British Army im Zweiten Weltkrieg

Die British Army spielte eine entscheidende Rolle im Zweiten Weltkrieg. Als eine der wichtigsten alliierten Streitkräfte kämpfte sie in verschiedenen Kriegsschauplätzen gegen die Achsenmächte. Zu Beginn des Krieges im Jahr 1939 war die British Army im Vergleich zu den deutschen Streitkräften noch relativ klein und wenig modernisiert. Im Verlauf des Konflikts führte Großbritannien jedoch eine umfangreiche Aufrüstung durch und mobilisierte eine beträchtliche Anzahl von Truppen.

British Army
Führung
Oberbefehlshaber
de jure:
George VI.
Oberbefehlshaber de facto: Neville Chamberlain
Winston Churchill
Verteidigungsminister: Leslie Hore-Belisha
Oliver Stanley
Anthony Eden
David Margesson
Percy James Grigg
Militärischer Befehlshaber: Field Marshal Alan Brooke
Militärische Führung: War Cabinet
Chief of Staffs Committee
Sitz des Hauptquartiers: London
Militärische Stärke
Aktive Soldaten:
Wehrpflicht:
Wehrtauglichkeitsalter: 18–41
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: 6,5 Prozent
Haushalt
Militärbudget: 81.900.000 Pfund Sterling 1940
Geschichte
Faktische Gründung: 1707
Höchste Mannstärke: 2,9 Mio.

Geschichte

Bearbeiten

Nach der Kriegserklärung am 3. September 1939 entsandten die Briten die British Expeditionary Force (BEF) nach Nordfrankreich. Trotz der Verwundbarkeit ihres kleinen Landes und der offensichtlichen strategischen Bedeutung, einen feindlichen Angriff in den Niederlanden aufzuhalten, blieben die Belgier weiterhin neutral und weigerten sich, französische und britische Truppen ihre Grenzen passieren zu lassen. Der Winter 1939 verlief für das BEF, das nun mehr als 394.000 Mann zählte, ruhig. Die Moral der Truppe war relativ gut, trotz einiger Unzulänglichkeiten bei der Ausrüstung und der mangelnden Unterstützung und Ausbildung, die vor allem bei den eilig mobilisierten Einheiten auftraten. Die Zeit wurde mit Ausbildung, Patrouillen und dem Graben von Verteidigungsanlagen verbracht.[1]

 
Felduniformen des britischen Heeres

Um die für Deutschland so wichtigen Erzvorkommen in Norwegen zu sichern und die verzweigte Küste als weitere Ausgangsbasis für die Kriegsmarine zu nutzen, begann das deutsche OKW am 9. April mit der Invasion Norwegens. Um dem zu begegnen, landeten am 15. April britische Truppen bei Narvik. Trotz zahlloser Schwierigkeiten gelang es den britischen Streitkräften, vorübergehend einige Erfolge zu erzielen. Sie eroberten die strategisch wichtige Stadt Narvik und besetzten weitere Küstenabschnitte. Allerdings waren die britischen Truppen in Norwegen letztendlich nicht in der Lage, ihre Ziele zu erreichen. Bis Mitte Juni 1940 waren die Briten gezwungen, sich aus Norwegen zurückzuziehen. Auch in Frankreich war das Britische Expeditionskorps auf dem Rückzug. Zwar wurden die britischen Truppen in Dünkirchen eingeschlossen aber dank dem Einsatz der Royal Navy konnten über 300.000 Soldaten im Rahmen von Operation Dynamo gerettet werden. Zur gleichen Zeit konnten die Briten mit Operation Forck eine mögliche deutsche Invasion von Island verhindert werden. Im Juni war Italien auf der Seite Deutschlands in den Krieg eingetreten. Im Juli stießen die Italiener in Ostafrika nach Britisch-Somaliland vor. Die stationierten Streitkräfte der British Army waren den Italienern 1:5 unterlegen und mussten sich schließlich zurückziehen; am 19. August wurde Berbera, die Hauptstadt von Britisch-Somaliland, von Italien besetzt. Im September folgte der Vormarsch nach Ägypten. Die Italiener konnten bis nach Sidi Barrani vorstoßen und sich dort eingraben. Im Dezember begannen die Briten mit Operation Compass und konnten den Italienern in der Schlacht von Sidi Barrani einen schweren Schlag versetzen.[2][3]

