Unter Baumfrevel versteht man die unerlaubte absichtliche Beschädigung bzw. Fällung von Bäumen.

Baumfrevel an einer Eiche

Baumfrevel sind oft dem ungerichteten Vandalismus zuzurechnen, zuweilen kommt es jedoch auch zu zielgerichteten Aktionen gegen missliebige Straßen- oder Parkbäume.[1][2][3]

Rechtliche Situation

Bearbeiten

Deutschland

Bearbeiten

In Deutschland kann Baumfrevel als Sachbeschädigung strafbar sein. Daneben findet ggf. eine Baumschutzsatzung Anwendung.

Sofern der Eingriff am Baum nicht durch das Kapprecht (Art. 687 Abs. 1 ZGB) gedeckt ist, kann ein solcher als Sachbeschädigung gewertet werden und Schadenersatz gemäß Art. 43 Abs. 1 OR auf juristischem Wege eingefordert werden.

Geschichte

Bearbeiten

Die Germanen kannten Baumheiligtümer, deren Beschädigung ein hohes Vergehen sein konnte. Die Ahndung musste allerdings nicht durch Menschen erfolgen, sondern konnte als Androhung einer göttlichen Strafe verhängt werden. Als Bonifatius im Jahre 724 die Donareiche bei Geismar als Sinnbild des Heidentums fällte, die Strafe der Götter aber ausblieb, war dies ein Etappensieg der christlichen Missionierung.

Im Mittelalter drohten Frevlern an Schmerbäumen (=„Fett-Bäume“), deren Früchte für Menschen essbar waren oder der Schweinemast dienten (Eicheln – siehe Eichelmast, Bucheckern), teils drakonische Strafen wie Handabschlagen.[4][5]

 
Handabschlagen

Baumfrevel in der Kunst

Bearbeiten

In Wagners Ring des Nibelungen wird unter anderem der Baumfrevel Wotans an der Weltesche thematisiert.[6]

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. stadt-koeln.de
  2. express.de (Memento des Originals vom 28. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.express.de
  3. goettinger-tageblatt.de (Memento des Originals vom 5. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goettinger-tageblatt.de
  4. Schmerbaum. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 15: Schiefeln–Seele – (IX). S. Hirzel, Leipzig 1899, Sp. 1033 (woerterbuchnetz.de).
  5. baumpruefung.de
  6. lwf.bayern.de