Benutzer Diskussion:Elcap/Kondensator (Elektrotechnik)/ReviewJan2007
Dielektrische Absorption
BearbeitenDie dielektrischen Absorption (lateinisch absorbere „absaugen, aufsaugen“) beschreibt die dielektrischen Eigenschaften eines Nichtleiters als Funktion der Frequenz. In elektronischen Schaltungen mit handelsüblichen Kondensatoren ist der Effekt einerseits für die dielektrischen Verluste bei Wechselspannungsbetrieb und andererseits für Fehlverhalten zeitbestimmender Schaltungsteile verantwortlich [1]. Außerdem kann das Auftreten einer Spannung an einem Kondensator nach dem Abschalten und Entladen zur Gefährdung der Umwelt führen.
Die dielektrische Absorption tritt beim Anlegen einer Wechselspannung an einen Kondensator auf. Das zwischen den Elektroden entstehende elektrischen Wechselfeld richtet die ungeordneten permanenten elektrischen Dipole im Dielektrikum durch Polarisation zur jeweiligen Feldrichtung aus. Die Polarisation der Dipole hat dielektrische Verluste zur Folge und geht mit einer Erwärmung des Kondensators einher. Die dielektrische Absorption saugt bildlich gesehen die zur Polarisation benötigte Energie in sich auf. Dielektrische Absorption und dielektrische Verluste sind an sich synonym. Bei vielen Kondensatoren ist die dielektrische Absorption damit die wesentliche Quelle für elektrische Verluste und bestimmt – unter Vernachlässigung der Zuleitungsverluste - den Verlustfaktor, ESR oder Gütefaktor des Kondensators.
Diese Eigenschaften werden im niederfrequenten Bereich von ca. 0.01 Hz bis 100 MHz, in dem handelsübliche Kondensatoren gewöhnlich betrieben werden, bestimmt durch eine materialabhängige Relaxationszeitkonstante, die gegenüber dem Raumladungsprozess des Kondensators zu einer zeitlich verzögerten Ausrichtung der polarisierten permanenten molekularen Dipole im Dielektrikum führt. Diese Zeitkonstante ist Erklärung für die Frequenzabhängigkeit der relativen Permittivität vieler Dielektrika für Kondensatoren. Da im genannten Frequenzbereich die Dipole überwiegend durch eine Orientierungspolarisation polarisiert werden, bei der die dielektrische Relaxation weitgehend mit der dielektrische Absorption übereinstimmt, wird die dielektrische Absorption auch oft dielektrische Relaxation genannt. Die materialabhängige Relaxationszeitkonstante bewirkt auch, dass nach einem vollständigen Entladen eines Kondensators eine materialabhängige Anzahl molekularer Dipole in Feldrichtung polarisiert sind, ohne dass zunächst noch eine Spannung an den Anschlüssen messbar ist. Die verbleibende Polarisation im Dielektrikum relaxiert allerdings im Laufe der Zeit spontan, wodurch dann an den Elektroden des Kondensators wieder eine Spannung in der Polarität der vorher angelegt gewesenen Spannung entsteht, sozusagen „nachgeladen“ wird. . In älteren Veröffentlichungen wird die dielektrische Absorption deshalb auch als Nachladeeffekt beschrieben.
Die Spannung durch den Nachladeeffekt baut sich langsam, ähnlich einer e-Funktion auf. [2] Bis zum Entladen aller Dipole kann es materialabhängig Tage bis Wochen dauern. Die „nachgeladene“ Spannung kann sich bei den hohen Isolationswiderständen heute üblicher Kondensatordielektrika – auch bei „Elkos“ – monatelang halten. Das Entladen mit anschließender Nachladung lässt sich mehrfach wiederholen.