Während die Briten in Nordafrika die Italiener in der Schlacht von Bardia besiegten begannen sie ebenfalls im Januar eine von zwei Seiten geführte Offensive gegen Kenia und Italienisch-Somaliland im Süden und im Norden gegen den Sudan und Eritrea, die im Mai 1941 mit der Kapitulation aller italienischen Streitkräfte in Ostafrika endete. Am 22. Januar eroberten die Briten Tobruk und am 6. Februar Benghazi. Verstärkt durch weitere Truppen aus Deutschland begann am 30. März die deutsche und italienische Gegenoffensive. Die Briten besiegten die Deutschen bei Tobruk, aber die beiden Operationen Brevity im Mai und Battleaxe Mitte Juni scheiterten beide, woraufhin sich die Briten hinter die ägyptische Grenze zurückzogen. Auch in Griechenland waren die Briten nach dem Beginn von Unternehmen Marita und Merkur auf dem Rückzug. Bis zum Winter konnten die Briten lediglich im Irak in Syrien und Iran Erfolge erzielen. Mit Beginn von Operation Crusader am 18. November gingen die Briten auch in Nordafrika wieder in die Offensive. Unter schweren Verlusten konnte die British Army die Deutschen bis zum Ende des Jahres nach El Agheila, zurückdrängen.[4][5][6]

Anfang des Jahres plante die British Army ihren Vorstoß in die Kyrenaika fortzusetzen, wurde aber von einer weiteren Deutschen Offensive überrascht, die sie zwang, sich erneut aus Benghazi zurückzuziehen. Etwa zur gleichen Zeit begannen die Briten mit der Invasion von Madagaskar die im November mit einem Sieg der Briten endete. In Nordafrika entwickelte sich die Situation immer schlechter für die British Army. Ende Mai hatten die Deutschen Unternehmen Theseus begonnen das mit einer verheerenden Niederlage der Briten und dem Rückzug an die ägyptische Grenze endete. Ein weiteres Vordringen nach Ägypten konnte die British Army in der ersten Schlacht von El Alamein verhindern. Mit dem Sieg in der Schlacht von Alam Halfa ging die Offensive endgültig auf die Briten über und endete mit dem Rückzug der Deutschen nach der zweiten Schlacht von El Alamein. Nach der Landung weiterer Verstärkung im November erreichten die Briten am 16. Dezember den Durchbruch bei El Agheila. Fünf Tage später am 21. Dezember erreichten die Briten Sirte, wo der Vormarsch bis zum Ende des Jahres stoppte.[7][8]

Nachdem die Deutschen ebenfalls Verstärkung erhalten hatten versuchten sie den gegnerischen Vormarsch zu stoppen. Bis zum 26. Februar konnten die Deutschen die Briten bis hinter Medjez und Béja zurückdrängen. Anschließend starteten sie einen weiteren Angriff um den Vorstoß der Briten zu verzögern. Der Angriff konnte schnell abgewehrt werden. Ende März gingen die Briten in Tunesien zur Offensive über. Am 7. Mai eroberten die Briten Tunis und Bizerta. Mit der Kapitulation der Italiener und Deutschen am 13. Mai endete für die British Army der Krieg in Nordafrika. Im Sommer verlagerte sich das Einsatzgebiet der British Army mit Beginn der Operation Husky in Sizilien im Juli nach Europa. Nach der erfolgreichen Eroberung von Sizilien (Italien) und der Invasion auf dem Festland Italiens konnten die Briten zusammen mit den US-Truppen die in Italien stationierte Wehrmacht bis hinter Neapel zurückdrängen. Nach der zunächst erfolgreichen Besetzung der Italienischen Ägäis-Inseln im September waren die Briten jedoch im November wieder gezwungen, sich auf Grund überlegender deutscher Kräfte zurückzuziehen.[9][10]

