Ruth Flinn Harrell (* 1900, † 1991) ist eine Vertreterin der orthomolekularen Medizin, die bekannt für ihre Arbeit im Bereich der Ernährung und Bildung, insbesondere in Bezug auf lernbehinderte Kinder und Kinder mit dem Down-Syndrom wurde. Sie sorgte für Aufsehen in medizinischen und Bildungskreisen durch ihre Forschung, die darauf hinwies, dass hohe Dosen von Vitaminen die Intelligenz und die schulische Leistung von lernbehinderten Kindern, einschließlich solcher mit Down-Syndrom, verbessern können.[1]
Leben
BearbeitenRuth Flinn Harrell wurde am 19. April 1900 in Americus, Georgia, USA, geboren. Sie war die Tochter von Dan und Neva (Poley) Flinn.[2]"
Harrell erwarb ihren Bachelor of Science am Wesleyan College in Macon, Georgia, im Jahr 1920. Sie erlangte ihren Master of Arts an der Columbia University im Jahr 1924 und promovierte 1942 an derselben Universität.[3]
Während ihrer beruflichen Laufbahn arbeitete sie unter anderem als Psychologin an den Schulen von Norfolk, Virginia, von 1926 bis 1937. Des Weiteren war sie als Rehabilitationspsychologin in der Neurochirurgie am Johns Hopkins Hospital in Baltimore von 1936 bis 1947 tätig.[4] Ab 1965 war sie Professorin für Psychologie an der Old Dominion University in Norfolk und ab 1976 Forschungsprofessorin. Im Jahr 1976 erhielt sie ein Stipendium für die Weiterentwicklung im Bereich Ernährung.
Familie
BearbeitenAm 24. November 1928 heiratete sie William Lee Harrell, mit dem sie ein Kind, Ruth Harrell Capp, hatte.[5]
Dr. Harrell begann ihre Forschung bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und konzentrierte sich auf die Auswirkungen von Vitaminzusätzen auf das Lernen. Ihre Untersuchungen und Veröffentlichungen in den 1940er und 1950er Jahren legten nahe, dass die Ergänzung von Vitaminen und Mineralstoffen die kognitiven Fähigkeiten und Intelligenzquotienten von Kindern positiv beeinflussen kann. Insbesondere ihre Arbeit mit Thiamin (Vitamin B1) und anderen B-Vitaminen zeigte vielversprechende Ergebnisse.[6]
Eine bemerkenswerte Erkenntnis aus Dr. Harrells Forschung war, dass die Verbesserungen in der Intelligenz in direktem Zusammenhang mit der Dosierung von Nährstoffen standen. In einigen Fällen beobachteten Familien und Lehrer deutliche Veränderungen im Verhalten und der Leistung der Kinder, wenn diese mit hochdosierten Vitaminen und Mineralstoffen behandelt wurden.[7]
Dr. Harrells Arbeit und Ansichten stießen auf Kontroversen und Widerstand von einigen Teilen der medizinischen Gemeinschaft, die die Verwendung von hohen Dosen von Nahrungsergänzungsmitteln skeptisch betrachten. Dennoch haben ihre Forschungsergebnisse das Interesse an der Rolle der Ernährung bei Lernbehinderungen geweckt.[8]
Die Erkenntnisse von Dr. Ruth Flinn Harrell haben zu einer anhaltenden Debatte über die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung von Kindern mit besonderen Lernbedürfnissen beigetragen und bleiben ein Thema aktiver Forschung und Diskussion.[9]
Mitgliedschaften
BearbeitenSie war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Organisationen, darunter die National Education Association, die Virginia Psychological Association, die New York Academy of Sciences und die American Psychological Association.[10]
Dr. Ruth Flinn Harrells Veröffentlichungen:
Bearbeiten- Harrell RF, Capp RH, Davis DR, Peerless J, and Ravitz LR. "Can Nutritional Supplements Help Mentally Retarded Children? An Exploratory Study." Proc Natl Acad Sci USA, 1981, 78: 574–8.
- Harrell RF. "Effect of Added Thiamine on Learning." NY: Bureau of Publications, Teachers College, Columbia University, 1943. (Issued in the series: Contributions to Education, no. 877. Reprinted: New York, AMS Press, 1972. ISBN: 0404558771.)
- Harrell RF. "Further Effects of Added Thiamine on Learning and Other Processes." NY: Bureau of Publications, Teachers College, Columbia University, 1947. (Issued in the series: Contributions to Education, no. 928. Reprinted: New York, AMS Press, 1972. ISBN: 040455928X.)
- Harrell RF. "Mental Response to Added Thiamine." J Nutr, 1946; 31: 283.
- Harrell RF, Woodyard E, Gates AI. "The Effect of Mothers’ Diets on the Intelligence of Offspring." (Also known as: "Relation of Maternal Prenatal Diet to Intelligence of the Offspring.") NY: Bureau of Publications, Teachers College, Columbia University, 1956.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andrew W. Saul, Ph.D.: The Pioneering Work of Ruth Flinn Harrell: Champion of Children. In: Journal of Orthomolecular Medicine. 2004, S. 21-26, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Ruth Flinn Harrell - Biografie. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Andrew W. Saul, Ph.D.: The Pioneering Work of Ruth Flinn Harrell: Champion of Children. In: Journal of Orthomolecular Medicine. 2004, S. 21-26, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Ruth Flinn Harrell, Ph.D.: Hall of Fame 2006. Abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Ruth Flinn Harrell - Biografie. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Andrew W. Saul, Ph.D.: The Pioneering Work of Ruth Flinn Harrell: Champion of Children. In: Journal of Orthomolecular Medicine. 2004, S. 21-26, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Ruth Flinn Harrell, PhD: Orthomolecular Medicine Hall of Fame. Abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Andrew W. Saul, Ph.D.: The Pioneering Work of Ruth Flinn Harrell: Champion of Children. In: Journal of Orthomolecular Medicine. 2004, S. 21-26, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ F J Menolascino, J Y Donaldson, T F Gallagher, C J Golden, J E Wilson, J A Huth, C W Ludvigsen, D W Gillette: Vitamin supplements and purported learning enhancement in mentally retarded children. In: Clinical Trial J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). Juni 1989, abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Ruth Flinn Harrell - Biografie. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
Kategorie:Chemiker (20. Jahrhundert)
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Kategorie:Frau
Personendaten | |
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NAME | Harrell, Ruth |
ALTERNATIVNAMEN | Harrell, Ruth F. |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische CHemikerin |
GEBURTSDATUM | 1900 |
GEBURTSORT | USA |
STERBEDATUM | 1991 |
STERBEORT | USA |