Breitenbach (Ehringshausen)

Ortsteil von Ehringshausen

Breitenbach ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Breitenbach
Gemeinde Ehringshausen
Koordinaten: 50° 38′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 50° 37′ 52″ N, 8° 24′ 41″ O
Höhe: 222 m ü. NHN
Fläche: 3,85 km²[1]
Einwohner: 258 (30. Juni 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35630
Vorwahl: 06440
Karte
Lage von Breitenbach in Ehringshausen

Geografie

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Das Dorf liegt in einem kleinen Seitental der Lemp, im Gladenbacher Bergland, dem östlichen Ausläufer des Westerwaldes. Im Westen liegt Kölschhausen und östlich Bechlingen. Nächste größere Stadt ist Wetzlar.

Geschichte

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Historische Namensformen

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In erhaltenen Urkunden wurde Breitenbach unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2]

  • Breitenbach, in villa super Fluvio Lemphia (778) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3058 = 3696a]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3047 = 3700]
  • Breitenbach, de (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3047 = 3700]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3132 = 3704b]
  • Breitenbach, in (781) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3175 = 3701b]
  • Breitenbach, in (um 800) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3661a]

Ortsgeschichte

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Am 13. März 778 wurde Breitenbach im Lorscher Codex in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt.[3] Die Ortschaft lag innerhalb der Grafschaft Solms und war dem Amt Greifenstein zugeordnet. Kirchlich gehörte es zur Dillheimer Pfarrei, nach der Reformation aber zum Kirchspiel von Kölschhausen.

Im Jahr 1815 kam der Ort zu Preußen und wurde durch die Bürgermeisterei in Aßlar verwaltet. Bereits 1816 forderten die Einwohner von Breitenbach eine eigene Schule, welche 1820 fertiggestellt wurde. Die Schule wurde fortan auch als Bethaus von der Kirchengemeinde genutzt.

Am 11. Oktober 1850 wurde die Grube „Schöne Anfang“ an den Fürsten Ferdinand zu Solms-Braunfels verliehen, um Eisenerz abzubauen. Das Grubenfeld befand sich 500 Meter südlich des Ortes und wurde zunächst im Tagebau betrieben. Später baute man die Mineralien Hämatit und Magnetit nach der Errichtung von drei Stollen unter Tage ab. Neben dem Oberen Stollen und dem Mittleren Stollen wurde im Jahre 1908 der untere Marien-Stollen vollendet. Bereits zum 1. Dezember 1906 war die Grube an die Friedrich Krupp AG verkauft worden. Am 30. Juni 1943 endete der Abbau in der Grube „Schöne Anfang“.

Nachdem im Landkreis Wetzlar die Amtsbürgermeistereien 1934 abgeschafft wurden, wurde Breitenbach eine selbstständige Gemeinde.

Im Jahr 1978 feierte der Ort sein 1200-jähriges Bestehen und erhielt dabei die Freiherr-vom-Stein-Plakette.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[4][5] Für Breitenbach wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk eingerichtet.[6] Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Breitenbach angehört(e):[2][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breitenbach 252 Einwohner. Darunter waren 81 keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 111 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 29 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 66 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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Breitenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
110
1840
  
121
1846
  
119
1852
  
120
1858
  
123
1864
  
124
1871
  
122
1875
  
123
1885
  
121
1895
  
131
1905
  
123
1910
  
123
1925
  
144
1939
  
145
1946
  
195
1950
  
197
1956
  
201
1961
  
171
1967
  
180
1970
  
196
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
252
2014
  
251
2017
  
258
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[9]; Gemeinde Ehringshausen[1]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1834: 110 evangelische Einwohner[2]
• 1961: 158 evangelische (= 89,27 %), 19 katholische (= 10,73 %) Einwohner[2]

Für Breitenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Breitenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,51 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerlichen Liste Breitenbach“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Burkhard Herbel zum Ortsvorsteher.[11]

Sehenswürdigkeiten

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Hessenpark, Nebengebäude aus Breitenbach

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Breitenbach Die „Hofanlage aus Breitenbach“ wurde in Breitenbach abgebaut und im Hessenpark neu errichtet.

Literatur

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Commons: Breitenbach (Ehringshausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Greifenstein).
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. 1848: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk zur Gemeinde Ehringshausen.

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
  2. a b c d e Breitenbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3058, 13. März 778 – Reg. 1375. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 72, abgerufen am 8. Mai 2019.
  4. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 290.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 125 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 56, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Breitenbach. In: Votemanager. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
  11. Ortsbeirat Dreisbach. In: Bürgerinformationssystem. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.