Bill Medley

US-amerikanischer Sänger des Soul-Duos „The Righteous Brothers“

Bill Medley (* 19. September 1940 in Santa Ana, Kalifornien[1]; eigentlich William Thomas Medley) ist ein US-amerikanischer Sänger und ehemaliges Mitglied des Soul-Duos Righteous Brothers, das von 1963 bis 1968 und nach einer kurzen Reunion von 1974 bis 1976 Erfolge feiern konnte. Mit seiner Duettpartnerin Jennifer Warnes gelang ihm schließlich 1987 mit (I’ve Had) The Time of My Life auch als Solist ein weltweiter Hit.

Bill Medley (2012)

Karriere

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Die Righteous Brothers hatten einige große Erfolge, so You’ve Lost That Lovin’ Feelin’ (1964), Unchained Melody (1965, 1990), Ebb Tide (1965), (You're My) Soul and Inspiration (1966) und Rock and Roll Heaven (1974). Medley veröffentlichte nach der ersten Trennung noch 1968 seine erste Solo-LP. Danach folgten etliche Alben für Labels wie MGM, A&M, Liberty und Planet Records, die allerdings kaum erfolgreich waren. Mit Brown Eyed Woman, Peace Brother Peace (1968), Statue of a Fool (1979), Don't Know Much (1981) sowie Right Here and Now (1982) hatte er kleinere Single-Hits in den US-Charts.[2] Wenig bekannt: Zwischen 1979 und 1985 hatte Medley sechs ebenfalls kleinere Erfolge in den amerikanischen Country-Charts. Hier war I Still Do sein erfolgreichster, auf Platz 17 platzierter Titel.[3]

Als Sänger von Filmliedern konnte er schließlich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wieder auf sich aufmerksam machen und zumindest einen Welthit feiern: Mit Jennifer Warnes sang er 1987 (I've Had) The Time of My Life, ein weltweiter Nummer-eins-Erfolg. Der Song war in dem den Zeitgeist prägenden Tanzfilm Dirty Dancing in der Schlussszene zu hören. Der Erfolg war so enorm, dass Medley 1988 mit Eric Carmen, Merry Clayton und The Contours, die ebenfalls am Soundtrack des Films beteiligt waren, auf eine Dirty-Dancing-Live-in-Concert-Tour ging. Ein Jahr später erschien ein Album mit einem Live-Mitschnitt.[4]

Außerdem sang Medley 1986 das Liebesthema Loving on Borrowed Time des Actionfilms Die City-Cobra, ein Duett mit Gladys Knight, sowie ein Remake des Klassikers He Ain’t Heavy, He’s My Brother für Rambo III (1988). Danach folgten unter anderem Most of All You für Die Indianer von Cleveland (1989) sowie der Song Friday Night's a Great Time for Football, der im Vorspann von Last Boy Scout (1991) zu hören ist.

Seit 2003 ist Medley als Teil der Righteous Brothers Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame.[5]

Medley tritt nach wie vor live auf. 2009 erschien die CD Live. 2011 tourte er unter anderem mit seiner Tochter McKenna Medley durch die USA.[6]

Seine erste Ehefrau Karen Klaas (manchmal auch O’Grady), mit der Medley seit 1964 verheiratet war, wurde 1976 vergewaltigt und ermordet.[7][8] Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden allerdings bereits geschieden. Der Mordfall wurde 2009 neu eröffnet, was Medley begrüßte.[9] 2017 gab die Polizei bekannt, dass der Fall durch die Untersuchung und den Abgleich von DNA-Spuren geklärt werden konnte. Der Mörder sei offenbar ein vielfach verurteilter Sexualstraftäter gewesen, der bereits 1982 auf der Flucht von der Polizei erschossen wurde.[10] Aus der Verbindung mit Klaas ging der Sohn Darrin hervor, der unter dem Künstlernamen Darren Dowler Leadsänger der Gruppe Paul Revere & the Raiders und auch als Schauspieler tätig ist.[11]

Zwei kurze Ehen Medleys in den 1970er-Jahren wurden später annulliert. Bill Medley ist seit 1986 in zweiter Ehe verheiratet und hat mit seiner Frau eine Tochter.

