Barkowo (deutsch Barckow) ist ein Dorf im Powiat Gryficki der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern und liegt etwa acht Kilometer südlich von Gryfice (Greifenberg in Pommern). Des Weiteren liegt das Dorf am Fluss Rega, welche westlich zu einem Stausee aufgestaut wird.

Geschichte

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Der Name des Dorfes wurde das erste Mal 1277 erwähnt. Träger des Namens war Johann von Barkow, welcher ein Vasall von Dubislaw von Woedtke, dem Besitzer von Plathe, war.[1] 1478 war das Dorf, damals noch als Rittergut bezeichnet, im Besitz von Otto von der Osten. Kurz darauf, im Jahre 1480, war es im Besitz von dem Grafen von Eberstein.[2] Am 7. Juli 1600 wurde das Rittergut an Döring von Heydebreck verkauft.[3][4] Am 18. November 1698 wurde das Rittergut an Mitglieder der Familie Lepel verlehnt. Der Generalmajor Otto Gustav von Lepel verkaufte das Gut am 6. Februar 1710 an Johann August von Koven. Dieser vererbte das Gut an seine Söhne Johann Karl von Koven und Karl Friedrich von Koven. Diese verkauften das Rittergut am 26. August 1730 und traten ihr Lehnsrecht am 7. und 8. Dezember 1744 und am 15. Oktober 1746 an Karl Ernst von Strantz ab.[5] Im Frühjahr 1836 verkaufte August Joseph Wilhelm von Strantz, Enkelsohn von Karl Ernst von Strantz, das Rittergut an den Herrn von Greese.[4] 1850 erwarb Hartwig von Bülow das Rittergut.[6]

Im Jahre 1883 kaufte Oskar von Normann das Rittergut Barckow von seinem Schwiegervater Hartwig von Bülow ab. Das Reichstagsmitglied, Oberstleutnant Oskar von Normann-Barkow, vererbte das Rittergut an seinen Sohn Hans von Normann, welcher jedoch 1918 kinderlos verstarb. Daraufhin erbte Hans Normanns jüngerer Bruder[7] Philipp von Normann-Barkow das Rittergut[8], geboren 1887 in Barkow und später Offizier a. D., welcher im Mai 1945 an Ruhr im Speziallager Schwiebus verstarb, nachdem er dorthin verschleppt wurde. Die Angehörigen[9] von Philipp von Normann, seine Frau Käthe von Schulz und die drei Kinder, erhielten Entschädigungen von der Bundesregierung. Nach der letzten Erhebung des vormals amtlich publizierten Güter-Adressbuch Pommern betrug die Größe des Gutes Barkow 610 ha.[10]

Bis 1945 gehörte Barckow zum Amtsbezirk Trieglaff im Landkreis Greifenberg i. Pom., wo sich auch das Standesamt befand. Des Weiteren gehörte Barckow zur evangelischen Kirche in Batzwitz.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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Mit dem Ort verbunden

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Literatur

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  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, W. Dietze, Anklam 1870, S. 936–937 (online)
  • Geschichte der Gesammt-Familie von Normann. B. Cap. VIII: Aus dem Hause Tribbevitz und zugehörigen Zweigen. No. 29e bis 29h, Hrsg. Emil Freiherr von Normann, Heinrich Kerler Verlags-Conto, Ulm 1894. S. 46. Digitalisat; S. 143–144. Digitalisat
  • Niekammer`s Güter-Adressbücher, Band I, Pommersches Güter-Adressbuch 1905. Handbuch der Königlichen Behörden. Verzeichnis sämtlicher Güter. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet, 2. Auflage, Paul Niekammer, Stettin 1904, S. 17–18. Digitalisat
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1939, A (Uradel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Jg. 38, Justus Perthes, Gotha 1938, S. 346–347.
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Einzelnachweise

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  1. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern: Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Hrsg.: Rittler's Sortiments-Buchhandlung. Berlin 1865, S. 296.
  2. Gmina Gryfice - Barkowo. (gryfice.eu [abgerufen am 17. Oktober 2018]).
  3. Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Band 1, Nr. 2. H. G. Effenbart's Erbin, Stettin 1843, S. 59.
  4. a b C. F. von Stranz: Geschichte des dem freien Herrenstande, den Schloßgesessenen und Rittern im Mittelalter angehörenden edlen Geschlechts Strantz: urkundlich und kirchlich nachgewiesen vom Anfange des 13. Jh. bis neuester Zeit. Graß, Barth, 31. Dezember 1838, S. 23–26.
  5. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern: Welcher die Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise enthält. 1. Auflage. Band 2, 31. Dezember 1784, S. 413.
  6. Paul von Bülow und Jacob Friedrich Joachim von Bülow: Familienbuch der von Bülow. Hrsg.: Rudolf Ludwig Decker. Rudolf Ludwig Decker, Berlin 1858, S. 192.
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha". Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. 1. Auflage. Normann, B. Stamm Tribbewitz. II. Linie. 2. Haus 2. Ast. Barkow. Justus Perthes, Gotha 10. Januar 1900, S. 645–646 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. September 2022]).
  8. Greifenberg-Treptower Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Greifenberg-Treptower Geschichte. Band 4 - 8. Greifenberg-Treptower Geschichtsverein e.V., 1981, S. 12 - 18.
  9. Eugen Georg Schwarz: „Mein lieber, lieber Philipp“. Vor 60 Jahren erreichte die Vergeltung für den Krieg die Deutschen im Osten. Ein Tagebuch erinnert die Schrecken. In: Manuela Kampp-Wirtz, Philipp Welte (Hrsg.): Focus Online, FOCUS Magazin. Nr. 53. 2004. FOCUS Magazin Verlag GmbH, München, Berlin 27. Februar 2017, S. 1–2 (focus.de [abgerufen am 23. September 2022]).
  10. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Paul Niekammer. 9. Reprint Klaus D. Becker Potsdam. Facsimile Edition Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern, Regierungsbezirk. Kreis Greifenberg. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, ISBN 978-3-88372-229-0, S. 182 (google.de [abgerufen am 22. September 2022]).

Koordinaten: 53° 51′ N, 15° 14′ O