Bismabenzol ist eine Organobismutverbindung. Sie leitet sich vom Benzol ab, wobei eine CH-Einheit durch ein Bismutatom ersetzt ist. Bismabenzol steht in einer Reihe mit anderen Verbindungen, bei denen eine CH-Einheit des Benzols gegen ein Atom der fünften Hauptgruppe ersetzt ist: Pyridin, Phosphabenzol, Arsabenzol und Stibabenzol. Bismabenzol ist hochreaktiv, sodass es nicht isoliert werden kann.

Strukturformel
Strukturformel von Bismabenzol
Allgemeines
Name Bismabenzol
Andere Namen

Bismin

Summenformel C5H5Bi
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 289-52-1
PubChem 136133
ChemSpider 119910
Wikidata Q28102231
Eigenschaften
Molare Masse 274,07 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Herstellung

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Bismabenzol kann ausgehend von Dibutylstannacyclohexa-2,5-dien hergestellt werden. Dieses wird zunächst mit Bismut(III)-chlorid in Tetrahydrofuran umgesetzt. Dabei wird das Zinn- gegen ein Bismutatom ausgetauscht, das jedoch noch ein Chloratom trägt.[2] Durch Umsetzung mit Diazabicycloundecen[2] oder Diazabicyclononen[3] findet eine Eliminierung statt und es bildet sich das aromatische Bismabenzol.

Eigenschaften und Reaktionen

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Bismabenzol ist hochreaktiv und polymerisiert im Normalfall innerhalb kürzester Zeit. Es kann jedoch in einer Diels-Alder-Reaktion abgefangen werden, beispielsweise mit Hexafluorbutin, wodurch ein stabiles Derivat erhalten wird.[3] Wird die Synthese bei −78 °C durchgeführt, bildet sich ein Dimer durch Diels-Alder-Reaktion zweier Moleküle Bismabenzol. Wird die Lösung dann auf −10 °C erwärmt entsteht monomeres Bismabenzol, das kurzzeitig stabil ist und durch NMR-Spektroskopie nachgewiesen werden kann.[4]

Einzelnachweise

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  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b Arthur J. Ashe, Timothy R. Diephouse, Maher Y. El-Sheikh: Stabilization of stibabenzene and bismabenzene by 4-alkyl substituents. In: Journal of the American Chemical Society. Band 104, Nr. 21, Oktober 1982, S. 5693–5699, doi:10.1021/ja00385a024.
  3. a b Arthur J. Ashe, Michael D. Gordon: Bismabenzene. Reaction of Group V heteroaromatic compounds with hexafluorobutyne. In: Journal of the American Chemical Society. Band 94, Nr. 21, Oktober 1972, S. 7596–7597, doi:10.1021/ja00776a063.
  4. Arthur J. Ashe: Bismabenzene and its dimer. In: Tetrahedron Letters. Band 17, Nr. 6, Februar 1976, S. 415–418, doi:10.1016/s0040-4039(00)77868-3.