Diskografie

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[12][13]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US
1968 Bill Medley 100% US188
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1968
1969 Soft and Soulful US152
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1969

Weitere Alben

  • 1969: Someone Is Standing Outside
  • 1970: Nobody Knows
  • 1970: Gone
  • 1971: A Song for You
  • 1973: Smile
  • 1978: Lay a Little Lovin' on Me
  • 1981: Sweet Thunder
  • 1982: Right Here and Now
  • 1984: I Still Do
  • 1985: Still Hung Up on You
  • 1988: The Best of Billy Medley
  • 1991: Blue Eyed Singer
  • 1992: Going Home
  • 1997: Almost Home
  • 2004: Your Heart to Mine – Dedicated to the Blues
  • 2007: Damn Near Righteous
  • 2009: Live
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1968 I Can’t Make it Alone
Bill Medley 100%
US95
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1968
Brown Eyed Woman
Bill Medley 100%
US43
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1968
Peace Brother Peace
Soft and Soulful
US48
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1968
1981 Don’t Know Much
Sweet Thunder
US88
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1981
1982 Right Here and Now
Right Here and Now
US58
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1982
1987 (I’ve Had) The Time of My Life
Dirty Dancing Soundtrack
DE5
 
Gold

(22 Wo.)DE
AT3
(14 Wo.)AT
CH5
(15 Wo.)CH
UK6
 
Platin

(23 Wo.)UK
US1
 
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Juli 1987
mit Jennifer Warnes
1988 He Ain’t Heavy, He’s My Brother
Rambo III Soundtrack
UK25
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. August 1988
Original: The Hollies (1969)

Weitere Singles

  • 1965: Leavin’ Town-I Surrender (To Your Touch)
  • 1967: That Lucky Old Sun (Just Rolls Around Heaven All Day)
  • 1969: This Is a Love Song
  • 1969: Someone Is Standing Outside
  • 1970: Wasn’t it Easy
  • 1970: Makin’ My Way
  • 1970: Nobody Knows
  • 1970: Gone
  • 1971: Help Me Make It Through the Night
  • 1978: Statue of a Fool
  • 1978: Lay a Little Lovin’ on Me
  • 1980: Still a Fool
  • 1981: Hey Girl
  • 1982: For You
  • 1983: Till Your Memories Gone
  • 1984: I’ve Always Got the Heart to Sing the Blues
  • 1985: Is There Anything I Can Do
  • 1986: Loving on Borrowed Time (mit Gladys Knight)
  • 1988: You’ve Lost That Lovin’ Feelin’
  • 1988: I’m Gonna Be Strong
  • 1989: Most of All You
  • 1991: Friday Night’s a Great Time for Football

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1988: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Brasilien  Brasilien
    • 2021: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Italien  Italien
    • 2018: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Kanada  Kanada
    • 1988: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Spanien  Spanien
    • 2024: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten

Platin-Schallplatte

  • Danemark  Dänemark
    • 2023: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life
  • Niederlande  Niederlande
    • 1988: für die Single (I’ve Had) The Time of My Life

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Australien (ARIA)  Gold10! P35.000ariacharts.com.au
  Brasilien (PMB)  Gold10! P30.000pro-musicabr.org.br
  Dänemark (IFPI)0! G  Platin190.000ifpi.dk
  Deutschland (BVMI)  Gold10! P250.000musikindustrie.de
  Italien (FIMI)  Gold10! P25.000fimi.it
  Kanada (MC)  Gold10! P50.000musiccanada.com
  Niederlande (NVPI)0! G  Platin1100.000nvpi.nl
  Spanien (Promusicae)  Gold10! P30.000elportaldemusica.es
  Vereinigte Staaten (RIAA)  2× Gold20! P1.500.000riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI)0! G  Platin1600.000bpi.co.uk
Insgesamt   8× Gold8   3× Platin3

Literatur

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  1. Biografie, Taurus Press Verlag, abgerufen am 20. August 2011
  2. Single-Hits, Billboard, Allmusic.com, abgerufen am 20. August 2011
  3. Joel Whitburn: Top Country Songs 1944-2005, 2005, Seite 249, ISBN 0-89820-165-9
  4. Dirty Dancing - Live in Concert , Discogs.com, abgerufen am 20. August 2011
  5. Rock and Roll Hall of Fame (Memento des Originals vom 28. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rockhall.com, Rockhall.com, abgerufen am 20. August 2011
  6. Tourdaten 2011 (Memento des Originals vom 25. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/d1021251.mydomainwebhost.com
  7. Biografie, IMDB, abgerufen am 20. August 2011
  8. Dafydd Rees & Luke Crampton: The Guinness Book of Rock Stars, Guinness 1994, Seite 485, ISBN 0-85112-722-3
  9. Bill Medley: The Righteous Brothers, That Lovin' Feelin'... and why I'll never stop hunting the man who murdered my wife. In: dailymail.co.uk. 17. Mai 2014, abgerufen am 9. März 2024.
  10. 1976 murder of Righteous Brothers singer's ex-wife in Hermosa Beach solved. 31. Januar 2017, abgerufen am 28. Januar 2020 (englisch).
  11. Offizielle Website von Darren Dowler, abgerufen am 8. März 2014
  12. a b Chartquellen: Singles Alben
  13. US-Alben: Joel Whitburn: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955–2006. Billboard Books, New York 2006, ISBN 0-89820-172-1.
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