Burg Laudon

abgegangene Bischofsburg im livländischen Dorf Ļaudona im lettischen Bezirk Madona

Die Burg Laudon (lettisch Ļaudonas viduslaiku pils) ist eine abgegangene Bischofsburg des Erzbistums Riga, errichtet im livländischen Dorf Ļaudona im lettischen Bezirk Madona.

Burg Laudon
Alternativname(n) Laudon, Laudohn, Lubahn
Staat Lettland
Ort Ļaudona
Entstehungszeit vor 1432
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand abgegangen
Geographische Lage 56° 43′ N, 26° 12′ OKoordinaten: 56° 42′ 47,8″ N, 26° 11′ 36,7″ O
Burg Laudon (Lettland)
Burg Laudon (Lettland)

Geschichte

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Das genaue Errichtungsjahr ist nicht bekannt, jedoch existieren mehrere unbelegte Jahreszahlen. Heinrich von Hagemeister nennt 1271 als das Jahr, in welchem Erzbischof Johannes I. von Lune an der Mündung der Swehta (Svētupe) in die Ewst (Aiviekste) eine Steinburg errichten ließ, erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg jedoch erst 1432. In Laudon hielten sich gelegentlich die Erzbischöfe von Riga auf.

Die Burg wurde 1484 vom Livländischen Orden bedrängt und gelangte 1562 mit dem Fall der Livländischen Konföderation in polnisch-litauische Hände. 1575 gelangte die Burg Laudon in den Besitz der Familie Tiesenhausen, bevor sie 1577 von russischen Truppen erobert und zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.

Im 18. Jahrhundert entstanden mehrere Herrenhäuser auf dem Burggelände.

Beschreibung

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Die Burg Laudon wurde auf einer durch eine Flussschleife der Swehta gebildeten Halbinsel (ca. 160 × 120 m) errichtet. Der darauf befindliche Burghügel war etwa 2 m hoch und besaß eine Fläche von etwa 90 × 70 m. Über den Aufbau und das Aussehen der Burg ist nichts bekannt, jedoch kann mit Blick auf andere Burgen in der Umgebung angenommen werden, dass es sich hierbei ebenfalls um ein Lagerkastell zum Schutz von Waren und Gütern handelte. Da Laudon allerdings auch einen der wenigen Übergangspunkte im Unterlauf des Flusses Ewst besaß, ist es wahrscheinlich, dass die Burg außerdem dessen Bewachung und Schutz diente.

Von der Burg sind heute keine sichtbaren Überreste mehr vorhanden.

Literatur

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  • Karl von Löwis of Menar: Burgenlexikon für Alt-Livland. Walters und Rapa, Riga 1922, S. 76 (Digitalisat).
  • Armin Tuulse: Die Burgen in Estland und Lettland (= Verhandlungen der gelehrten estnischen Gesellschaft. Band 33). Dorpater Estnischer Verlag, Dorpat 1942, S. 254 (PDF; 15,5 MB).
  • Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands Eduard Franzens Buchhandlung, Riga 1836, S 220ff ([1])