Unter Ausbildungsquote versteht man die Anzahl der sich in Ausbildung befindenden Beschäftigten im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Beschäftigten. In Deutschland liegt die Ausbildungsquote bei 4,8 %.[1] Eine Reihe von Betrieben bildet nicht aus. Teilweise fehlt es an der Genehmigung zur Ausbildung, teilweise sind die Unternehmen zu klein, teilweise scheuen sie den Aufwand der Ausbildung. Betrachtet man die ausbildenden Unternehmen, so liegt die durchschnittliche betriebliche Ausbildungsquote im Jahr 2006 bei 6,4 %.

Die Ausbildungsquoten variieren nach Region, Branche und Betriebsgröße und auch von Unternehmen zu Unternehmen.

In den neuen Bundesländern liegt die Ausbildungsquote bei 5,9 %, in den alten Bundesländern bei 4,5 %. Während es im Osten insbesondere die Großbetriebe sind, die die höchste Ausbildungsquote haben (Unternehmen im Osten mit über 500 Mitarbeitern: 8 %) liegt die Ausbildungsquote im Westen mit 5,3 % in der Größenklasse 10–49 Mitarbeiter am höchsten. Hierzu trägt insbesondere das Handwerk bei.

Betrachtet man die Branchen, so fällt die Ausbildungsquote insbesondere in den Branchen niedrig aus, die hohe Anteile an Akademikern beschäftigen (z. B. Sonstige Dienstleistungen überwiegend für Unternehmer – Westen 1,5 %, Osten 1,1 %). Hohe Ausbildungsquoten haben Bauindustrie (7,2 %/ 5,0 %), oder Gastgewerbe (6,3 % / 10,8 %).

Ausbildungsquoten einiger Unternehmen

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Unternehmen Quote Jahr
Wittenstein AG 13 %[2] 2015
Dehn und Söhne 10 %
Webasto AG 9,1 % 2009
Forschungszentrum Jülich 9 %
Ostsächsische Sparkasse Dresden 8,1 % 2011
Oldenburgische Landesbank 7,3 % 2011
ABB in Deutschland 5,9 % 2009
DaimlerChrysler 5,3 % 2003
Phoenix Contact GmbH & Co. KG 5,0 % 2007
Volkswagen AG 4,2 % 2003
Ford 3,3 % 2003
Opel 2,8 % 2003
Adidas 2,0 % 2006

Abweichende Definitionen

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Zur Berechnung der Ausbildungsquote werden auch abweichende Berechnungsmodelle herangezogen. Beispielsweise weisen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) in einer Pressemitteilung vom 13. März 2008[3] eine Ausbildungsquote von 9,3 % bezogen auf Personenjahre aus. Diese Angabe ist irreführend und erschwert Vergleiche mit Angaben anderer Betriebe. Wird die Ausbildungsquote der BWB bezogen auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter berechnet, liegt die Ausbildungsquote bei 8 %.

Maßnahmen zur Erhöhung der Ausbildungsquote

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Die Ausbildungsquote schwankt im Konjunkturverlauf typischerweise deutlich. Insbesondere in konjunkturellen Schwächeperioden ist die Ausbildungsquote so gering, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen das Angebot übersteigt. Man spricht dann von einer Lehrstellenlücke. Diese korrespondiert zum einen mit Jugendarbeitslosigkeit und führt potentiell zu Facharbeitermangel. Daher besteht die politische Forderung nach Erhöhungen der Ausbildungsquote. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen wird versucht, über gemeinsame Aktionen von Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften die Voraussetzungen für Ausbildung zu verbessern. Historische Beispiele sind die Konzertierte Aktion oder das Bündnis für Arbeit.

Die Mehrzahl der Wirtschaftswissenschaftler sowie die Arbeitgeberverbände verweisen darauf, dass die Höhe der Ausbildungsvergütungen zu einer Verringerung der Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze und damit zu einer niedrigen Ausbildungsquote führt. Ebenfalls als Motiv für den Abbau von Ausbildungsplätzen wird die gewerkschaftliche Forderung nach Übernahmegarantien für die Auszubildenden gewertet.

Die Gewerkschaften und Teile von SPD und Grünen sowie die Linke fordern hingegen die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe und die Verwendung dieser Mittel für überbetriebliche Ausbildung.

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  • Das Ausbildungsverhalten deutscher Betriebe 2006: Ergebnisse des IAB-Betriebspanels / Iris Möller, Jens Stegmaier, Klaus Schöngen [Mitarb.]. Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung, 2008. 44 S.: Literaturverz., Tab. (Wissenschaftliche Diskussionspapiere; 099) (Schriftenreihe / Bundesinstitut für Berufsbildung). Online-Fassung, abgerufen am 2. Juli 2008 (PDF; 197 kB).

Einzelnachweise

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  1. Alle Zahlen dieses Abschnitts: BMF: Berufsbildungsbericht 2006, Übersicht 55 (PDF; 1,9 MB) (Memento vom 12. April 2007 im Internet Archive)
  2. WITTENSTEIN gruppe. In: Wittenstein AG. 31. März 2015, abgerufen am 5. Mai 2016.
  3. Pressemitteilung vom 13. März 2008. Quelle: Berliner Wasserbetriebe