Hoffmann, August Martin, Bildhauer).
- ↑ Mutter und Kind / Kulturbüro - Eigenbetrieb Kulturbetriebe der Stadt. In: kulturbuero-ffo.de. Abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Deutsche Fotothek. In: deutschefotothek.de. Abgerufen am 1. August 2023 (Datensatz 70226965. Heselbarth, Rolf: Büste des Johannes R. Becher, 1975. Urheber: Hoffmann, August Martin, Bildhauer).
- ↑ Kunst im öffentlichen Raum Stadt und Ortsteile Frankfurt (Oder). Band 2. Frankfurt (Oder) 2015, OCLC 964321708, S. 56.
- ↑ Toni Cebulla: Rostock: "Flamingo und Kranich" wieder da. In: nnn.de. 30. August 2019, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Historiker löst das Rätsel um die Plastik von Bützow. In: ndr.de. 4. August 2022, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Autorenkollektiv Skulptur Galerie Osnabrück: Katalog - DREI.DE - Nov./Dez. 2020, Monika Hamann Seite 12. In: Skulptur-Galerie Osnabrück. 2020, abgerufen am 21. Oktober 2023 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Hoffmann, August Martin |
ALTERNATIVNAMEN | Hoffmann, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 11. April 1924 |
GEBURTSORT | Herbolzheim, Württemberg |
STERBEDATUM | 24. Juli 1985 |
STERBEORT | Schwerin |