Behringersdorf
Behringersdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schwaig bei Nürnberg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).
Behringersdorf Gemeinde Schwaig bei Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 12′ O |
Höhe: | 320 m ü. NHN |
Einwohner: | 3012 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 15. Mai 1976 |
Postleitzahl: | 90571 |
Vorwahl: | 0911 |
![]() Behringersdorf von Südosten mit der Turmspitze der evangelischen Kirche und dem Tucherschloss rechts daneben
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Lage
BearbeitenDas Pfarrdorf liegt nördlich des Kernortes an der Bundesstraße 14 zwischen Nürnberg und Rückersdorf im Pegnitztal und an der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb. Vom Nürnberger Stadtteil Erlenstegen ist es durch die A 3 mit der Anschlussstelle Behringersdorf und den Sebalder Reichswald getrennt. Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
BearbeitenEin gewisser Berengar von Rückersdorf errichtete 1243 einen Dienstmannensitz in Behringersdorf. Der Ort befand sich im Lehensbesitz der Burggrafen von Nürnberg. Durch Heirat wurde der Besitz an die Grafen von Nassau verliehen. Diese veräußerten 1319 das Dorf an die Nürnberger Patrizierfamilie Schürstab. 1514 fiel der Ort an die Patrizierfamilie Tucher.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 15. Mai 1976 die damals selbständige Gemeinde Behringersdorf nach Schwaig eingegliedert.[2]
Baudenkmäler
BearbeitenIn Behringersdorf entstanden nacheinander mehrere Herrensitze:[3]
- Die ursprüngliche Burg Behringersdorf wurde wohl kurz vor 1243 von dem Ministerialen Berengerus de Rukerstorf erbaut. Das sich nach Behringersdorf nennende Ministerialengeschlecht der Peringsdorfer oder Peringsdörffer könnte hier seinen Dienstsitz gehabt haben. Die Burg kam mit der Burg Malmsbach als Reichslehen an die Herren von Gründlach und von diesen um 1300 durch Heirat der Margaretha von Gründlach mit Gottfried von Hohenlohe-Brauneck an dieses Haus. Von dieser ersten Burg wurden angeblich 1717 nordöstlich des Schlosshofes Grundmauern ergraben. Aus Hohenloher Besitz wurde 1323/26 zumindest „ein Gut“ in Behringersdorf an Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg verkauft.
„Alter Sitz“ - Ferner gab es das ebenfalls 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg zugrunde gegangene „Spitalsitzlein“, einen kleinen Herrensitz, auf dem Eigen- und Zinsrechte des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals lasteten. Es soll von den Peringsdorfern an die Familie Tucher gekommen sein. Genannt werden der Verkauf des Hieronymus Schürstab an Sebald Deichsler im Jahr 1493. Die Witwe des Sebald Deichsler verkaufte dann 1506 an Wolff Peringsdorfer. Die Einräumung des Öffnungsrechtes an den Rat der Reichsstadt erfolgte 1517 durch Elisabeth, die Witwe des Wolff Peringsdorfer. Diese veräußerte schließlich 1532 das Sitzlein an Hans Tucher d. J. Ausdrücklich wurde beim Waldamt vermerkt, dass dieses 1552 abgegangene Herrenhaus recht „eng und klein“ gewesen sei.
Tucherschloss (Neues Schloss, 2024)
1790 gehörten zur Tucherschen Herrschaft die zwei Schlösser, ein Pfarr- und ein Schulhaus, fünf Güter und zwei weitere Anwesen. Heute ist das Gut mit dem Alten Sitz und dem Neuen Schloss im Besitz der Freifrau Hildegard von Schweinichen-Tucher, die die Gebäude weitgehend vermietet.
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria Magdalena (2024)
Bodendenkmäler
Bearbeiten- Ein spätbronzezeitliches Keltengrab (500 v. Chr.) befindet sich am Ostufer des Behringersdorfer Sees.
Gewerbe
BearbeitenBedeutende ortsansässige Unternehmen sind die 1899 gegründeten überregional bekannten Kalksandsteinwerke Zapf (örtlich die „Backsteinfabrik“ genannt) und die Firma Retterspitz,[5] Hersteller natürlicher Heilmittel und Pflegeprodukte.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau (1731–1802), Stadtphysicus und Direktor der Sternwarte in Nürnberg
Literatur
Bearbeiten- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenburg, München 1966, DNB 457322500, S. 61–75.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Stadtlexikon Nürnberg
Weblinks
Bearbeiten- Behringersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. November 2022.
- Webpräsenz der Gemeinde Schwaig
- Herrensitze im Nürnberger Land
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 346 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 719.
- ↑ Geschichte der Herrenhäuser nach Robert Giersch/Andreas Schlunk/Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft
- ↑ Baugeschichte Neues Schloss Behringersdorf
- ↑ Impressum der Firmenwebseite, Abruf am 28. Oktober 2020