Baitenhausen
Baitenhausen ist ein Stadtteil von Meersburg im baden-württembergischen Bodenseekreis mit einer Wallfahrtskirche.
Baitenhausen Stadt Meersburg
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Koordinaten: | 47° 43′ N, 9° 18′ O |
Höhe: | 440 m ü. NHN |
Einwohner: | 174 (1961) |
Eingemeindung: | 1. Februar 1972 |
Postleitzahl: | 88709 |
Vorwahl: | 07532 |
Blick von der Wallfahrtskirche auf den Ort Baitenhausen
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Geographie
BearbeitenDer Ortsteil Baitenhausen liegt vier Kilometer nordöstlich der Meersburger Oberstadt am Nordosthang eines Berges auf 440 m ü. NHN, etwa auf gleicher Höhe wie die obere Altstadt von Meersburg, die auf der Südseite direkt am Bodensee liegt.
Geschichte
BearbeitenBaitenhausen hieß früher Bethenhausen, dann Baydenhausen. Im Jahr 1169 wurde Priester Heinrich von Bettinhusen erwähnt. Im Jahr 1506 wurden Rechte und Pflichten für den Ort festgelegt.[1] Am 21. August 1641 wurde Baitenhausen im Schwedenkrieg durch die Hohentwieler geplündert. Im Jahr 1703 requirierten die Franzosen auf dem Durchmarsch die Pferde und erhoben Contribution. Im Jahr 1802 fiel das Dorf an Baden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Baitenhausen 10 Bürger und 76 Einwohner. Erwerbszweige waren der Feldbau, die Viehzucht und die Waldbewirtschaftung.[2]
Am 1. Februar 1972 wurde die Gemeinde Baitenhausen in die Stadt Meersburg eingemeindet. Die Einwohnerzahl von Baitenhausen betrug, als Baitenhausen noch zum damaligen Landkreis Überlingen gehörte, im Jahr 1961 insgesamt 174 und im Jahr 1970 insgesamt 157 Einwohner.[3]
Am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Überlingen aufgelöst, wodurch Baitenhausen zum neugebildeten Bodenseekreis gelangte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWallfahrtskirche Baitenhausen
BearbeitenIn fast 500 m Höhe liegt oberhalb des Dorfkerns von Baitenhausen die katholische Wallfahrtskirche Baitenhausen im Barockstil, die 1704 geweiht wurde. Zuvor befand sich eine Kirche im Ort. Zur Ausstattung gehört eine kostbare Orgel von Johann Georg Aichgasser aus dem jahr 1766.[4]
Friedhof
BearbeitenDer Friedhof liegt an der Treppe vom Ort zur Wallfahrtskirche Baitenhausen. Auf dem Friedhof befindet sich eine Gedächtniskapelle für die Kriegstoten mit einer Pieta aus der Zeit um 1960 vor einem Kreuz. An die Namen der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs erinnern zwei Tafeln.[5][6]
Regelmäßige Veranstaltungen
BearbeitenIn Baitenhausen fand am 14. Juni 2015 erstmals ein Dorffest zum Anlass des 110-jährigen Baujubiläums des Dorfbrunnens statt.
Verkehr und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenIn der Hauptstraße von Baitenhausen ist seit 2014 ein Geschwindigkeitsmesser veranlasst, welcher allerdings bis heute nicht montiert ist. Seit mehreren Jahren fordern die Bürger eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Aufgrund der Rechtslage ist dies nur durch allergrößte Ausnahmen möglich, was in Baitenhausen nicht zutrifft.
Autostraßen
BearbeitenBaitenhausen liegt an der Autostraße Meersburg – Riedetsweiler – Ahausen – Bermatingen – Markdorf. Von Baitenhausen zweigen ferner kleinere Verbindungsstraßen nach Daisendorf, nach Schiggendorf sowie nach Grasbeuren ab.
Kommunalpolitik
BearbeitenOrtschaftsrat
BearbeitenIn der Ortschaft Baitenhausen wird ein Ortschaftsrat gewählt. Dieser besteht aus sechs Ortschaftsräten und einem Ortsvorsteher. Aktiv und passiv wahlberechtigt zum Ortschaftsrat kann nur sein, wer in der Ortschaft mit Hauptwohnsitz wohnhaft ist. Der Ortschaftsrat wird fünfjährlich gewählt.
Wesen der unechten Teilortswahl
BearbeitenIn der Hauptsatzung ist bestimmt worden, dass bei Gemeinderatswahlen das Wahlgebiet der Stadt Meersburg in 2 Wohnbezirke aufgeteilt wird. Unabhängig vom Gesamtergebnis wird bei der Sitzzuteilung nach der Wahl dem Wohnbezirk Baitenhausen der ihm garantierte Sitz eingeräumt. Damit ist sichergestellt, dass auch räumlich kleinere Gemeindeteile im Gemeinderat angemessen vertreten sind.
Bekannte Familien
Bearbeiten- Fridolin Sautermeister (Ende 19. Jahrhundert bis Mitte 20. Jahrhundert) wohnte mit seiner Familie im Blauen Haus seitlich der Ortsmitte auf dem ansteigenden Fußweg zur Kapelle. Durch Korbflechterei, indem er seinen Krauthobel für das Dorf und seinen Keller als Schutzraum vor Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zur Verfügung stellten, war er ein anerkannter Bürger.[7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Elfriede Schulze-Battmann, überarbeitet von Rudolf Schatz: Wallfahrtskirche Maria zum Berg Karmel. Meersburg Baitenhausen. Verlag Schnell + Steiner GmbH, Regensburg 2004, ISBN 3-7954-1634-5, S. 1.
- ↑ Staiger, Fr. Xav. Conr.: Meersburg am Bodensee, ehemalige fürstbischöfliche konstanzische Residenz-Stadt, dann die Stadt Markdorf, ferner die Ortschaften Baitenhausen, Daisendorf, Hagnau, Immenstaad, Ittendorf, Kippenhausen, Stetten und die Pfarreien Berkheim, Hepbach und Kluftern sowie die Schlösser Helmsdorf, Herrschberg und Kirchberg. Nach Akten, Chroniken und Archival-Urkunden. Constanz 1861. Verlag von J. Stadler. S. 342, 343–351
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Meersburg / Baitenhausen – Wallfahrtskirche zum Berg Karmel – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 7. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ Gedächtniskapelle für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf dem Friedhof von Baitenhausen
- ↑ Diethard Nowak: Kleindenkmale in Meersburger Landen. Meersburg, zweite erweiterte Auflage 2014. S. 74–76, Abschnitt: Gefallenengedenkstätte Baitenhausen.
- ↑ Erika Stiller, geb. Brunner (1927–2018), Baitenhausen und Markdorf: Das blaue Haus. Zeitbericht o. O und o. J.
Literatur
Bearbeiten- Staiger, Fr. Xav. Conr.: Meersburg am Bodensee, ehemalige fürstbischöfliche konstanzische Residenz-Stadt, dann die Stadt Markdorf, ferner die Ortschaften Baitenhausen, Daisendorf, Hagnau, Immenstaad, Ittendorf, Kippenhausen, Stetten und die Pfarreien Berkheim, Hepbach und Kluftern sowie die Schlösser Helmsdorf, Herrschberg und Kirchberg. Nach Akten, Chroniken und Archival-Urkunden. Constanz 1861. Verlag von J. Stadler.