Bahnstrecke Figeac–Arvant

Bahnstrecke in Frankreich

Die Bahnstrecke Figeac–Arvant ist eine eingleisige, 170 km lange, nicht elektrifizierte Bahnstrecke in Zentralfrankreich. Sie stellt eine West-Ost-Verbindung zwischen zwei wichtigen Nord-Süd-Magistralen, der Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau im Westen und der Cevennenbahn her.

Figeac–Arvant
Bahnhof Neussargues, April 2006
Bahnhof Neussargues, April 2006
Streckennummer (SNCF):720 000
Kursbuchstrecke (SNCF):145, 140, 246 (1958)[1]
Streckenlänge:170,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 30 
Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau v. Toulouse
Bahnhof
237,9 Figeac (Keilbahnhof) 214 m
Abzweig geradeaus und nach links
237,7 Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau
nach Brive-la-Gaillarde
Brücke über Wasserlauf
240,0 Célé (57 m)
Bahnhof
244,6 Viazac 214 m
Brücke über Wasserlauf
245,5 Célé (43 m)
Tunnel
245,7 Tunnel de Listours (178 m)
Brücke über Wasserlauf
249,0 Célé (42 m)
Bahnhof
251,6 Bagnac 234 m
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
252,7 Célé (54 m); Département Lot / Cantal
Brücke über Wasserlauf
254,4 Célé (40 m)
Tunnel
254,7 Tunnel des Aurières (99 m)
Brücke über Wasserlauf
254,8 Rance (71 m)
Brücke über Wasserlauf
256,1 Rance (26 m)
Bahnhof
257,6 Maurs 256 m
Bahnübergang
257,7 D 663 (ehem. RN 663)
Brücke über Wasserlauf
260,8 Rance (3 ×)
Tunnel
262,5 Tunnel de Cabran (163 m)
Brücke über Wasserlauf
262,7 Rance (2 ×)
Brücke
263,9 Viaduc de Chaules (34 m)
Brücke über Wasserlauf
264,2 Pont sur Ruisseau (73 m)
Brücke über Wasserlauf
264,5 Pont sur la Rance (10 m)
Tunnel
265,8 Tunnel de la Bourgade (109 m)
Bahnhof
269,3 Boisset 426 m
Tunnel
271,9 Tunnel de Fau (70 m)
Strecke mit Straßenbrücke
276,6 D 132 (ehem. RN 122)
Strecke mit Straßenbrücke
276,7 RN 122
Bahnhof
278,0 Le Rouget 590 m
Bahnhof
281,5 Pers 544 m
Brücke über Wasserlauf
284,4 Viaduc de Ribeyrès (Cère, 236 m)
Bahnhof
286,5 La Capelle-Viescamp 552 m
Abzweig geradeaus und von links
288,4 Bahnstrecke Souillac–Viescamp-sous-Jallès von Souillac
ehemaliger Bahnhof
288,7 Viescamp-sous-Jallès 568 m
Bahnhof
295,1 Ytrac 596 m
Bahnhof
302,7 Aurillac 632 m
Strecke Anfang Hochstrecke
303,1 Viaduc d’Aurillac (Av. des Pupilles de la Nation (ehem. RN 122))
Jordanne (264 m)
Strecke mit Straßenbrücke
307,7 RN 122
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
306,8 Arpajon-sur-Cère 613 m
ehemaliger Bahnhof
312,4 Yolet-le-Doux 632 m
Bahnhof
317,4 Polminhac 651 m
Brücke über Wasserlauf
320,9 Cère (35 m)
Bahnhof
322,3 Vic-sur-Cère 681 m
Tunnel
324,8 Tunnel de Trémoulet (112 m)
Tunnel
325,4 Tunnel de Lespinasse (62 m)
Tunnel