Das Messverfahren für für den Nachladeeffekt der dielektrische Absorption wird in DIN EN 60384-1 festgelegt: Der Kondensator wird 60 Minuten mit Nennspannung geladen, dann über einen 5 Ω Entladewiderstand 10 Sekunden lang entladen. Nach Entfernen des Entladewiderstandes wird nach einer 15 minütigen Erholungszeit die entstandene Spannung gemessen. Die Größe der durch die dielektrische Absorption entstehenden Spannung wird im Verhältnis zur ursprünglich angelegten Spannung in Prozent angegeben und hängt von dem verwendeten Dielektrikum ab. Sie wird bei vielen Herstellern in den Datenblättern spezifiziert. [3] [4] [5] [6]
Kondensatortyp | Dielektrische Absorption |
---|---|
Luft- und Vakuumkondensatoren | nicht messbar |
Klasse-1-Keramikkondensatoren, NP0 | 0,6 % |
Klasse-2- Keramikkondensatoren, X7R | 2,5 % |
Polypropylen-Folienkondensatoren (PP) | 0,05 bis 0,1 % |
Polyester-Folienkondensatoren (PET) | 0,2 bis 0,5 % |
Polyphenylensulfid-Folienkondensatoren (PPS) | 0,05 bis 0,1 % |
Polyethylennaphthalat-Folienkondensatoren (PEN) | 1,0 bis 1,2 % |
Tantal-Elektrolytkondensatoren mit festem Elektrolyten | 2 bis 3 % [7], 10 % [8] |
Aluminium-Elektrolytkondensatoren mit festem Elektrolyten | ? |
Aluminium-Elektrolytkondensatoren mit flüssigem Elektrolyten | etwa 10 bis 15 % |
Doppelschichtkondensatoren | ? |
Bei den heute üblichen Kondensatoren hat dieser Effekt zwei Auswirkungen. Die durch die dielektrische Absorption entstehende Spannung an den Anschlüssen kann unter Umständen in der Funktion einer Schaltung zu Problemen führen. Bei empfindlichen Analogschaltungen wie beispielsweise Sample-and-Hold-Schaltungen, Integratoren, [9] oder Messverstärkern kommen dann Klasse 1-Keramik- oder Polypropylen-Kondensatoren anstatt Klasse 2-Kerkos, Polyester-Folienkondensatoren oder Elkos zum Einsatz. In der überwiegenden Anzahl der meisten Schaltungen, insbesondere wenn die Kondensatoren zur Siebung unerwünschter Frequenzen eingesetzt werden, hat aber diese oft minimale elektrische Nachladespannung keine Auswirkungen auf die elektrische Funktion.
Bei Aluminium-Elektrolytkondensatoren mit flüssigem Elektrolyten kann jedoch die durch den Nachladeeffekt entstehende Spannung für noch nicht eingebaute Bauelemente eine Gefährdung der Umwelt darstellen. [10] Es können durch diese Spannung, die bei 400 V-Elkos durchaus 50 V betragen kann, beim Einbau in die Schaltung Schäden an Halbleitern oder Funkenbildung während des Einbaus verursacht werden. Größere Aluminium-Elektrolytkondensatoren, aber auch Hochspannungs- und Leistungskondensatoren, werden daher kurzgeschlossen transportiert bzw. geliefert.
Die zweite Auswirkung des Effektes der dielektrischen Absorption ist erst seit kurzem bekannt und ist auf die erheblich verbesserten Eigenschaften moderner Kondensatoren zurück zu führen. Bei der genaueren Betrachtung des zeitlichen Verlaufes des Reststromes von Tantal-Elektrolytkondensatoren mit Polymer-Elektrolyten nach dem Anlegen einer Spannung konnte herausgefunden werden, dass der Strom auf einen Wert ansteigt, der größer als der eigentliche Reststrom ist. Die Differenz wird mit dem Energiebedarf erklärt, die benötigt wird, um die zeitlich verzögerte spontane Ausrichtung der molekularen Dipole im Dielektrikum der Feldrichtung anzupassen. Dieser Strom ist somit ein Teil des Reststromes, kann aber durch getrennte Betrachtungen von ihm getrennt werden. [11]
Für Doppelschichtkondensatoren gibt es keine von Herstellern abgesicherte Werte zur Größe der dielektrische Absorption, deshalb kann in der obigen Tabelle kein Zahlenwert angegeben werden.
