Carl Anton Meckel

deutscher Architekt

Carl Anton Meckel (* 3. Juni 1875 in Frankfurt am Main; † 2. Dezember 1938 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Architekt.

Carl Anton Meckel, Sohn des Architekten Max Meckel (1847–1910), verbrachte seine Kindheit und Jugend in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main, bis seine Familie 1894 nach Freiburg im Breisgau zog. Vor seinem Umzug schloss er seine Schulzeit mit dem Abitur ab. Es folgte der Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. In den Jahren 1895–1897 absolvierte er ein Architektur-Studium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe bei Carl Schäfer und an der Technischen Hochschule München bei Friedrich von Thiersch. 1897 trat er in das Architekturbüro seines Vaters Max Meckel in Freiburg ein, wo er als erstes das elterliche Wohnhaus in der Stadtstraße 2 plante und ausführte. Die Zusammenarbeit von Sohn und Vater dauerte an bis zum Tod von Max Meckel im Jahre 1910. Danach führte er das Büro selbständig weiter bis zu seinem Tod im Jahr 1938. Von 1908 bis 1911 sowie 1919 bis 1921 war Meckel Vorsitzender der Oberrheinischen Sektion des Badischen Architekten- und Ingenieursvereins.

Er ist der Vater des Schriftstellers Eberhard Meckel (1907–1969; Pseudonym Peter Sixt). Der Schriftsteller und Grafiker Christoph Meckel (1935–2020) ist sein Enkel.

Ehrungen

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Im Freiburger Stadtteil Betzenhausen ist die Straße Meckelhof beim Seepark nach Carl Anton Meckel benannt. Im Gebäude der Sparkasse Freiburg heißt die von Meckel errichtete ehemalige Kassenhalle Meckelhalle; hier finden heute Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.

 
Südfront des Verlagshauses Herder in Freiburg
 
Kirche St. Konrad in Freiburg

Meckel entwarf zahlreiche private und öffentliche Bauten, viele davon in Freiburg im Breisgau und dessen weiterer Umgebung, bis 1910 meistens zusammen mit seinem Vater. Darüber hinaus beteiligte er sich an zahlreichen Wettbewerben in ganz Deutschland, die teilweise auch mit Preisen bedacht wurden. Darüber hinaus betätigte er sich auch künstlerisch, etwa mit Entwürfen zu Brunnen oder mit Fassadenmalerei. Der Rau-Brunnen, eines dieser künstlerischen Werke, wurde vom Freiburger Kommerzienrat Ludwig Rau gestiftet. Der St-Georgs-Brunnen auf dem Münsterplatz, den Meckel später gestaltete, lehnt sich daran an.[1] Dieser ersetzte den Leopoldsbrunnen von Franz Sales Glänz, den Leopold von Baden im Jahr 1845, am Tag nach der Eröffnung des Hauptbahnhofs eingeweiht hatte.[2] Zuvor hatte sich an seiner Stelle ebenfalls ein St-Georgsbrunnen aus dem späten Mittelalter befunden.[3]

Stilistisch war Meckels Werk sowohl durch die Gotik seines Vaters und seines Lehrers Schäfer motiviert sowie durch die barocke Formensprache von Thierschs.[4] Gotische Formen finden sich beispielsweise im Entwurf für das neue Kollegiengebäude der Freiburger Universität; die barocken Einflüsse zeigen sich an jenem für das Neue Dresdner Rathaus.[4] Später orientierte er sich an einfacheren Formen, die sich dem Betrachter in den Wohnbauten am Tennenbacher Platz und der Tullastraße offenbaren.[4] Zusammen mit Karl Gruber und Joseph Schlippe war er prägend für das Bild Freiburgs vor dem Zweiten Weltkrieg.[4]

Steinmetzzeichen

 
Am Bankhaus Krebs
 
Mutterbrunnen Freiburg
 
Brunnen auf dem Kartoffelmarkt, Rückseite Haus zum Walfisch, Freiburg

An mehreren von nach Entwürfen Meckels errichteten Gebäuden in Freiburg findet sich sein Steinmetzzeichen, das er sich nach dem Vorbild mittelalterlicher Baumeister als Signatur zugelegt hatte.[5] Zum Teil ist es deutlich erkennbar, wie am Haus zum Walfisch oder auch unter der Portalfigur von St. Konrad und Elisabeth. Zum Teil ist es auch künstlerisch gestaltet mit dem Baujahr verbunden zu sehen, wie zum Beispiel über den Eingängen der Bauten am Tennenbacher Platz oder einem Erker in der Poststraße.[6] Auch beim Haus der „Badischen Heimat“ in der Hansjakob-Straße[7] findet es sich in einem kunstvollen Fenstergitter wieder.

Bauten und Entwürfe

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Freiburg

  • Bankhaus J. A. Krebs, 1904/05[8]
  • Umbau des Großen Meyerhofs, 1906/07
  • Kaufhaus zum Geist, 1907
  • Privatfrauenklinik Prof. Bulius, Marienstraße, 1907–1909
  • Umbau und Erweiterung der Stadtsparkasse im Haus zum Walfisch, 1909–1911[9]
  • Wohn- und Geschäftshaus Rau, 1909
  • Verlagshaus Herder, 1910–1912
  • Wohnanlage Lorettostraße 62, 1924
  • Haus Badische Heimat, Hansjakobstraße 12, 1925[10]
  • Herz-Jesu-Kloster, 1925
  • Katholische Kirche St. Konrad, 1929
  • Wohnanlage am Tennenbacher-Platz, 1929

Weitere Städte

 
Mühlentor Bräunlingen, erneuert 1904

Wettbewerbe

Künstlerische Arbeiten

Schriften

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  • Ein romanisches Haus in Freiburg im Breisgau. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins (Schau-ins-Land), 104. Jahrgang, 1985, S. 247–258 (ursprünglich von Januar 1910)
  • Neubauten auf dem Münsterplatz in Freiburg im Breisgau. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 103, 1908, S. 682–685 (zlb.de).

