Borys Paton

ukrainischer Wissenschaftler, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine

Borys Jewhenowytsch Paton (ukrainisch Борис Євгенович Патон, russisch Борис Евгеньевич Патон; * 27. November 1918 in Kiew, Ukrainischer Staat[1]; † 19. August 2020 ebenda[2]) war ein ukrainischer Wissenschaftler, Spezialist im Bereich des elektrischen Schweißens und Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.

Borys Paton, 2010

Patons Vater Jewgeni Oskarowitsch Paton (1870–1953) war Erfinder des Lichtbogenschweißens und Ingenieur für Brückenbau. 1941 schloss Paton sein Studium am Kiewer Polytechnischen Institut ab und arbeitete zunächst ein Jahr im Werk „Krasnoje Sormowo“ in Gorki und anschließend an dem von seinem Vater 1934 gegründeten und geleiteten Institut für Elektroschweißen der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Kiew. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Paton den Posten des Direktors des nun seit 1945 nach seinem Vater benannten Instituts. 1962 wurde er zusätzlich zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR gewählt. Zugleich wurde er Vollmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR.

Paton wurde unter anderem mit dem Stalin- und Leninpreis ausgezeichnet. Zudem wurde ihm viermal der Leninorden und zweimal der Titel Held der sozialistischen Arbeit verliehen. Außerdem war er Träger des Verdienstordens für das Vaterland 2. und 1. Klasse und des Ordens der Freiheit der Ukraine. Borys Paton war 1998 der erste Träger des Titels Held der Ukraine.

In der DDR wurde Paton 1967 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[3] Von 1980 an war er auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR bis zu deren Auflösung im Jahre 1992. 1989 wurde er Ehrendoktor der Technischen Universität Chemnitz.[4] 1991 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[5] Der Asteroid des mittleren Hauptgürtels (2727) Paton ist nach ihm und seinem Vater Jewgeni Paton benannt.[6] Er starb 101-jährig in Kiew und wurde dort auf dem Baikowe-Friedhof beerdigt.[7]

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Commons: Borys Paton – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Nach seinen Passdaten wurde Paton 27. November geboren. Im Taufbuch der Kirche der Heiligen Maria Magdalena auf Shulyavka in Kiew werden als Geburtstermin der 1. November 1918 julianisch/14. November 1918 gregorianisch und als Tauftermiun der 16. November (jul.) genannt.
  2. Помер Борис Патон. In: Українська правда. 19. August 2020, abgerufen am 19. August 2020 (ukrainisch).}
    Illia Ponomarenko: Borys Paton, patriarch of Ukrainian science, dies at 101. In: KyivPost.com. 19. August 2020, abgerufen am 21. August 2020 (englisch).
  3. Neues Deutschland, 6. Oktober 1967, S. 4.
  4. Ehrenpromotionen der TU Chemnitz. TU Chemnitz, Universitätsarchiv, abgerufen am 28. Juni 2021.
  5. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  6. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2728 (englisch, Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1992): “1979 SO9. Discovered 1979 Sept. 22 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”
  7. Farewell ceremony with Borys Paton to take place August 22. In: 112.international. 21. August 2020, abgerufen am 21. August 2020 (englisch).