326,4 Tunnel de Vaurs (256 m)
ehemaliger Bahnhof
326,9 Thiézac 805 m
Brücke
327,3 Viaduc de Vaurs (82 m)
Brücke
329,7 Viaduc d'Antérieux (68 m)
Brücke
330,2 Viaduc de Neyrevese (49 m)
Tunnel
330,2 Tunnel de Neyrevese (228 m)
Tunnel
330,7 Tunnel des Falaises (54 m)
ehemaliger Bahnhof
333,3 Saint-Jacques
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
334,6 Puy-Griou 1024 m
Brücke
334,7 Viaduc d'Elbarat (105 m)
Brücke
336,2 Viaduc de Saguissoule (110 m)
Brücke
336,3 Viaduc de Veyrière (46 m)
Tunnel
336,4 Tunnel des Chazes (71 m)
Brücke
336,7 Viaduc du Viaguin (69 m)
Tunnel
337,3 Tunnel du Lioran (1959 m)
Bahnhof
339,3 Le Lioran 1152 m
Brücke
3400, Viaduc de Gouyère (34 m)
Brücke
341,6 Viaduc de Passadou (85 m)
Brücke
342,2 Viaduc de l'Aiguille (104 m)
Brücke
343,2 Viaduc de Lège (67 m)
Tunnel
344,0 Tunnel de Fraisse-Haut (53 m)
Brücke
346,9 Viaduc de Chambreuil (46 m)
Brücke über Wasserlauf
349,2 Alagnon (23 m)
Bahnhof
350,3 Murat 899 m
Bahnübergang
350,5 D 926 (ehem. RN 126)
Abzweig geradeaus und von links
359,4 Bahnstrecke Bort-les-Orgues–Neussargues von Bort-l-O.
Brücke
359,4 D 679 (ehem. RN 679)
Bahnhof
359,7 Neussargues 808 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
360,1 Bahnstrecke Béziers–Neussargues nach Béziers
Tunnel
366,9 Tunnel de Talizat (40 m)
ehemaliger Bahnhof
369,7 Ferrières-Saint-Mary 664 m
Tunnel
373,9 Tunnel de Volclair (165 m)
ehemaliger Bahnhof
378,2 Molompize 588 m
Strecke mit Straßenbrücke
~384,6 RN 122
Brücke über Wasserlauf
384,7 Alagnonnette (14 m)
Bahnhof
384,9 Massiac 539 m
Grenze
~387,9 Département Cantal / Haute-Loire
Bahnübergang
~388,0 D 909 (ehem. RN 9)
ehemaliger Bahnhof
391,5 Blesle 500 m
Brücke
~391,5 D 909 (ehem. RN 9)
Brücke über Wasserlauf
391,7 Alagnon (32 m)
Tunnel
395,0 Tunnel de Brugeilles N°1 (20 m)
Tunnel
395,1 Tunnel de Brugeilles N°2 (15 m)
Tunnel
396,7 Tunnel de Torsiac (652 m)
Tunnel
400,1 Tunnel de Chambezon (178 m)
Brücke über Wasserlauf
400,4 Alagnon (27 m)
Tunnel
400,4 Tunnel de Planzol (21 m)
Brücke über Wasserlauf
400,4 Alagnon (38 m)
Brücke
~400,4 D 909 (ehem. RN 9)
Brücke
~400,7 D 909 (ehem. RN 9)
Tunnel
401,2 Tunnel de Taneyroux (111 m)
Brücke über Wasserlauf
401,5 Alagnon (32 m)
Bahnübergang
~403,3 D 909 (ehem. RN 9)
Tunnel
401,6 Tunnel de Combanet (207 m)
Bahnübergang
~401,8 D 909 (ehem. RN 9)
Brücke über Wasserlauf
401,9 Alagnon (47 m)
Brücke über Wasserlauf
403,1 Pont de Lempdes (Alagnon, 50 m)
Brücke
~403,3 D 909 (ehem. RN 9)
ehemaliger Bahnhof
403,8 Lempdes 440 m
Strecke mit Straßenbrücke
405,3 A 75
Abzweig geradeaus und von rechts
408,1 Cevennenbahn von Nîmes
Bahnübergang
408,2 RN 102
Bahnhof
408,3
478,7
Arvant 425 m
Cevennenbahn nach Clermont-Ferrand

