Bettwar

Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld

Bettwar (fränkisch: Beewer oder Beeber[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Bettwar hat eine Fläche von 2,646 km². Sie ist in 592 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4470,20 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Possenmühle.[5]

Bettwar
Gemeinde Steinsfeld
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 49° 24′ 57″ N, 10° 9′ 5″ O
Höhe: 318 (317–349) m ü. NHN
Einwohner: 154 (Jan. 2024)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Gattenhofen
Postleitzahl: 91628
Vorwahl: 09861

Geographie

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Das Kirchdorf liegt im Taubertal. Im Nordosten erhebt sich der Kirchberg, im Südosten der Haldesberg. 0,75 km südöstlich liegt das Rahmholz, 2 km nordwestlich das Asangholz und das Neuholz. Im Ort gibt es zwei Linden, die als Naturdenkmal ausgezeichnet sind. Die Staatsstraße 2268 führt nach Detwang (3,5 km südlich) bzw. nach Tauberscheckenbach (2,5 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gattenhofen zur Kreisstraße AN 8 (3,5 km östlich) und nach Seldeneck (0,5 km südwestlich).[6] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

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1383 erwarb die Reichsstadt Rothenburg von einem Kuchenmeister zu Nordenberg die Rechte über den Ort. Ursprünglich war Bettwar ein Pfarrdorf. Die Kirchengemeinde zählte 1745 264 und 1775 277 Bewohner. 1799 gab es 23 bis 25 Untertansfamilien, die alle die Reichsstadt Rothenburg als Grundherrn hatten.[2]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Bettwar gebildet, zu dem Possenmühle und Tauberscheckenbach gehörten. Wenig später wurde ohne Tauberscheckenbach die Ruralgemeinde Bettwar formiert. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg.[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,635 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform wurde sie am 1. Juli 1971 in die Gemeinde Gattenhofen eingegliedert.[10] Diese wurde am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.[11]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Bettwar

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 216 182 181 183 192 176 177 192 199 205 192 184 184 212 221 188 183 178 153 206 195 184 175 160
Häuser[12] 35 40 38 39 37 40 40 38 41
Quelle [13] [8] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [25] [14] [9] [26]

Ort Bettwar

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002009 002015 002023
Einwohner 204 173 182 161 193 184 * 183 * 195 * 175 * 156 159 161 155 157
Häuser[12] 34 39 38 40 * 40 * 38 * 41 * 48
Quelle [13] [8] [15] [17] [20] [22] [24] [25] [9] [26] [27] [28] [1]
* 
inklusive Possenmühle

Religion

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Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Georg und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Baudenkmäler

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Kirche St. Georg
  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Georg: Chorturmkirche, zweite Hälfte 13. Jahrhundert, Langhaus weitgehend neu im 15. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, im Kern mittelalterliche Umfassungsmauer, mit Grabsteinen.
  • Haus Nr. 4: Ehemalige Ölmühle, zweigeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach, 15.–18. Jahrhundert; massiver Scheunenanbau, 1757.
  • Haus Nr. 5a: Kleiner Massivbau, 17. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 14: Zweigeschossiges Fachwerk-Wohnhaus, Mitte 19. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 19: Ehemalige Schule, zweigeschossiger Satteldachbau, 1896.
  • Haus Nr. 20: Zweigeschossiger Bau mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalmdach, 17. Jahrhundert, Südwand wohl 15. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 21: Bauernhof, eingeschossiges Wohnstallhaus, 18./19. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 23: Zweigeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, Mitte 19. Jahrhundert.
  • Steinkreuz, mittelalterlich; in der Südostecke der Friedhofsmauer.
  • Bildstock, spätmittelalterlich, Kalkstein; ca. 200 m westlich des Ortes an der Tauberstraße.
  • Ziehbrunnen, quadratische Steineinfassung, wohl 18. Jahrhundert.

Bodendenkmäler

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In der Gemarkung Bettwar gibt es vier Bodendenkmäler.

Rad- und Wanderwege

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Bettwar liegt am Taubertalradweg.[29][30]

Literatur

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Commons: Bettwar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemeindedaten. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
  2. a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 372.
  3. Gemeinde Steinsfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Juli 2023.
  4. Gemarkung Bettwar (092913). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 26. September 2024.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 66 (Digitalisat).
  8. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 222 (Digitalisat).
  9. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706 und 724 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 9 (Digitalisat). Für die Gemeinde Bettwar zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Possenmühle (S. 72).
  14. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 194 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1171 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 195 (Digitalisat). Zahlen der Wohngebäude und Haushaltungen sind vertauscht.
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 195 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  28. Einwohnerzahlen (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de
  29. „Der Klassiker“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
  30. 1. Tagesetappe - Rothenburg o.d.T. bis Weikersheim - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.