Siehe auch
BearbeitenFußnoten und Einzelhinweise
Bearbeiten- ↑ K. Kundert, Modeling Dielectric Absorption in Capacitors [1]
- ↑ Elliot sound products, 2.1 - Dielectric Absorption [2]
- ↑ WIMA, Characteristics of Metallized Film Capacitors in Comparison with Other Dielectrics[3]
- ↑ Film Capacitors, TDK Epcos, General technical information [4]
- ↑ AVX, Dielectric Comparison Chart [5]
- ↑ Holystone, Capacitor Dielectric Comparison, Tecnical Note 3 [6]
- ↑ KEMET, POLYMER TANTALUM CHIP CAPACITORS [7]
- ↑ AVX, ANALYSIS OF SOLID TANTALUM CAPACITOR LEAKAGE CURRENT [8]
- ↑ National Semiconductors, Understand Capacitor Soakage to Optimize Analog Systems [9]
- ↑ Gefährdung durch Dielektrische Absorption (in Englisch)
- ↑ AVX, ANALYSIS OF SOLID TANTALUM CAPACITOR LEAKAGE CURRENT [10]
Versuche
BearbeitenStabilitäts- klasse |
Temperaturkoeffizient (α) und Toleranz in ppm pro Grad Kelvin 10-6/K |
Zulässige Änderung der Kapazität Obere Kategorietemperatur | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
-80 | -100 | -125 | -160 | -250 | 85 °C | 100 °C | |
1 | ±40 | ±50 | ±60 | ±80 | ±120 | ±(0.5 %+0.5 pF) | ±(1 %+0.5 pF) |
2 | - | ±100 | ±125 | ±160 | ±250 | ±(1 %+1 pF) | ±(1 %+1 pF) |
3 | - | - | - | ±160 | ±250 | ±(2 %+2 pF) | ±(5 %+2 pF) |
Diese Tabelle gilt nur für Kapazitätswerte größer als 50 pF
Stability class |
Temperature coefficient (α) and tolerance in parts per million per degree Kelvin 10-6/K |
Permissible change of capacitance Upper category temperature | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
-80 | -100 | -125 | -160 | -250 | 85 °C | 100 °C | |
1 | ±40 | ±50 | ±60 | ±80 | ±120 | ±(0.5 %+0.5 pF) | ±(1 %+0.5 pF) |
2 | - | ±100 | ±125 | ±160 | ±250 | ±(1 %+1 pF) | ±(1 %+1 pF) |
3 | - | - | - | ±160 | ±250 | ±(2 %+2 pF) | ±(5 %+2 pF) |
Ceramic names |
Temperature coeffizient α 10−6 /K |
α-Tolerance 10−6 /K |
Sub- class |
IEC/ EN- letter code |
EIA letter code |
---|---|---|---|---|---|
P100 | 100 | ±30 | 1B | AG | M7G |
NP0 | 0 | ±30 | 1B | CG | C0G |
N33 | −33 | ±30 | 1B | HG | H2G |
N75 | −75 | ±30 | 1B | LG | L2G |
N150 | −150 | ±60 | 1B | PH | P2H |
N220 | −220 | ±60 | 1B | RH | R2H |
N330 | −330 | ±60 | 1B | SH | S2H |
N470 | -470 | ±60 | 1B | TH | T2H |
N750 | −750 | ±120 | 1B | UJ | U2J |
N1000 | −1000 | ±250 | 1F | QK | Q3K |
N1500 | −1500 | ±250 | 1F | VK | P3K |
Verlustwinkel
BearbeitenDies ist ein Versuch
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Film/foil and metallized construction principles of film capacitors
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Construction principle of plastic film capacitors
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Flatted winding of a film capacitor with the view onto the collateral metal contact layer (schoopage) and the soldered terminals
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Film/foil and metallized construction principles of film capacitors
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Construction principle of plastic film capacitors
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Flatted winding of a film capacitor with the view onto the collateral metal contact layer (schoopage) and the soldered terminals
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SMD style for PCB surface mounting
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Axial style for small high mounting
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Radial style (single ended) for solder mounting on PCB’s with standardized pitches
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Film capacitors with broader and larger terminals for "snubber" applications with high pulse loads