Der Vorstoß der Briten in Italien setzte sich im Januar 1944 mit der Landung bei Anzio und dem Beginn der Schlacht von Monte Cassino fort. Ende Februar wehrten die Briten einen letzten Deutschen Gegenangriff bei Anzio ab und konnten zusammen mit den Amerikanern im Mai Monte Cassino und im Juni Rom von den Deutschen befreien. Zwei Tage nach der Befreiung von Rom begann die Landung der Alliierten in der Normandie. Die Briten landeten an den Abschnitten Gold, Sword und Juno und konnten die Deutschen bis September bis hinter Brüssel zurückdrängen. Auch in Italien kamen die Briten schnell vorwärts; bis Dezember hatten die Briten Ravenna erreicht. Anfang Oktober waren die Briten auf dem griechischen Festland gelandet und hatten am 5. Dezember Athen erreicht.[11][12]

Mit dem Beginn des Jahres 1945 war die British Army Teil der alliierten Streitkräfte, die in Westeuropa operierten. Im Januar 1945 führte die British Army die Operation Blackcock durch. Das Ziel dieser Operation war es, deutsche Streitkräfte aus dem Rur-Dreieck in den Niederlanden zu vertreiben. Die Truppen der British Army kämpften erfolgreich gegen die deutschen Verteidigungslinien und eroberten wichtige Städte wie Sittard und Roermond. Durch diese Offensive wurde der Weg für den weiteren Vormarsch der Alliierten nach Deutschland geebnet. Im März überquerten die Briten den Rhein und waren trotz massivem deutschem Widerstand in der Lage, einen Brückenkopf bei Wesel zu errichten. Die Briten setzen im April ihren Vormarsch auf deutschem Boden mit der Eroberung von Hamburg und Bremen fort. Bis zur deutschen Kapitulation war die British Army bis nach Wismar vorgedrungen.[13]

 
Alan Brooke Chefs des Imperialen Generalstabes

Führung, Kontrolle und Organisation

Bearbeiten

Zu Beginn des Krieges lag das Oberkommando für alle drei Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe beim Kriegskabinett. Als Churchill im Mai 1940 zum Premierminister gewählt wurde, bildete er ein zusätzliches Inneres Kriegskabinett, in dem er direkt mit den militärischen Befehlshabern agieren konnte, die zusammen das Chief of Staffs Committee bildeten. Das Oberkommando über die britische Armee lag beim Army Council, das sich aus einer Reihe von, zivilen und militärischen Mitgliedern zusammensetzte, insgesamt sieben (später zehn). Darunter: Der Kriegsminister, Staatssekretäre und Mitglieder des Civil Service. Zwar wurden alle Befehle im Namen des Army Council und nicht von einer einzelnen Person erteilt; der Kriegsminister war jedoch dem Kriegskabinett gegenüber für alle Armeeangelegenheiten allein verantwortlich. 1939 bestand das Britische Heer aus der Regulären Armee der Territorial Army und zahlreiche Reservekräften. Diese wiederum waren in die Home Forces, AA-Command, die Britischen Streitkräfte im Nahen Osten, und die Britischen Streitkräfte in Indien unterteilt. Die gesamte Armee war in 47 Divisionen unterteilt: 11 Panzer-, 34 Infanterie- und 2 Luftlandedivisionen.[14][15]
Während des Kriegs bestanden die britischen Landstreitkräfte aus sieben Armeen: 1st, 2nd, 8th, 9th, 10th, 12th und 14th. In der Stärke von 1944 umfasste eine typische Armee vier Korps, wobei jedes Korps über zwei Infanteriedivisionen, eine Panzerdivision und angeschlossene Korpsverbände verfügte. Jede Infanteriedivision bestand aus drei Infanteriebrigaden mit je drei Bataillonen, etwa 13 600 Mann. Diese theoretische Stärke wurde je nach den operativen Erfordernissen oft kurzfristig geändert. Auf jeder höheren Kommandoebene (Armee und Korps) konnten die angegliederten Truppen unabhängige Brigaden der Infanterie und Panzerverbände der Feld-, mittleren und schweren Artillerie sowie der Flugabwehr- und Panzerabwehr umfassen; außerdem Pionier- und Fernmeldetruppen sowie Transport-, Nachschub-, Werkstatt- und Sanitätseinheiten. Diese konnten alle zur Unterstützung der unteren Formationen und Einheiten nach Bedarf eingesetzt werden.[16]