Literatur

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  • L.: Baudirektor Meckel in Freiburg i. Br. †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 1, 1911, S. 8 (zlb.de).
  • Joseph Schlippe: Das Haus der Badischen Heimat und sein Architekt C. A. Meckel. In: Badische Heimat, 1951, S. 194–199 (Digitalisat (PDF) ).
  • Leo Schmidt: Max und Carl Anton Meckel und der Umbau des Hauses „Zum Walfisch“ zur Sparkasse in den Jahren 1909–1911. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins (Schau-ins-Land), 104, 1985, S. 269–280 (Digitalisat).
  • Saskia Durian-Ress (Hrsg.): 100 Jahre Freiburger Architektenbuch. Bauen am Ende des Jahrhunderts 1898–1998 (Begleitbuch zur Ausstellung des Augustinermuseums Freiburg, Abteilung Wentzingerhaus – Museum für Stadtgeschichte, vom 27. November 1998 bis zum 17. Januar 1999). Poppen & Ortmann, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7930-9206-2, S. 22 f.
  • Michael Klant (Hrsg.): Skulptur in Freiburg. Band 1. Modo, Freiburg i. Br. 1998, ISBN 3-922675-76-X.
  • Werner Wolf-Holzäpfel: Der Architekt Max Meckel (1847–1910). Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2000, ISBN 3-933784-62-X, S. 253–327
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Commons: Carl Anton Meckel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Steinmetzzeichen Carl Anton Meckel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wolf-Holzäpfel, S. 385
  2. Freiburger Zeitung, 1. August 1845
  3. Hans Schadek: Freiburg, ehemals – gestern – heute, Die Stadt im Wandel der letzten 100 Jahre. Steinkopf Verlag, 2004, S. 64
  4. a b c d e Bernhard Vedral: Max Meckel 1847–1910 Carl Anton Meckel 1875–1938 in: Peter Kalchthaler, Walter Preker: Freiburger Biographien, Promo, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-923288-33-6
  5. vgl. Beispiele für Steinmetzzeichen bei Wikimedia Commons
  6. Poststraße 3, 5, 7.
  7. Geschäftsstelle Badischen Heimat, Hansjakobstraße 12, 79117 Freiburg.
  8. mit seinem Vater Max Meckel. Carl Anton Meckel: Neubauten auf dem Münsterplatz in Freiburg im Breisgau. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 103, 1908, S. 684–685 (zlb.de – mit Grundrissen und Innenansichten). Am 27. November 1944 während eines Luftangriffs auf Freiburg ausgebrannt und 1948 bis 1952 wieder restauriert.
  9. Das neue Verwaltungsgebäude der Sparkasse. In: Freiburger Zeitung, 9. Oktober 1911, 1. und 2. Abendausgabe; Leo Schmidt: Max und Carl Anton Meckel und der Umbau des Hauses „Zum Walfisch“ zur Sparkasse in den Jahren 1909–1911. In: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins (Schau-ins-Land), 104, 1985, S. 269–280.
  10. Josef Schlippe: Das Haus der Badischen Heimat und sein Architekt C. A. Meckel. In: Badische Heimat 1951, S. 194–199.
  11. Badische Biographien, VI. S. 818
  12. Burg Sponeck bei Jechtingen am Kaiserstuhl, an diesem Projekt war auch das Freiburger Bauunternehmen Brenzinger & Cie. beteiligt; Burg Sponeck bei Jechtingen. (Memento des Originals vom 28. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kaiserstuhl.live kaiserstuhl.live; abgerufen am 25. Februar 2017.
  13. Ochsenbrücke. Alemannische Seiten; abgerufen am 9. November 2010
  14. Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 52 f. In Gedenken an den 14. Oktober 1713 bei dem Freiburger Grenadiere gegen die Franzosen kämpften, Titel des Entwurfes Decorum pro patria mori, 3. Platz im Wettbewerb, nach Überarbeitung dennoch keine Realisierung.
  15. denkmalprojekt.org: Oppenau, Ortenaukreis, Baden-Württemberg: Ehrenmal Allerheiligen. denkmalprojekt.org; abgerufen am 24. März 2010
  16. Wolf-Holzäpfel, S. 257.
  17. Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 100 f. Das Denkmal besteht aus zehn über fünf Meter hohen kreisförmig angeordneten Säulen mit Dacharchitrav und der Aufschrift „Wir heißen Euch hoffen!“. Im Inneren steht eine Figur von Arnold Rickert, die eine sitzende, nackte Männerfigur mit zerbrochenem Schwert zeigt.
  18. Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 114.
  19. Das Denkmal stand ursprünglich in etwa an der Stelle, an der heute der Leopoldring von der Karlsbrücke überspannt wird, 1970 erfolgte die Umsetzung an den heutigen Platz im Stadtgarten, vgl. dazu: Ein Kriegerdenkmal musste weichen WIEDERSEHEN! Zum 850-jährigen Bestehen der Stadt Freiburg wurde 1970 der nördliche Innenstadtring eröffnet. In: Badische Zeitung, 30. September 2009.
  20. Hopp zum Wunsch die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen zu wollen: Ich will meine ganze Kraft aufbieten, dass ein Denkmal entsteht, welches volksnah und deutsch ist und zu einem Symbol der deutschen Frau und Mutter werden soll. – zitiert nach: Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 147.
  21. Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 26, Fußnote 17.