Kemco

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Rechtsform Limited
Gründung 1984
Sitz Japan Japan
Mitarbeiterzahl 139 (September 2017)
Branche Softwareentwicklung
Website www.kemco.jp

Kemco (jap. ケムコ; auch bekannt unter dem Namen Kotobuki System) ist ein japanisches Videospielunternehmen mit Niederlassungen in Kure und Higashihiroshima.

1984 als Tochtergesellschaft der Industriemaschinenfirma Kotobuki Engineering & Manufacturing Co., Ltd gegründet, produzierte das Videospielunternehmen zahlreiche Titel für verschiedene Konsolen, darunter die Rennspielserie Top Gear und die Crazy-Castle-Reihe.[1]

Unternehmensgeschichte

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Als einer der ersten Nintendo-Lizenznehmer entwickelte Kemco zunächst Spiele für das Nintendo Entertainment System (NES). Dezember 1985 kam mit Dough Boy (ダウボーイ), der Portierung eines C64-Kriegspiels von Synapse Software, Kemcos erstes Spiel für die japanische NES-Version heraus. Im folgenden Jahr erschienen mit dem Action-Adventure Space Hunter und dem Anime-Ableger Toki no Tabibito: Time Stranger Kemcos erste Eigenentwicklungen. Für Nintendos Disketten-Erweiterung Famicom Disk System veröffentlichte die Firma zwei Titel: Electrician (1986) und Roger Rabbit (1989). Das Nordamerika-Debüt gelang 1988 mit den NES-Titeln Spy vs Spy und Superman, wobei die Firma Seika als Distributionspartner fungierte. Unter dem Label Kemco/Seika (in der Wort-Bild-Markw dargestellt als KEMCO▲SEIKA) wurden zwischen 1989 und 1991 weitere Spiele für den nordamerikanischen Markt veröffentlicht. Mit der Gründung von Kemco America wurde diese Partnerschaft beendet.

Während das Unternehmen lange Zeit ausschließlich Titel für Nintendo-Konsolen produzierte (Top Gear 2 für das Sega Mega Drive bildet hierbei eine Ausnahme), veröffentlichte es nach der N64-Ära auch Spiele für die Konkurrenzsysteme PlayStation, Xbox und Playstation 2. Hierzu zählen Superman, ....

Aus der Zusammenarbeit mit DC Comics, Warner Bros. und den Universal Studios gingen mehrere Lizenzspiele hervor.[2][3]

Nachdem Kemco im Jahre 2001 die US-amerikanische Tochterfirma Kemco U.S.A. gegründet hatte, scheint sich das Spieleunternehmen spätestens ab 2007 völlig vom nordamerikanischen und europäischen Markt zurückgezogen zu haben.[4] Angekündigte Titel wie Top Gear: Downforce für den Nintendo DS und Lobo für Xbox und Playstation 2 blieben unveröffentlicht.[5]

UMSTRUKTURIERUNG!!!

 
Zwischen 1984/85 und 1999 verwendete das Spieleunternehmen das selbe Logo wie die, auf Industriemaschinen spezialisierte Muttergesellschaft. Auf das Emblem vor dem Namenszug wurde ab 1994 weitgehend verzichtet.

Zwischen Januar 2015 und Juni 2023 veröffentlichte Kemco 55 Titel auf der Vertriebsplattform Steam. Das Gros der Spiele ist dem Genre der japanischen Rollenspiele (englisch mit JRPG abgekürzt) zuzuordnen und bis auf wenige Ausnahmen im Stile von 16-Bit- bzw. Super-Nintendo-Rollenspielen à la Secret of Mana (1993) oder Chrono Trigger (1995) gehalten. Eine Low-Poly-Optik wie sie typisch für JRPGs der ersten Play-Station-Generation war, versuchen unter anderem die Kemco-Veröffentlichungen Revenant Dogma (2018) und Ambition Record (2022) zu simulieren. Zwei Drittel aller Steam-Titel wurden vom japanischen Entwicklerstudio Exe-Create entwickelt. Zehn Titel steuerte das in Nagoya und Kyoto beheimatete Studio Hit-Point bei. Lediglich zwei der bis Mitte 2023 veröffentlichten Steam-Spiele stammten aus eigener Entwicklung: die Visual Novel Raging Loop und das von japanischer Folklore inspirierte Rogue-like Yōdanji (beide 2017).

Gegenwärtig beschränkt sich Kemco auf die Entwicklung bzw. den Vertrieb von Spielen für Smartphones und mobile Internetdienste.

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Einzelnachweise

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  1. kemcogames.com: Kemco U.S.A. - Company Info (Memento vom 7. Februar 2003 im Internet Archive)
  2. pressrelations.de: Pressemitteilung - Kemco fesselt die Spielewelt mit Rogue Ops (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/presseservice.pressrelations.de, abgerufen am 4. April 2011.
  3. Vgl. ign.com: Kemco - Games Published (Memento des Originals vom 27. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/games.ign.com, abgerufen am 4. April 2011.
  4. Mit Chicago Enforcer und Dai Senryaku VII erschienen im Februar 2005 die letzten Kemco-Titel in den USA. Anfang 2007 wurde die US-Domain kemcogames.com aufgegeben, vgl. Internetauftritte von Kemco U.S.A.
  5. ign.com: Lobo Definitely Dead - Kemco confirms that the Main Man is no longer, abgerufen am 4. April 2011.