Brennelemente-Zwischenlager Biblis

Lager für hochradioaktive Abfälle am Standort des Kernkraftwerks Biblis

Das Brennelemente-Zwischenlager Biblis (BZB; ehemals Standort-Zwischenlager Biblis) ist ein Lager für hochradioaktive Abfälle am Standort des Kernkraftwerks Biblis.

Brennelemente-Zwischenlager Biblis (BZB)
Block B des Kernkraftwerks Biblis. Das Brennelemente-Zwischenlager ist das große fensterlose Gebäude vor dem kuppelförmigen Reaktorgebäude.
Block B des Kernkraftwerks Biblis. Das Brennelemente-Zwischenlager ist das große fensterlose Gebäude vor dem kuppelförmigen Reaktorgebäude.
Lage
Brennelemente-Zwischenlager Biblis (Hessen)
Brennelemente-Zwischenlager Biblis (Hessen)
Koordinaten 49° 42′ 31″ N, 8° 24′ 42″ OKoordinaten: 49° 42′ 31″ N, 8° 24′ 42″ O
Höhe 19,5 m
Land: Deutschland Deutschland
Daten
Eigentümer: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung
Betreiber: BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung
Projektbeginn: 1999
Kommerzieller Betrieb: 22. September 2003
Einlagerungsbeginn: 18. Mai 2006
Lagerart: Zwischenlager
Lagertyp: Trockenlager
Konditionierung: nein
Maximales Gewicht: 1400 Mg
Maximale Radioaktivität: 8,5 × 1019 Bq
Maximale Wärmefreisetzung: 5300 kW
Website: Biblis
Stand: 29.05.2024
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Geschichte

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Die Genehmigung für das BZB wurde 1999 beantragt und erfolgte am 22. September 2003. Das Lager wurde am 18. Mai 2006 mit der Einlagerung des ersten beladenen Behälters vom Typ CASTOR V/19 in Betrieb genommen.[1] Somit läuft die auf 40 Jahre befristete Genehmigung im Jahr 2046 aus.[1][2]

Seit dem 1. Januar 2019 ist die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung die Betreibergesellschaft des BZB.[1]

Das nach dem WTI-Konzept[3] gebaute Lager ist etwa 92 m lang, 38 m breit und 19,5 m hoch.[1]

Das Brennelemente-Zwischenlager Biblis hat insgesamt 135 genehmigte Stellplätze für Zwischenlagerbehälter. Aktuell lagern 102 Behälter vom Typ CASTOR V/19 und sechs Behälter vom Typ CASTOR HAW28M,[1] letztere stammen aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield.[4] Neben diesen sind noch 138 MOSAIK-Behälter eingelagert.[1] Insgesamt dürfen 252 MOSAIK-Typ-II-Behälter eingelagert werden.[3]

Das Inventar bestand ursprünglich nur in Form von bestrahlten Uran-Brennelementen und bestrahlten Mischoxid-Brennelementen aus den Blöcken A und B des Kernkraftwerks Biblis. Die 3. Änderungsgenehmigung vom 16. Juni 2014 erweiterte das genehmigte Inventar um radioaktive Abfälle in MOSAIK-Behältern. Mit der 9. Änderungsgenehmigung vom 19. Dezember 2019 wurde das Inventar schließlich um Borsilikat-Glaskokillen mit einem Konzentrat aus Aktiniden- und Spaltproduktrestmengen aus der Zerkleinerung und Auflösung von LWR-Brennelementen aus der Wiederaufarbeitung erweitert.

Die genehmigten Maximalwerte für das Inventar des Lagers betragen 1.400 MgSM, eine maximale Wärmeleistung von 5,3 MW[1] sowie ein maximales Aktivitätsinventar von 8,5 × 1019 Bq.[5]

Zwischenfälle

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Mit Stand vom 31. Dezember 2022 gab es im Brennelemente-Zwischenlager noch keine meldepflichtigen Ereignisse gemäß Atomrechtlicher Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung.[6]

Kontroversen

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Im Oktober 2020 scheiterte der BUND Hessen vor Gericht, die Aufbewahrung der sechs Behälter vom Typ CASTOR HAW28M zu verhindern.[7] Die Behälter trafen Anfang November 2020 im Brennelemente-Zwischenlager Biblis ein.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Biblis. In: Zwischenlager.info. BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung, abgerufen am 11. Mai 2024.
  2. Zwischenlagerung. Abgerufen am 11. Mai 2024.
  3. a b Zwischenlager Biblis. Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, abgerufen am 11. Mai 2024.
  4. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Staatliche Aufsicht über den Abbau des Kernkraftwerkes Biblis und den Betrieb der Einrichtungen der BGZ am Standort Biblis – Jahresbericht 2021. 2001 (hessen.de [PDF]).
  5. Genehmigung zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen im Standort-Zwischenlager in Biblis der RWE Power AG und der RWE Rheinbraun AG. 22. September 2003 (bund.de [PDF]).
  6. Anlagen zur Kernbrennstoffver- und -entsorgung in Deutschland: Meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme. Abgerufen am 11. Mai 2024.
  7. Gericht bestätigt Rechtsauffassungen des BASE. Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, abgerufen am 15. Mai 2024.
  8. CASTOR-Behälter aus Sellafield am Standort eingetroffen. BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung, abgerufen am 15. Mai 2024.