Bahnstrecke Halle Klaustor–Hettstedt
Die Bahnstrecke Halle Klaustor–Hettstedt war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Sachsen-Anhalt. Die als Kleinbahn konzessierte Bahnstrecke wurde von der Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft (HHE) erbaut, die bis zu ihrer Verstaatlichung 1945/49 auch den Betrieb durchführte.
Halle Klaustor–Hettstedt[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhof Hettstedt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 6800 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 153r (1934) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 54,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 70 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 200 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 40 km/h, teilw. 30 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
BearbeitenAm 30. Mai 1896 begann offiziell der Personenverkehr auf der rund 45 Kilometer langen Strecke vom Bahnhof Klaustor im Westen der Stadt Halle über Salzmünde Süd, wo keine Gleisverbindung zur Staatsbahn Teutschenthal–Salzmünde bestand, und Gerbstedt nach Hettstedt im Mansfelder Land. Ab dem 1. August 1896 verkehrten hier auch Güterzüge. Von Halle Klaustor bestand eine Gleisverbindung zur Hafenbahn Halle. Personen mussten zur Innenstadt allerdings die Straßenbahn benutzen oder zu Fuß gehen.
Eine Zweigbahn führte ab 2. Oktober 1899 von Gerbstedt Richtung Friedeburg. 1922 wurde in Nietleben eine Hauptwerkstatt eingerichtet.
Stilllegung
BearbeitenDie Strecke wurde in einem Zeitraum von mehr als dreißig Jahren abschnittsweise stillgelegt. Der Personenverkehr zwischen Halle und Heiligenthal wurde am 11. März 1968 eingestellt. Fast dreißig Jahre lang fuhren noch Züge von Hettstedt bis Heiligenthal; dann war ab 23. Mai 1998 bereits in Gerbstedt Endstation. Das Reststück behielt noch bis zum 23. September 2002 Personenverkehr, der zuletzt von Fahrzeugen der Kreisbahn Mansfelder Land GmbH bedient wurde.
Der Güterverkehr zwischen Halle Klaustor und Nietleben endete am 28. September 1968, weil die Trasse dem Bau der Trabantenstadt Halle-Neustadt hinderlich war. Die Strecke nach Hettstedt wurde von Merseburg über Holleben angeschlossen. Doch schon als das Mittelstück Schochwitz–Heiligenthal im Frühjahr 1968 aufgegeben wurde, war ein durchgehender Verkehr unmöglich geworden.
Die Strecke Hettstedt–Heiligental verblieb trotz in der DDR fehlender direkter Gleisverbindung bei der Reichsbahndirektion Halle, was zu einem erheblichen verwaltungs- und verkehrstechnischen Aufwand führte.[2]
Die Trasse zwischen Nietleben und Dölau diente ab 26. Oktober 1971 der neuen S-Bahn, Personenverkehr zwischen Dölau und Schochwitz fand nicht mehr statt. Seit dem 1. August 2002 fährt die S-Bahn nur noch bis Halle-Nietleben, dem früheren Bahnhof Halle (S) West. Der Abschnitt zwischen Halle-Nietleben und Dölau wird nicht mehr betrieben.
Der Güterverkehr von Halle nach Schochwitz wurde bis zum 1. Juni 1991 bedient, auf dem verbliebenen Teilstück Hettstedt–Heiligenthal bis 1994.
Pläne zur Wiederinbetriebnahme
BearbeitenDer Verein Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die HHE wiederzubeleben. Einstige Teilabschnitte sollen als historische Eisenbahnstrecke wieder in Betrieb genommen werden.[3] Erste Arbeitsschritte wurden im Bereich zwischen Halle-Nietleben und Halle-Dölau und im Bahnhof Gerbstedt unternommen. Die geplante Reaktivierung dieser Teilstrecke steht jedoch im Widerspruch zum Vorhaben der Stadt Halle (Saale), nach Entfernung der alten Gleisanlagen einen Fuß- und Radweg zwischen den Stadtteilen anzulegen.
Die Deutsche Regionaleisenbahn erhielt 2008 eine bis 2058 gültige Betriebsgenehmigung für den Abschnitt Halle-Nietleben–Hettstedt.[4] Zur Betriebsaufnahme ist es jedoch bislang nicht gekommen.
Am 28. April 2017 wurde der Abschnitt zwischen Halle Heidebahnhof und Halle-Dölau nach Aufarbeitung wieder in Betrieb genommen.[5]
Literatur
Bearbeiten- Ralph Lüderitz, Hans-Dieter Rammelt: Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn – Die wechselvolle Geschichte der H. H. E. In: EK-Reihe Regionale Verkehrsgeschichte. Band 11. EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3-88255-422-3 (Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn – Die wechselvolle Geschichte der H. H. E. ( vom 27. September 2008 im Internet Archive)).
- Wolfgang List, Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen – Sachsen-Anhalt. Transpress, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-71087-0.
- Werner Kühn: Sammelwerk Klein- und Nebenbahnen in Deutschland, Halle-Hettstedter Eisenbahn.
- Friedrich Löwe: Halle-Hettstedter Eisenbahn: Reaktivierung oder nicht? In: Bahn-Report. Nr. 5, 2013, S. 79–81.
Weblinks
Bearbeiten- Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V.
- Ein Rückblick auf die ehemalige Halle-Hettstedter Eisenbahn (HHE) ( vom 28. Oktober 2008 im Internet Archive)
- Die meterspurige Industriebahn Halle (Saale) ( vom 27. September 2008 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ralph Lüderitz, Hans-Dieter Rammelt: Die Halle-Hettstedter-Eisenbahn – Die wechselvolle Geschichte der H.H.E., S. 34
- ↑ ausführlich beschrieben bei Erich Preuß: Der Reichsbahn-Report 1945–1993, ISBN 3-344-70789-2, S. 212
- ↑ Vereinsziel „HHE-Strecke aktivieren“
- ↑ Vgl. Vereinsarbeit 2008, Erteilung der Betriebsgenehmigung für die Strecke Halle/S.-Nietleben - Hettstedt. Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn e. V., 19. September 2008, archiviert vom am 26. August 2014; abgerufen am 14. November 2009.
- ↑ Wiedereröffnung bis Halle-Dölau. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7, 2017, ISSN 0342-1902, S. 33.