Rekrutierung

Bearbeiten

Die Stärke der britischen Armee wurde vom Kriegsministerium im April 1939 wie folgt angegeben: Reguläre Armee 224.000, Territorial Army Field Force 325.000 und Territorial Army Anti-Aircraft Units 96.000, was eine Gesamtstärke von 645.000 Mann unter Waffen ergab. Ein Großteil der regulären Armee befand sich jedoch in Indien oder war in kleinen Garnisonen auf der ganzen Welt verstreut, so dass weitere Kräfte im Inland aufgebaut werden mussten. Im März 1939 war beschlossen worden, die Größe der Territorial Army zu verdoppeln, und im darauf folgenden Monat wurde die Wiedereinführung der Wehrpflicht beschlossen. Das Parlament verabschiedete am 27. April 1939 das Gesetz über die militärische Ausbildung, und im Juni 1939 meldeten sich mehr als 200 000 Männer im Alter zwischen 20 und 21 Jahren. Die Gesamtstärke der Army lag am 3. September 1939 bei 1.065.000. Bis zum Sommer 1944 diente annähernd 1/3 der arbeitsfähigen männlichen Bevölkerung in den drei Teilstreitkräften.[14]

Ausbildung

Bearbeiten

Die Ausbildung wurde als wesentlich für den modernen Militärdienst angesehen. Eine Armee kann noch so gut ausgerüstet sein oder eine noch so ausgeklügelte Strategie verfolgen, sie wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Offiziere und Männer, aus denen sie besteht, sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit gut ausgebildet sind. Die 6 wöchige Grundausbildung (General Military Training, GMT) wurde in den Primary Training Centres (PTC) durchgeführt. Die Ausbildung umfasste körperliche Ertüchtigung, Drill, Kartenlesen und Taktik. Mit der Vergrößerung der Armee stieg auch der Bedarf an Offizieren. Zu Beginn des Krieges war es üblich, kleine, über das ganze Land verteilte Offizierskadettenverbände zu schaffen. Nach zwei Jahren stellte man jedoch fest, dass diese Offizierseinheiten homogener werden mussten und besser durch eine gemeinsame Doktrin von einer militärischen Ausbildungsabteilung im Kriegsministerium kontrolliert werden sollten. Potenzielle Offiziere wurden in der Regel während ihrer Zeit im Corps Training Centre ausgewählt und an den Auswahlausschuss des Kriegsministeriums geschickt. Wurde der Offiziersanwärter ausgewählt, wurde er zu einem Pre-officer cadet training geschickt, wo die endgültige Entscheidung getroffen wurde. Sobald ein Kandidat für geeignet befunden wurde, wurde er zur officer cadet training unit (OCTU) geschickt, wo er eine 17- bis 30-wöchige Ausbildung erhielt.[17]

Technische Ausbildung

Bearbeiten

Fahrzeugführung

Bearbeiten
 
Panzer des 7th Royal Tank Regiment (31st Tank Brigade) rücken während der Operation Epsom in der Normandie am 25. und 26. Juni 1944 vor.

