Heerführer der Comitatenses und Limitanei im 4. Jahrhundert n. Chr.
Das Römische Imperium zur Zeit Konstantin des Großen
Karte des pontischen Limes im 5. Jahrhundert n. Chr.
Kastell Apsaros (Georgien)

Der Limes Ponticus war eine rund xxx Kilometer lange Verteidigungslinie (Limes) des römischen Reichs. Der Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 7. Jahrhundert und erstreckte sich entlang der Schwarzmeerküste auf das Gebiet der Provinzen Bithynia et Pontus und Cappadokia bis zum Norden der Provinz Armenia. Er bestand nicht – wie etwa der Hadrianswall – aus einer durchgehenden Befestigung, sondern aus einer Reihe von Festungsanlagen. Heute liegen diese auf dem Gebiet der modernen Staaten Türkei und Armenien.

Bedeutung

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Die Provinz Armenien lag geostrategisch sehr zentral und war damit Pufferstaat sowie automatisch ein ständiger Zankapfel zwischen Rom und den Parthern. Die Region blieb auch in der gesamten Spätantike eine ständige Konfliktquelle zwischen den Nachfolgern der Parther, den Sassaniden, und Rom.

Östlich des Limes Ponticus lebten vor allem kaukasische Nomadenvölker. Der Limes Ponticus stellte damals die Grenze jenes Gebiets dar, das wirtschaftlich für Rom interessant war. Nach Südosten schloss sich die mesopotamische Grenzzone zwischen dem römischen und dem parthisch-persischen Machtbereich an (der Limes Orientalis). Hier wurden vor allem in der Spätantike zahlreiche Kastelle, Burgi und Wachtürme errichtet.

Geschichte

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In Armenien gelang es den Parthern, Vertreter des eigenen Herrscherhauses, der Arsakiden (Arschakuni), auf den armenischen Thron zu setzen. Für kurze Zeit wurde Armenien im Jahr 115 als Provinz Armenia in das Römische Reich integriert, bereits nach drei Jahren aber wieder aufgegeben. Im Jahr 387 wurde das Land aufgeteilt, wobei vier Fünftel an die Sassaniden fielen (Persarmenien); danach blieb der Verlauf des durch zahlreiche Festungen gesicherten Limes hier 200 Jahre lang im Wesentlichen unverändert. Im 6. Jahrhundert unterstellte Kaiser Justinian I. den römischen Teil Armeniens einem eigenen magister militum per Armeniam, der fortan eine eigene Heeresgruppe führte, was die stark gewachsene militärische Bedeutung des Gebietes zu dieser Zeit unterstreicht. 591 konnten die Römer Persarmenien annektieren, 629 wurde die alte Grenze nach einem größeren Schlagabtausch wiederhergestellt. Mit der islamischen Expansion endete wenig später die antike Phase der armenischen Geschichte. Die Oberhoheit über das Gebiet wechselte später aber noch mehrfach zwischen Ostrom (Byzanz) und dem Kalifat hin und her.[1] Die Grenze in Kappadokien war der höchstgelegene Limesabschnitt des römischen Reiches, der aber auch zu den am wenigsten erforschten zählt. Cappadocia wurde 17 n. Chr. römische Provinz, in der ständig zwei Legionen, in Melitene und Satala, stationiert waren. Letzteres lag an der Kreuzung der wichtigsten Hauptstraßen im NO von Kleinasien. Die Ost-West-Straße verband Ankyra, Nikopolis und Satala mit Nordarmenien und dem Kaukasus. Die zweite Nord-Süd-Route führte entlang der Ostgrenze von Trapezunt bis nach Antiochia am Orontes. Die Kontrolle über diese Wegkreuzung war daher von entscheidender strategischer Bedeutung. Stadt und Militärlager verloren erst im 7. Jahrhundert endgültig ihre Bedeutung.[2]


Befestigungsanlagen

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Der Limes Ponticus wurde an den Küsten des Schwarzen Meeres von kleineren Stützpunkten und befestigten Hafenstädten aus überwacht, die Sicherung der Schifffahrtsrouten und Versorgung des Küstenschutzes übernahmen zwei Flottenverbände - die Classis moesica und die Classis pontica. Die Halbinsel Krim wurde von einem halbautonomen Klientelstaat, dem Bosporanum regnum, beherrscht, in das man aber sicherheitshalber auch eine ständige römische Garnison gelegt hatte.

Besatzung

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Die spätantiken Besatzungstruppen bestanden aus Hilfstruppenkontingenten und den beiden in Satala und Melitene stationierten Legionen. Die Kontrolle und Überwachung der Schwarzmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Moesica und der Classis Pontica (Hauptquartier Trapezus). Legions-, Auxiliar- und Flotteneinheiten wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Jahrhundert standen Comitatenses-, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando des Comes per Isauriam und des Dux Armeniae. Diese Heerführer unterstanden ihrerseits dem Magister militum praesentalis II.

Der Magister militum praesentalis II kontrolliert in Pontus (Schwarzmeerküste, Armenien) den

   -Legio II Isaura (Their shield patterns are not given.)
      • Legio tertia Isaura
   -Legio III Isaura (Their shield patterns are not given.)

Anmerkungen

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  1. Yann le Bohec: 1993, S. 194.
  2. Martin Hartmann: Satala, Kurzbericht über die geophysikalischen Untersuchungen und den Survey im August 2004, S. 1.

Literatur

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  • Michael H. Dodgeon (Hrsg.): The Roman Eastern frontier and the Persian wars. Band 1: AD 226–363. A documentary history. Routledge, London 1991, ISBN 0-415-00342-3.
  • Geoffrey Greatrex, Samuel Lieu (Hrsg.): The Roman Eastern frontier and the Persian wars. Band 2: AD 363–630. A narrative sourcebook. Routledge, London 2002, ISBN 0-415-14687-9.
  • David Kennedy, Derrick Riley: Rome’s desert frontier. From the air. Batsford, London 1990, ISBN 0-7134-6262-0.
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Commons: Limes Ponticus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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