Bahnstrecke Regis-Breitingen–Meuselwitz

ehemalige Montanbahn und Museumsbahn in Deutschland

Die Bahnstrecke Regis-Breitingen–Meuselwitz ist eine Schmalspurbahn in Thüringen und Sachsen, die ehemals als Kohlebahn und heute als Museumsbahn verkehrt. Ihre Spurweite beträgt 900 Millimeter. Im Volksmund wird sie Kammerforstbahn genannt, da sie den Wald Altenburger Kammerforst durchquert.

Regis-Breitingen–Meuselwitz
Strecke der Bahnstrecke Regis-Breitingen–Meuselwitz
Streckenlänge:14,017 km
Spurweite:900 mm (Schmalspur)
Anschluss Brikettfabrik Regis-Breitingen
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
zur Grube Ramsdorf
Haltepunkt / Haltestelle Strecke bis hier außer Betrieb
0,0 Regis-Breitingen (KB) 160 m
Grenze
Landesgrenze Sachsen/Thüringen
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
zur Brikettfabrik Haselbach
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
ehem. Fabrik
Bahnhof
1,4 Haselbach 158 m
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und ehemals von rechts
Grubenanschlussbahn
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Kammerforst geplant
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
geplante Strecke
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Grubenanschlussbahn
Bahnhof
8,2 Wintersdorf 187 m
Bahnhof
10,7 Schnaudertal 170 m
Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Gaschwitz–Meuselwitz
Abzweig geradeaus, ehemals nach rechts und ehemals von rechts
Grubenanschlussbahn
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Industrieanschluss
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Meuselwitz Breitscheidstraße 177 m
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
ehem. Braunkohlewerk Phönix
Kopfbahnhof Streckenende
14,0 Meuselwitz (KB)

Geschichte

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Der Norden des Altenburger Landes war jahrhundertelang vom Braunkohlebergbau geprägt. Nach Inbetriebnahme der Kohlebahn im Juni 1942 konnte die gewonnene Braunkohle per Zug von den untereinander im Schienennetz verbundenen Tagebauen Waltersdorf und später Gröba zu den Brikettfabriken nach Regis-Breitingen und Haselbach befördert werden.[1]

In den 1960er Jahren wurden die Grubenbahnen durch den vermehrten Abbau von Braunkohle immer wichtiger. Die meisten, unter anderem die Kohlebahn von Meuselwitz nach Regis-Breitingen, wurden elektrifiziert und die Strecken mit moderner Technik ausgestattet.

Nach der politischen Wende in der DDR verloren die Grubenbahnen schlagartig an Bedeutung. Viele Grubenbahnen wurden stillgelegt und zurückgebaut. Allerdings setzten sich Bürger für den Erhalt der Strecke ein und bewahrten sie durch einen Kauf vor dem Rückbau.[2] 1996 wurde der Verein Kohlebahnen gegründet. Nachdem die Strecke von Bewuchs gereinigt und die Oberleitung abgebaut worden war, nahm der Verein einen Museumsbetrieb auf der Strecke auf. Die Fahrten finden mehrmals im Monat statt; besonders an Feiertagen ist das Angebot hoch. Die Züge beginnen in Meuselwitz und fahren bis Regis-Breitingen, um schließlich nach Meuselwitz zurückzukehren. Die Fahrgastzahlen liegen bei rund 15.000[2] pro Jahr.

2024 war eine neue Station als Verknüpfungspunkt zur S-Bahn im Bahnhof Regis-Breitingen an der Bahnstrecke Leipzig–Hof in Bau.[2]

In der Hoffnung, die Strecke mehrmals täglich im Personennahverkehr mit einer Fahrzeit von 25 Minuten als Zubringer zur S-Bahn zu befahren, erwarb der Verein günstig die drei 1967 gebauten Elektrotriebwagen Be 4/4 21 bis 23 mit Meterspur von der Bergbahn Lauterbrunnen–Mürren, von denen der erste Mitte 2024 mit dem Tieflader überführt wurde.[2]

Streckenbeschreibung

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Die Strecke verbindet das thüringische Meuselwitz mit dem sächsischen Regis-Breitingen und durchquert dabei den Kammerforst. Die Strecke endet kurz hinter der sächsischen Grenze zu Thüringen. Die ehemalige Kohlebahn beginnt im heutigen Kulturbahnhof Meuselwitz. Anschließend werden die Haltepunkte Schnaudertal südlich von Schnauderhainichen und Wintersdorf passiert. Bevor die Strecke die Landesgrenze überquert, wird noch der Bahnhof Haselbach erreicht. Schließlich endet die frühere Kohlebahn im Haltepunkt Regis-Breitingen.

Literatur

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  • Jürgen Fleck: Nummer 301 lebt! Geschichte(n) an der Kohlenbahntrasse. Historisches über Tagebaue und Tiefbaugruben der Braunkohleindustrie an der Kammerforst- und Schnaudertalbahn. 2014, S. 41.
  • Die Kohlebahn (»Kammerforstbahn«) Meuselwitz–Haselbach–Regis-Breitingen. In: Lokrundschau. Nr. 238, 2008, ZDB-ID 2437320-5 (online [Memento vom 4. August 2008 im Internet Archive] [abgerufen am 29. Juni 2024]).
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  • Verein Kohlebahnen.
  • Kohlebahn von Meuselwitz – Regis-Breitingen. In: Altenburger Originale. Altenburger Tourismus;
  • Kohlebahn Meuselwitz – Regis-Breitingen, Kulturbahnhof Meuselwitz. Mitteldeutsche Straße der Braunkohle, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2012;.
  • Winterfahrt Januar 2010. In: Google Album Archive. 8. Januar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2016;.
  • Schmalspurige Grubenbahnen im Südraum Leipzig. Jens Schattauer;

Einzelnachweise

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  1. Kohlebahn Haselbach. In: Eisenbahnnostalgie.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. Januar 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.eisenbahnnostalgie-deutschland.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. a b c d Claudia Carell: Wagen aus Schweiz ist da: Wird Meuselwitzer Kohlebahn zum S-Bahn-Zubringer? In: Leipziger Volkszeitung. Verlagsgesellschaft Madsack, 25. Juni 2024, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juni 2024; abgerufen am 29. Juni 2024.