Die Ausbildung zum Panzersoldaten für das Royal Armoured Corps (RAC) dauerte 36 Wochen. Die ersten fünf Wochen bestanden aus Drill und Fitnesstraining. Danach folgten 13 Wochen Fahrtraining und Wartung. Anschließend folgten sechs Wochen Schießtraining. Die verbleibenden Wochen wurden damit verbracht, der Truppe den letzten Schliff zu verpassen. Darunter der Gebrauch von Kleinkaliberwaffen zeremonieller Drill und Exerzierparaden. In Großbritannien begann mit dem Ausbruch des Krieges das kleine Royal-Tank-Corps-Ausbildungszentrum in Bovington – heute die Army Armoured Fighting Vehicles School – mit einer massiven Expansion zu einer landesweiten Organisation, die sowohl Ausbilder als auch Rekruten für das gesamte Royal Armoured Corps ausbilden musste. Der erste Schritt umfasste die Bildung einer Miliz-Ausbildungsstaffel für jede reguläre Einheit der Kavallerie und des Royal Tank Corps, die dann regelmäßig Rekruten aufnahm. Diese Ausbildungsstaffeln wurden zur Keimzelle der RAC-Ausbildungsregimenter. Bis zum Ende des zweiten Kriegsjahres wurden elf dieser Regimenter gebildet (das 51. und 56. in Catterick, das 52. und 58. in Bovington, das 53., 59., 60. und 61. in Tidworth, das 54. in Perham Down, das 55. in Farnborough und das 57. in Warminster). Panzerschießstände in Castlemartin, Redesdale, Kirkcudbright, Warcop, Lulworth und Minehead wurden errichtet oder vergrößert. Während des gesamten Krieges blieb die Army Armoured Fighting Vehicle (AFV) School in Bovington der wichtigste Teil des RAC-Ausbildungssystems.[18]

Artillerie

Bearbeiten

Es gab insgesamt 7 Regimenter mit einer 8-wöchigen Feldausbildung (und 12 Wochen für Spezialisten). Diese Regimenter brachten alle 2 Wochen 120 Mann hervor. Ein weiteres Regiment war für die Ausbildung der mittleren und schweren Artillerie, die ebenfalls 8 bis 12 Wochen dauerte, zuständig. Hier wurden alle 2 Wochen 200 Mann ausgebildet. Insgesamt 3 Regimenter waren für die Panzerabwehr zuständig, die 8 Wochen dauerte und alle 2 Wochen 100 Mann hervorbrachte. 5 Regimenter waren für die Signalausbildung vorgesehen, die 18 Wochen lang dauerte.[19]

Bezahlung

Bearbeiten

Die Besoldungssätze für Offiziere und Soldaten variierten je nach Dienstalter, Leistung und beruflicher Qualifikation. Die Soldaten erhielten ihre Unterkunft und Verpflegung unentgeltlich und erhielten darüber hinaus weitere Sachleistungen wie Kleidung, medizinische Versorgung und Familienzulagen. Im Jahr 1940 betrugen die Tagessätze für Mannschaftsdienstgrade zwischen 2 bis 6 Schilling und 3 bis 6 Pence pro Tag. Die Unteroffiziere erhielten einen Sold von 8 bis 12 Schilling pro Tag.[20]

Ausrüstung

Bearbeiten

Der für den aktiven Dienst ausgerüstete Infanteriesoldat war mit einem Lee-Enfield No. 4 Mk. I Repetiergewehr einem Bajonett, 50 Schuss Munition, Verpflegung, einem Zeltboden, einem Mantel, dem Soldbuch und seinem Ausweis, einem Atemschutzgerät, Socken, Overall, einem Tornister, Feldflasche, Stahlhelm, Leinenschuhe, Handschuhen, Unterwäsche, einem Kulturbeutel, Besteck, einem Handtuch, einem Pullover, Nähzeug, einem Hemd und Ersatzschuhen ausgestattet. Das Gewicht der getragenen und mitgeführten Ausrüstung betrug etwa 25 kg.[21] Pro Bataillon kamen fünfzig leichte Maschinengewehre, zweiundzwanzig Panzerbüchsen, zwei 81 mm- und zwölf 51 mm-Mörser hinzu. Bis 1945 hatte sich die Zahl der leichten Maschinengewehre in einer Division auf 1.262 erhöht, während die Panzerbüchse dem PIAT (Projector Infantry Anti-tank) gewichen war, von dem es 436 Stück in einer Division gab. Diese Waffe verschoss ein panzerbrechendes Explosivgeschoß. Die Panzerabwehr wurde auf achtundsiebzig 6-Pfünder und zweiunddreißig 17-Pfünder aufgestockt. Das Repetiergewehr wurde nach und nach durch den Maschinenkarabiner abgelöst, von dem es Ende des Krieges 6.525 Stück pro Division gab. Auch die Mörser hatten an Bedeutung gewonnen – 359 aller Kaliber im Jahr 1945 gegenüber 126 im Jahr 1939. Die Infanteriedivision von 1945 war gegen Luftangriffe mit vierundfünfzig leichten Flakgeschützen ausgerüstet.[22] Ende Juni 1945 besaß die British Army etwa 22.000 Panzer (light, medium, heavy) und 10.000 gepanzerte Fahrzeuge.[23]

