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Wilhelm Klein Stuck Putz Malerei ist ein Unternehmen des Maler- und Ausbaugewerbes, das seit 1872 in Darmstadt ansässig ist. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war die Firma Klein mit einem Stamm von 300-400 festangestellten Mitarbeitern der größte Malerbetrieb im Innungsbezirk Darmstadt. Er wurde bis 2000 als Familienunternehmen in fünfter Generation geführt. Die Hamburger HSG Firmengruppe übernahm 2001 den Malerbetrieb und führte ihn am historischen Firmensitz in der Darmstädter Elisabethenstraße 69 weiter. 2008 wechselte die Firma Klein in das Gewerbegebiet Nord, wo sie heute mit einem Stamm von ca. 45 Mitarbeitern tätig ist.
Geschichte
BearbeitenIn den Jahrzehnten zwischen 1899 und 2001 beschäftigte der Malerbetrieb im Durchschnitt 300 Mitarbeiter und war über 100 Jahre das größte Maler- und Stuckunternehmen des Innungsbezirks Darmstadts und das zweitgrößte in der Region Rhein-Main. Das Unternehmen war in dieser Zeit deutschlandweit tätig und unterhielt ständige Baubüros bei dem Automobilhersteller Opel in Rüsselsheim, bei dem Pharmaunternehmen Merck in Darmstadt sowie eine Filiale in Frankfurt am Main.
Das Familienunternehmen wurde 1872 vom dem pfälzischen Malermeister und Gewerbelehrer Wilhelm Klein in Darmstadt gegründet. In der wirtschaftlichen Aufbruchphase der hessischen Residenzstadt etablierte sich der Malerbetrieb rasch. Bis zur Absetzung des letzten Großherzogs Ernst-Ludwig 1918 stand die Firma Klein in regelmäßigen Diensten des Hofes. Sie wurde mit dem Ausbau, der Renovierung und der Ausgestaltung von zahlreichen Repräsentationsbauten der Darmstädter Residenzstadt beauftragt (Hoftheater, Neues Palais, Landesmuseum, Schloss Heiligenberg in Seeheim, Haus Hagenburg, Jugendstilbad) und erhielt 1899 von Ernst-Ludwig den Titel „Hofdekorationsmaler und Hofweißbinder“. Umfangreiche Stuck- und Putzarbeiten führte die Firma Klein für die Hessischen Landesausstellungen für freie und angewandte Künste auf der Künstlerkolonie Mathildenhöhe (1904 – 1914) aus. Das Unternehmen etablierte sich in dieser Zeit in der gehobenen bürgerlichen und adligen Gesellschaft Darmstadts und wurde mit der Großen goldenen Staatsmedaille des Großherzogtums Hessens sowie mit den Titeln „Königlich griechischer Hofmaler“ und „Hofbaumeister des Prinzen zu Schaumburg-Lippe“ geehrt.
Dem Bombardement der Darmstädter Innenstadt am 11. September 1944 fiel auch der Firmensitz in der Elisabethenstraße 68 zum Opfer. Die Firma wurde nach Kriegsende wieder errichtet und wirkte dabei am Wiederaufbau Darmstadts maßgeblich mit: Sie führte die Putz-, Innenausbau- und Malerarbeiten an 70% aller zerstörten Gebäude der Darmstädter Innenstadt aus. 1963 wurde die Filiale in Frankfurt wieder eröffnet. Bis in die 90er Jahre hinein behielt die Firma ihre exponierte Position im Maler- und Putzhandwerk. Sie war ausgewiesener Spezialist für die Restaurierung von Sakralbauten (u.a. Katholische Kirche Maria-Magdalena Gernsheim, Katholische Kirche St. Michael Bürstadt, Katholische St. Marienkirche Offenbach, St. Ludwigskirche Darmstadt) und unterhielt enge Geschäftspartnerschaften mit Industriekunden (Opel, Merck, Wella, Carl Schenck). Ende der 1990er Jahre führten hohe Außenstände und Auftragseinbrüche zu einer Verkleinerung des Unternehmens. 2001 verkaufte die Inhaberfamilie das Malergeschäft, um eine Insolvenz abzuwenden. Die Hamburger HPM Verwaltung und Service GmbH übernahm den Malerbetrieb und führte ihn zunächst am gleichen Standort weiter. 2008 wechselte die Firma Klein in das Gewerbegebiet Nord, wo sie heute mit einem Stamm von ca. 45 Mitarbeitern weiter tätig ist. Am alten Firmensitz der Firma Klein richtete der Nachkomme des Firmengründers Wilhelm Klein, Hanns-Michael Haldy, Ateliers und Werkstätten für Künstler und Kreativ-Handwerker ein und schaffte Wohnraum für studentische Wohngemeinschaften. Die Kleinschen Höfe entstanden. 2016 verkaufte er das Firmenareal der Familie Klein an die Iber Immobilien GmbH aus Darmstadt, die auf dem Gelände Wohnungen errichten wird. Weblinks
http://www.wilhelm-klein-darmstadt.de/index.htm
http://www.kleinsche-hoefe.de/
http://www.farbe-rhein-main.de/
http://www.hwk-rhein-main.de/de
http://wilhelm-klein.com/index.htm