Bernhard Jülg
deutscher Sprachforscher
Bernhard Jülg (auch: Bernhard Juelg, * 20. August 1825 zu Ringelbach in Baden; † 14. August 1886 in Innsbruck) war ein deutscher Sprachforscher.
Leben
BearbeitenBernhard Jülg studierte zu Berlin und Heidelberg. Er wurde 1851 als außerordentlicher Professor der klassischen Philologie nach Lemberg, 1853 als ordentlicher Professor nach Krakau berufen und wirkte seit 1863 in gleicher Eigenschaft in Innsbruck.
Besonders auf den Gebieten der vergleichenden Sprach- und Sagenforschung, wobei er neben dem Sanskrit auch die ostasiatischen Sprachen ins Auge fasste, hat er sich große Verdienste erworben. Er wies 1868 als erster auf motivische Parallelen zwischen dem mongolischen Gesar-Epos und griechischen Heldensagen hin.
Schriften
Bearbeiten- Neubearbeitung von Vaters „Litteratur der Grammatiken, Lexika und Wörterbücher aller Sprachen der Erde“ (Berlin 1847)
- Kalmückische Märchen. Die Märchen des Siddhi-Kür oder Erzählungen eines verzauberten Toten. Kalmükischer Text, mit deutscher Übersetzung und einem kalmükisch-deutschen Wörterbuch. Leipzig. (Leipzig 1866)
- Mongolische Märchen-Sammlung. Die neun Märchen des Siddhi-Kür nach der ausführlichen Redaction und die Geschichte des Ardschi-Bordschi Chan. Mongolisch mit deutscher Übersetzung und kritischen Anmerkungen. Innsbruck. [reprinted Darmstadt 1973]
- ber Wesen und Aufgabe der Sprachwissenschaft (Innsbruck 1868)
- Die griechische Heldensage im Widerschein bei den Mongolen (Leipzig 1869)
- On the present state of Mongolian researches (London 1882)
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Jülg, Bernhard. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 298–300 (Digitalisat).
- Jülg, Bernhard. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 307–308.
- Jülg Bernhard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 141 f. (Direktlinks auf S. 141, S. 142).
- John R. Krueger (ed.): The Vetalapancavimsatika: Mongolian Text of the Peking siddhi kegür-ün čadig. (The Mongolia Society: Bloomington, 1965)
- Hermann M. Ölberg: Jülg, Bernhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 642 f. (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Bernhard Jülg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Bernhard Jülg in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur von und über Bernhard Jülg im Katalog der SUB Göttingen
- Siddhi Kür ( vom 6. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch, Internet-Archive)
Personendaten | |
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NAME | Jülg, Bernhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sprachforscher |
GEBURTSDATUM | 20. August 1825 |
GEBURTSORT | Ringelbach, Oberkirch (Baden) |
STERBEDATUM | 14. August 1886 |
STERBEORT | Innsbruck |