Bearbeiten
Commons: British Army in World War II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Bearbeiten
  • George Forty: British Army handbook, 1939–1945. Phoenix Mill, Stroud 1998, ISBN 0-7509-1403-3 (englisch).
  • David Chandler: The Oxford history of the British Army. Oxford University Press, Oxford 1996, ISBN 0-19-285333-3 (englisch).
  • Royal Institute of International Affairs (Hrsg.): Chronology and Index of the Second World War, 1938-1945. Meckler, Westport 1990, ISBN 0-88736-568-X (englisch).
  • J. R. M. Butler: Grand Strategy September 1939-June 1941 (= History of the Second World War United Kingdom. Band II). H.M. Stationery Office, London 1971, ISBN 0-11-630095-7 (englisch).
  • J. R. M. Butler, J. M. A. Gwyer: Grand Strategy June 1941-August 1942 (= History of the Second World War United Kingdom. Band III). H.M. Stationery Office, London 1964, OCLC 220100151 (englisch).
  • Michael Howard: Grand Strategy August 1942-September 1943 (= History of the Second World War United Kingdom. Band IV). H.M. Stationery Office, London 1972, OCLC 489795431 (englisch).
  • John Ehrman: Grand Strategy August 1943-September 1944 (= History of the Second World War United Kingdom. Band V). H.M. Stationery Office, London 1956, OCLC 1180908217 (englisch).
  • John Ehrman: Grand Strategy August 1943-September 1944 (= History of the Second World War United Kingdom. Band VI). H.M. Stationery Office, London 1956, OCLC 1046384316 (englisch).

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Chappell Brayley: The British Army, 1939–1945. Osprey Publishing, Oxford 2001, S. 4 f.
  2. Bittner: The lion and the white falcon. Archon Books, Hamden, 1983, S. 47.
  3. Hart, Basil: History of the Second World War. Papermac, London, 1992, S. 54., S. 86., S. 120f., S. 129.
  4. D´este: The Army and the Challange of War 1939–1945 in The Oxford history of the British Army. Oxford University Press, Oxford, 1996, S. 275f.
  5. Chronology and index of the Second World War. 1938–1945. Meckler, Westport, 1990, S. 56., S. 58., S. 60., S. 68., S. 74.
  6. Hart, Basil: 1992, S. 206f.
  7. Hart, Basil: 1992, S. 277ff., S. 294., S. 305., S. 313.
  8. Salmaggi: 2194 days of war. Gallery Books, New York, 1988, S. 209., S. 240., S. 262., S. 282.
  9. Chronology and index of the Second World War. 1990, S. 169., S. 171ff., S. 182.
  10. Hart, Basil: 1992, S. 430–451.
  11. Chronology and index of the Second World War. 1990, S. 266., S. 313.
  12. Ambrose: D-Day, June 6, 1944. Pocket Books, London, 2002, S. 77.
  13. Salmaggi: 1988, S. 662., S. 697.
  14. a b Forty: British Army handbook, 1939–1945 Sutton publishing, Stroud, 1998, S. 5f.
  15. Handbook on the British Army. United States Printing Office, Washington D.C., 1942, S. 7.
  16. Brayley, Chappell: 2001, S. 16.
  17. Forty: 1998, S. 11ff.
  18. Forty: Tank Warfare in World War II. Magpie Books, London, 2004, S. 6f., S. 47f.
  19. The Royal Artillery 1939–1945. Abgerufen am 16. April 2024.
  20. royal-army-pay-corps. Abgerufen am 16. April 2024.
  21. Handbook on the British Army: 1942, S. 147.
  22. Barnett: Britain and her Army. Cassell, London, 2000, S. 468.
  23. Forty: 2004, S. 3.