Bahnstrecke Revigny–Saint-Dizier
Die Bahnstrecke Revigny–Saint-Dizier ist eine ehemalige, 28 km lange Strategische Bahnstrecke in Frankreich. Sie verband in St. Dizier an der zweigleisigen, nach Süden gerichteten Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont mit Revigny an der Bahnstrecke Paris–Strasbourg. Von diesem nördlichen Punkt Revigny gab es die Anschlussstrecke Amagne-Lucquy–Revigny über Sainte-Menehould nach Armagne-Lucquy, die noch heute an die zweigleisige Verbindung Reims–Charleville anschließt. Diese, letztgenannte Strecke führte also mitten durch das Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs etwa 35 km westlich an Verdun vorbei.
Revigny–Saint-Dizier | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bahnhof Revigny, 2010 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (SNCF): | 019 000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 28 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 7 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | ehem. ja | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Geschichte
BearbeitenDiese Eisenbahnstrecke ist mit der N° 18 Teil des Freycinet-Plans, mit dem 1879 unter der Nachwirkung des Deutsch-Französischen Kriegs 181 Strecken verwirklicht wurden.[1][2] Insbesondere in Revigny wurden umfangreiche Überwerfungsbauwerke erstellt, die den kreuzungsfreien Verkehr ermöglichten. Bis auf die Querung des 1853 errichteten Canal de la Marne au Rhin und dem knapp 450 Meter langen Tunnel de Baudonvilliers[3] waren keine nennenswerten topografischen Hindernisse zu überwinden. Entsprechend gering fällt die Steigung mit 7 ‰ aus. Der Scheitelpunkt liegt etwa einen Kilometer nördlich des Revigny zugewandten Tunnelportals. Alle Unterwegshalte waren Bahnhöfe mit mehreren Weichen, obwohl die namensgebenden Ortschaften kaum einen Bahnhof benötigt hätten. Diese Strecke war Teil der SNCF-Strecke 267.[4]
In dem Weiler Robert-Espagne gab es einen Anschluss zum Ort Haironville, der Luftlinie gut sieben Kilometer entfernt ist. Diese Strecke war ursprünglich für die dortige, vom Wald umschlossene Eisenschmiede[5] in Meterspur angelegt worden, aber später auf Normalspur umgerüstet und an das Netz der Chemins de fer de l’Est (EST) angeschlossen wurde. 1914 gab es drei Zugumläufe, die alle bis Revigny führten.
Auch das nördlich des Tunnel de Baudonvilliers abgehende Anschlussgleis steht in diesem Zusammenhang. Die Waldfläche Fôret Domaniale de Trois-Fontaines wurde intensiv bewirtschaftet und diente als Rohstoff für dieses Papierwerk. In den Jahren 1951 bis 1966 waren hier die US-Truppen mit ihrem größten Munitionslager in Frankreich stationiert.[6]
Die Bahngesellschaft CE war Konzessioninärin für den Bau und Betrieb der Strecke, die am 15. März 1885 in Betrieb ging und bereits am 5. Mai 1938 für den Personenverkehr stillgelegt wurde. Die Entwidmung fand in den Jahren 1972 (ca. 14,3 km) und 1976 (ca. 8,7 km) statt. Von Revigny aus sind knapp vier Kilometer noch befahrbar, um ein Werk von ArcelorMittal bedienen zu können.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ N° 8168. Loi qui classe 181 lignes de Chemins de fer dans le réseau des Chemins de fer d’inteérêt général. In: Bulletin des lois de la République française, Paris 1879, Imprimerie nationale
- ↑ Loi qui classe 181 lignes de Chemins de fer dans le réseau des Chemins de fer d’intérêt général les lignes dont la désignation. Collection complète des lois, décrets, ordonnances, réglements, et avis du Conseil d’Etat. Jean-Baptiste Duvergier, 17.–18. Juli 1879
- ↑ Tunnel de Baudonvilliers auf Inventaire des Tunnels Ferroviaires de France. Datenblatt.
- ↑ S.N.C.F. Région de l’Est. Carnet de profils et schémas, 1962, Blatt 170
- ↑ Société des Forges d’Haironville auf http://www.passion-metrique.net/forums/viewtopic.php?f=2&t=4256&start=45 (franz.)
- ↑ Trois Fontaines Class V Area. Le plan de depot, auf: http://www.passion-metrique.net/forums/viewtopic.php?f=2&t=4256&start=30 (franz.)