Bahnhof Frankfurt (Main) Hauptwache
Der Bahnhof Frankfurt (Main) Hauptwache ist eine kombinierte S-Bahn- und doppelstöckige U-Bahn-Station in Frankfurt am Main und mit 96.000 Fahrgästen pro Tag der drittgrößte Schnellbahnknoten der Stadt sowie ein bedeutender Knotenpunkt (Metropolbahnhof) des Zugverkehrs im Rhein-Main-Gebiet.[1] Neben den S-Bahn-Linien S1–S6 und S8/S9 halten hier auch die U-Bahn-Linien U1–U3 und U6–U8. Der Bahnhof ist benannt nach der gleichnamigen ehemaligen Stadtwache.
Frankfurt (Main) Hauptwache | |
---|---|
Bahnsteige des S-Bahnhofs
| |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Bauform | Tunnelbahnhof |
Bahnsteiggleise | |
Abkürzung | FHAU |
IBNR | 8006692 |
Preisklasse | 3 |
Eröffnung | 1968 |
bahnhof.de | Frankfurt-(Main)-Hauptwache |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Frankfurt am Main |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 6′ 50″ N, 8° 40′ 44″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Hessen |
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Geschichte
Bearbeiten-
Einkaufspassage, Zugang zum S-Bahnhof
-
Bahnsteig des U-Bahnhofs, von dem die Züge der C-Strecke verkehren
Im Jahr 1961 beschloss die Stadtverordnetenversammlung Frankfurts den Bau eines U-Bahn-Netzes. Die Anbindung einer neuen Großsiedlung – der Nordweststadt – an das Stadtzentrum war der Hintergrund für die Streckenführung der ersten U-Bahn-Linie. 1963 begannen die Bauarbeiten nahe der heutigen Station Miquel-/Adickesallee/Polizeipräsidium (heute ist dort der Grundstein zu finden). Der erste Abschnitt der U-Bahn, die A-Strecke, konnte 1968 eröffnet werden. Sie führte von der heutigen Station Nordwestzentrum zur Hauptwache. 1971 folgte der Abschnitt bis Ginnheim. Zwei Jahre später wurde die Strecke zum U-Bahnhof Theaterplatz, heute Willy-Brandt-Platz, erweitert, die Hauptwache war damit nicht mehr Endstation. 1978 wurde auf der A-Strecke der Verkehr mit angepassten Straßenbahnwagen des Typs Mt eingestellt, so dass auch bis Oberursel-Hohemark nunmehr ausschließlich Stadtbahnwagen verkehrten. Somit fuhren die Linien U1 bis U3 den Bahnhof an, dazu kam 2010 die ebenfalls auf der A-Strecke verkehrende Linie U8.
Die Entwicklung des S-Bahn-Verkehrs nahm mehr Zeit in Anspruch. Obwohl schon 1962 der Bau eines S-Bahn-Netzes von der Deutschen Bundesbahn beschlossen wurde, konnte es erst 16 Jahre später – am 28. Mai 1978 – dem Verkehr übergeben werden. Für alle damaligen Linien war Hauptwache bis 1983 Endstation. Um ein schnelles Wenden der Züge zu ermöglichen, stieg der neue Triebfahrzeugführer bereits am Hauptbahnhof in den hinteren Führerstand ein, und konnte so nach kurzer Wartezeit den Zug in die Gegenrichtung steuern. Mit der Eröffnung des S-Bahnhofes Konstablerwache 1983 wurde der Bahnhof Hauptwache zum Durchgangsbahnhof.
Am 11. Oktober 1986 wurden die parallel zur S-Bahn angelegten Gleise der U-Bahn-Strecke C in Betrieb genommen. Während an der benachbarten Station Konstablerwache ein Umstieg von der S-Bahn zur U-Bahn am gleichen Bahnsteig möglich ist, hat die innen geführte S-Bahn-Strecke einen eigenen Mittelbahnsteig und die außen geführte U-Bahn-Strecke zwei Außenbahnsteige.
Straßenbahnen verkehren an der Hauptwache seit 1986 nicht mehr.
Bedeutung
BearbeitenDer Bahnhof Hauptwache nimmt einen zentralen Platz im öffentlichen Personennahverkehr Frankfurts ein. Durch ihn werden die Zeil, eine von Deutschlands umsatzstärksten Einkaufsstraßen, aber auch große Teile der Innenstadt verkehrsmäßig erschlossen. Dieser Bahnhof gehört zu den meist frequentierten im ganzen Schnellbahnnetz. Auch Personen, die mit dem Nahverkehr in Frankfurt nicht näher vertraut sind, ist Hauptwache ein Begriff. Über direkte Zugänge kann die Zeil sowie ein Galeria-Warenhaus erreicht werden.
Gleise
BearbeitenGleisplan (C-Ebene) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Von der B-Ebene mit zahlreichen Geschäften gelangt man über Fahrtreppen und Aufzüge zu den Bahnsteigebenen. Auf der C-Ebene liegen zwei Seitenbahnsteige für die U-Bahn-Linien U6 und U7 Richtung Ostbahnhof und Enkheim (Gleis 1) sowie Richtung Praunheim und Hausen (Gleis 4). Am dazwischen liegenden Mittelbahnsteig halten die S-Bahnen Richtung Südbahnhof/Darmstadt/Hanau (Gleis 2) und in die Gegenrichtung Hauptbahnhof/Region (Gleis 3). Auf den beiden Seitenbahnsteigen der D-Ebene verkehren die Züge der Linien U1–U3 und U8 in Richtung Südbahnhof (Gleis 1) und Heddernheim (Gleis 2) (A-Strecke).
Betrieb
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Rhein-Main-Verkehrsverbund: Stationsbeschreibung Frankfurt Hauptwache (mit Fahrplanauskunft) und Stationsplan (PDF; 132 KiB)
- Detaillierter Plan der Allianz-Einkaufspassage: Plan Allianz_Passage
- Detaillierter Plan Hauptwache-Passage (B-Ebene): Plan B-Ebene
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Verlässlichkeit des Schienenverkehrs an Knotenbahnhöfen. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Torsten Herbst, Frank Sitta, Dr. Christian Jung, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP. 29. Juni 2020, Anlage 3: Die fünf Bahnhöfe je Land mit dem jeweils höchsten Passagieraufkommen im Jahr 2019 (Quelle DB AG), S. 8 (bundestag.de [PDF; 2,8 MB; abgerufen am 24. April 2024]). Abrufbar unter Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentsmaterialien (DIP). 29. Juni 2020, abgerufen am 24. April 2024 (Suche nach Dokument-Nr. 19/19475).