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Power snubber capacitor with screw terminals
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Power film capacitor for power factor control AC application
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Power film capacitor in cubic housing
Dielectric foil | Abbriviation | Trade name | Market share |
---|---|---|---|
Polypropylene | PP | Treofan® | ~50 % |
Polyethylen terephthalate, Polyester | PET | Hostaphan®, Mylar® | ~40 % |
Polyphenylene sulfide | PPS | Torelina® | ~3 % |
Polyethylen naphthalate | PEN | Kaladex® | ~1 % |
Polytetrafluoroethylene | PTFE | Teflon® | ~1 % |
Polystyrene | PS | Styroflex | ~1 % |
Polycarbonate | PC | Makrofol® | ~1 % |
Paper | MP | - | ~3 % |
Film material, short names | |||||
---|---|---|---|---|---|
Film caracteristics | PET | PEN | PPS | PP | |
Relative permittivity at 1 kHz | 3,3 | 3,0 | 3,0 | 2,2 | |
Min. film thickness (µm) | 0,7 | 0,9 | 1,2 | 3,0 | |
moisture absorption (%) | low | 0,4 | 0,05 | <0,1 | |
Dielectric strength (V/µm) | 580 | 500 (?) | 470 | 650 | |
DC voltage range (V) | 50…1000 | 16…250 | 16…100 | 40…2000 | |
capacitance range | 100 pF…22 µF | 100 pF…1 µF | 100 pF…0,47 µF | 100 pF…10 µF | |
Application temperature range (°C) | -55…+125 /+150 | -55…+150 | -55…+150 | -55…+105 | |
ΔC/C versus temperature range (%) | ±5 | ±5 | ±1,5 | ±2,5 | |
Dissipation factor (•10-4) | |||||
at 1 kHz | 50…100 | 42…80 | 2…15 | 1…5 | |
at 10 kHz | 110…150 | 54…150 | 2,5…25 | 2…8 | |
at 100 kHz | 170…300 | 120…300 | 12…60 | 2…25 | |
at 1 MHz | 200…350 | – | 18…70 | 4…40 | |
Time constant RIso•C (s) | at 25 °C | ≥10000 | ≥10000 | ≥10000 | ≥100000 |
at 85 °C | 1.000 | 1.000 | 1.000 | 10.000 | |
Dielectric absorption ( %) | 0,2…0,5 | 1…1,2 | 0,05…0,1 | 0,01…0,1 | |
specific capacitance (nF•V/mm3) | 400 | 250 | 140 | 50 |
Standard number | Film short name | Capacitor construction | Terminals | Voltage | Standard description |
---|---|---|---|---|---|
IEC/EN 60384-2 | PET | metallized | leaded | DC | Fixed metallized polyethylene-terephthalate film dielectric d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-11 | PET | film/foil | leaded | DC | Fixed polyethylene-terephthalate film dielectric metal foil d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-13 | PP | film/foil | leaded | DC | Fixed polypropylene film dielectric metal foil d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-16 | PP | metallized | leaded | DC | Fixed metallized polypropylene film dielectric d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-17 | PP | metallized | leaded | AC | Fixed metallized polypropylene film dielectric a.c. and pulse |
IEC/EN 60384-19 | PET | metallized | SMD | DC | Fixed metallized polyethylene-terephthalate film dielectric surface mount d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-20 | PP | metallized | SMD | DC | Fixed metalized polyphenylene sulfide film dielectric surface mount d.c. capacitors |
IEC/EN 60384-23 | PEN | metallized | SMD | DC | Fixed metallized polyethylene naphthalate film dielectric chip d.c. capacitors |
Dielectric | Chemical abbrivation |
Film capacitor abbriviation | |
---|---|---|---|
film/foil construction | Metallized construction | ||
Papier | (P) | – | (MP) |
Polyethylen terephthalate, Polyester | PET | (F)KT | MKT; MKS |
Polyethylen naphtalate | PEN | (F)KN | MKN |
Polyphenylene sulfide | PPS | (F)KI | MKI |
Polypropylene | PP | (F)KP | MKP |
Polytetrafluoroethylene | PTFE | – | – |
Polystyrene | PS | KS | |
Polycarbonate | PC | (F)KC | MKC |
- ↑ Paumanok Publications, PCInewsletterOct2007cmp Paumanok Publications, Inc.