Geschichte

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Lage der Strecke
 
Bahnhof Le Lioran, Blick vom nahen Tunnelportal, 2005

Der Streckenbau erfolgte von Ost nach West und begann beim Abzweig Arvant von Clermont-Ferrand her kommend. Konzessionssuchende für den Bau und Betrieb der Strecke war 1853 die Compagnie du chemin de fer grand central de France um den Herzog von Morny, Charles de Morny und gehörte zu einem umfangreichen Paket von Strecken, die von Bordeaux bis Lyon reichen sollten. Doch bereits nach drei Jahren wurde die Gesellschaft wegen finanzieller Schwierigkeiten aufgelöst. Die Strecke kam mit einigen anderen zum Konkurrenzunternehmen Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans, die sie 1861 bis 1868 schrittweise in Betrieb nehmen konnten. Im Bahnhof Arvant bestand Übergang zur Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée.

Die dünn besiedelte Gegend im Gebiet des Zentralmassivs ist von topografischen Herausforderungen für den Eisenbahnbau geprägt. Zahlreiche Brücken und lange Tunnel wechseln einander ab. Zentrales Bauwerk ist der 1959 Meter lange Tunnel du Lioran, der als durchgehende Rampe von 24 ‰ von seinem Eingangsportal auf der Seite von Saint-Jacques in 1105,50 m Höhe bis zu seinem Ausgangsportal auf der Seite von Lioran in 1151,50 m Höhe errichtet wurde.[2] Die Bauzeit dauerte nur drei Jahre und das Bauwerk galt lange Zeit als der längste Tunnel in Frankreich. Das Gewölbe besteht aus 0,60 m dickem Granitschotter. Ingenieur dieses verschiedene Rekorde brechenden Tunnels war der Deutsche Wilhelm Nördlinger, ausführender Bauunternehmer Jean Tersouly (1817–1892). Während Renovierungsarbeiten im Sommer 2012 kamen zwei Arbeiter ums Leben.[3] Neben dem Eisenbahntunnel gibt es noch zwei Straßentunnel mit dem gleichen Namen, einer mit der heute genutzten N 102 sowie sein Vorgängerbau mit deutlich kleinerem Querschnitt.

Streckenverlauf

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Figeac – Aurillac

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Im Keilbahnhof Figeac fädelt die Strecke aus der Bahnstrecke Brive-la-Gaillarde–Toulouse-Matabiau nordostwärts aus und behält diese Richtung im Tal des Célé – unter wiederholten Gewässerkreuzungen – bei, ehe kurz vor Maurs und seinem Becken, der Korridor der Rance und ihrer Zuflüsse zum weiteren Anstieg Richtung Norden ins Zentralmassiv genutzt wird: Über das Plateau von Le Rouget hinweg wird das Tal der Cère am Stausee von Saint-Étienne-Cantalès erreicht, dieser mit dem Viaduc de Ribeyrès ins Seitental der Authre hinein überbrückt und nunmehr wieder ostwärts nach Aurillac am südwestlichen Fuße der Monts du Cantal gelangt.

Aurillac – Arvant

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Neuerlich das Tal der Cère südlich von Aurillac nutzend, erfolgt ab Vic-sur-Cère der eigentliche Anstieg wieder nordostwärts an der südlichen Talflanke mit Gebirgsbahncharakter zum Col de Cère, der im fast 2 Kilometer langen Tunnel du Lioran parallel zur Route nationale 122 nach Lioran durchbrochen wird. Abermals am südlichen Talhang, diesfalls des Alagnon, wird bis Murat abgestiegen, ehe der Knotenbahnhof Neussargues am Fuße des Cézallier erreicht wird, wo die spektakuläre Bahnstrecke nach Béziers ihren Ausgang hat. Der Flusslauf des Alagnon wird nun weiter Richtung Nordosten als natürlicher Trassenkorridor bergab genutzt, vornehmlich an seiner rechten Talseite. Nördlich von Massiac, wo sich die Autoroute A 75 kurz der Bahnstrecke annähert, werden wieder mehr Kunstbauten, teils zur Abkürzung von Flussschleifen – nicht zuletzt in den Gorges de l`Alagon – erforderlich. Ab Lempdes-sur-Allagnon wird in das flache Hinterland des Alliertals eingetreten und bei Arvant nördlich von Brassac-les-Mines in die Cevennenbahn eingefädelt.

Fahrbetrieb

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Alle Züge fahren nur bis oder ab Aurillac, da für den Abschnitt ab/bis Toulouse die TER Occitanie, für die Strecke von/bis Clermont-Ferrand die TER Auvergne zuständig ist. Die Anschlüsse dort sind nicht harmonisiert. TER Occitanie bietet wochentags drei Verbindungen pro Richtung an[4], während TER Auvergne fünf Zugpaare Aurillac–Clermont-Ferrand sowie einzelne Fahrten auf Teilstrecken anbietet. Zusätzlich bieten beide Gesellschaften einzelne Überland-Busfahrten an.[5]

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Commons: Bahnstrecke Figeac–Arvant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. S.N.C.F. Région du sud-ouest. Carnet de Profils et schémas, 1958.
  2. Tunnel du Lioran, auf: INVENTAIRE des TUNNELS FERROVIAIRES de FRANCE
  3. Géraud Codier: La percée des Tunnels du Lioran. In: Les Puysatiers. Herausg. Jean Anglade, 2003, ISBN 978-2-266-12455-3.
  4. Horaires liO TER@1@2Vorlage:Toter Link/cdn.ter.sncf.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. TER Occitanie
  5. LIGNE 65 : CLERMONT FD – AURILLAC@1@2Vorlage:Toter Link/cdn.ter.sncf.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., TER Auvergne