Bechenheim

Gemeinde in Deutschland

Bechenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Bechenheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bechenheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 0′ OKoordinaten: 49° 44′ N, 8° 0′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Alzey-Land
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 2,55 km2
Einwohner: 413 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55234
Vorwahl: 06736
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 005
Adresse der Verbandsverwaltung: Weinrufstraße 38
55232 Alzey
Website: www.bechenheim.de
Ortsbürgermeisterin: Ute Stein
Lage der Ortsgemeinde Bechenheim im Landkreis Alzey-Worms
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Karte

Geographie

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Als Weinbaugemeinde liegt Bechenheim im größten Weinbau treibenden Landkreis Deutschlands und südwestlich im Weinanbaugebiet Rheinhessen. Bechenheim ist die höchstgelegene Weinbaugemeinde Rheinhessens. Zur Gemeinde Bechenheim gehört auch der Wohnplatz Haus Steinbruch.[2]

Geschichte

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Die älteste erhaltene Erwähnung von Bechenheim stammt von 824 aus einer Urkunde des Klosters Fulda.

Vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Kurpfalz und unterstand der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit des Oberamtes Alzey.

Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.

Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert und Bechenheim gehörte von 1798 bis 1814 zum Kanton Alzey im Departement Donnersberg. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Alzey zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit im übrigen Notariate.[3]

Aufgrund von 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Bechenheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey, zu dem er bis 1969 gehörte.

Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bechenheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 311
1835 440
1871 394
1905 350
1939 318
1950 345
1961 373
Jahr Einwohner
1970 381
1987 421
2005 432
2011 425
2017 413
2022 409

Gemeinderat

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Der Ortsgemeinderat in Bechenheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Bis zur Wahl 2019 wurden die Ratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt, da mehrere Wahlvorschläge eingereicht wurden.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD FWG * WGS ** Gesamt
2024 per Mehrheitswahl 8 Sitze[6]
2019 3 5 8 Sitze[7]
2014 5 2 1 8 Sitze
2009 5 3 8 Sitze
2004 3 5 8 Sitze
* 
FWG: Freie Wählergruppe Bechenheim e. V.
** 
WGS: Wählergruppe Stein

Bürgermeister

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Ortsbürgermeisterin ist Ute Stein (WGS). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 51,64 % gewählt und konnte sich damit gegen den bisherigen Amtsinhaber Gerhard Stadlinger durchsetzen.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Stein mit 74,4 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten in ihrem Amt bestätigt.[9]

 
Wappen von Bechenheim
Blasonierung: „Viergeteilt; 1 in Gold (Gelb) ein rot bewehrter und bezungter schwarzer Adler; 2 in Schwarz ein rotbewehrter, -gezungter und -gekrönter goldener (gelber) Löwe; 3 blau-goldenes (gelbes) vierreihiges Schach und 4 in Gold (Gelb) ein abgewinkelter blauer rechter Arm einen blauen Becher haltend.“
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt den Reichsadler in Erinnerung an den Reichsfronhof nachgewiesen 885, den Pfälzer Löwen, als Zeichen der früheren Zugehörigkeit zur Kurpfalz, das Sponheimer Schach als Zeichen der früheren Zugehörigkeit zur Vorderen Grafschaft Sponheim, sowie einen Arm mit Becher redend für den Ortsnamen.

Die Einzellage „Bechenheimer Fröhlich“ gehört zur Großlage „Sybillinenstein“ des „Weinbaubereich Wonnegau“ im Anbaugebiet Rheinhessen. Im Ort sind drei Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 33 Hektar. Etwa 76 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2010). Im Jahre 1979 waren noch 22 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 32 Hektar.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bechenheim gehört zusammen mit Nack zur Pfarrei Nieder-Wiesen.[10] Im Ortskern befindet sich die Simultankirche St. Alban. Neben den kirchlichen Veranstaltungen findet dort seit 2017 ein kleiner Weihnachtsmarkt, die „Winterscheune“ auf dem Questerhof statt.[11] Darüber hinaus gibt es auch jedes Jahr eine traditionelle Kerb. Ebenfalls wurde die jährlich wiederkehrende Veranstaltung „Café in Bechenheimer Gärten“ mittlerweile zur Tradition.[12]

In Bechenheim geboren

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Siehe auch

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Commons: Bechenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 126 (PDF; 3,3 MB).
  3. Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).
  4. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  5. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 7. September 2019.
  6. Gemeinderatswahlen (Mehrheitswahl) 2024: Ortsgemeinde Bechenheim. Verbandsgemeinde Alzey-Worms, abgerufen am 9. August 2024.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. September 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 7. September 2019 (siehe Alzey-Land, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile).
  9. Bechenheim, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
  10. Simultankirche Bechenheim. Ev. Kirchengemeinden Nieder-Wiesen, Bechenheim, Nack, abgerufen am 11. Februar 2021.
  11. Winterscheune. Aina Quester und Stefan Schmidt, abgerufen am 11. Februar 2021 (private Website).
  12. David Schöne: Bechenheimer genießen Kaffee und Kuchen in Nachbars Garten. In: Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 11. Februar 2021 (Artikelinhalt nicht frei zugänglich).