Bahnstrecke Tambo del Sol–Pucallpa

Bahnstrecke in Peru
Tambo del Sol–Pucallpa
Streckenlänge:90 km
Spurweite:914 mm
umgespurt: 1435 mm
Maximale Neigung: 35 
Zweigleisigkeit:nein
Strecke
von La Oroya
Bahnhof
0 Tambo del Sol 4251 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
nach Cerro de Pasco
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13 Lulacocha
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17 Lago Huayhuay
mehrere Spitzkehren
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Chipa
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Huachón
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
87 Chirihuain 3281 m
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
90 Punta de Rieles

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Tambo del Sol–Pucallpa (Ferrocarril de Pachitea) war eine Bahnstrecke in Peru und der letztendlich vergebliche Versuch, auch die östliche Kordillere der Anden mit einer Eisenbahn zu überwinden.

Geografische Lage

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Die Bahn ging vom Bahnhof Tambo del Sol an der normalspurigen Bahnstrecke La Oroya–Cerro de Pasco aus. Diese verlief in der Hochebene zwischen den beiden Kordilleren und schloss an die Bahnstrecke Lima–La Oroya an, die über die westliche Kordillere nach Lima und zum Pazifik führte. Ziel der Bahnstrecke Tambo del Sol–Pucallpa war das Amazonasbecken, dessen wirtschaftliche Erschließung und die Stadt Pucallpa, wo es einen Hafen am dort schiffbaren Río Ucayali gab, etwa 400 km bis 500 km von Tambo del Sol entfernt.[2][3]:44

Geschichte

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Die Trasse der Bahn war 1916 als Straßenbauprojekt begonnen worden. 1919 fiel die Entscheidung, diese für eine Eisenbahn zu nutzen. Bauherr und Betreiber waren der Staat. Ausgeführt wurde eine Schmalspurbahn mit der Spurweite 914 mm. Das Gelände und der steile Abstieg an der östlichen Kordillere waren schwierig, erforderten Gefälle von 35 ‰ und mehrere Spitzkehren. Ende 1923 waren 60 km Gleis verlegt. Das Projekt gelangte bis zu Streckenkilometer 90, Punta de Rieles. Der Zustand der Anlage war fragil und im östlichen Bereich der Strecke waren nur Triebwagen für den Verkehr zugelassen. Zeitweise wurde schon damals erwogen, die Strecke aufzugeben.[3]:44

Stattdessen fiel die Entscheidung, die Strecke bis Streckenkilometer 78 auf Normalspur umzuspuren und anschließend auf einer neu zu vermessenden Trasse bis Pucallpa voranzutreiben. Baubeginn dafür war der 2. Mai 1950. 48 km wurden bis 1951 fertiggestellt, anschließend blieb das Projekt stecken und wurde 1957 offiziell aufgegeben, da es die wirtschaftlichen Möglichkeiten Perus überfordere. In der Folge wurde auch der Betrieb eingestellt. 1965 war die Anlage abgebaut.[3]:44

Literatur

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  • Donald Binns: The Central Railway of Peru and the Cerro de Pasco Railway. Skipton: Trackside Publications, 1996. ISBN 1-900095-03-3
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Einzelnachweise

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  1. a) Peru Railways – Passenger Stations & Stops (2001), S. 3f
    b) Binns, S. 70–72.
  2. Binns, S. 71
  3. a b c Robert D. Whetham: Railways of Peru. Volume 2: The Central and Southern Lines. Trackside Publications, Bristol 2008. ISBN 978-1-900095-37-2