Cassa (Kassa, Kasa) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Ainaro (Gemeinde Ainaro).

Cassa
Beim Ort Unil, im Süden von Cassa
Daten
Fläche 70,42 km²[1]
Einwohnerzahl 3.214 (2022)[2]
Chefe de Suco Longinos de Araujo
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Boltama 571
Civil 604
Lailima 694
Mau-Suca Bemoris 496
Queça-Mau 551
Der Suco Cassa
Cassa (Osttimor)
Cassa (Osttimor)
Cassa
Koordinaten: 9° 8′ S, 125° 33′ O

Geographie

Bearbeiten
Cassa
Orte Position[3] Höhe
Betama 9° 5′ 58″ S, 125° 31′ 39″ O 198 m
Cassa 9° 8′ 19″ S, 125° 32′ 36″ O 106 m
Civil 9° 6′ 52″ S, 125° 32′ 4″ O 170 m
Faulata 9° 4′ 58″ S, 125° 31′ 50″ O 237 m
Lias 9° 6′ 46″ S, 125° 32′ 4″ O 174 m
Luan Cadoi 9° 9′ 1″ S, 125° 32′ 11″ O 85 m
Maudole 9° 7′ 32″ S, 125° 31′ 9″ O 365 m
Maununo 9° 8′ 28″ S, 125° 32′ 29″ O 102 m
Munoboi 9° 7′ 53″ S, 125° 32′ 19″ O 179 m
Pebago 9° 8′ 7″ S, 125° 32′ 39″ O 114 m
Sivir 9° 3′ 53″ S, 125° 27′ 57″ O 313 m
Unil 9° 7′ 24″ S, 125° 31′ 6″ O 394 m
 
Beim Dorf Unil, Aldeia Civil (2021)

Cassa liegt im Süden des Verwaltungsamts Ainaro. Im Norden befinden sich die Sucos Mau-Nuno und, jenseits des Flusses Sarai, Ainaro. Der Sarai bildet mit dem von Norden kommenden Maumall den Buronuno, der im Nordosten den Grenzfluss zum Suco Suro-Craic bildet. Der Buronuno fließt schließlich in den Belulik, an dessen Ostufer der Suco Leolima (Verwaltungsamt Hato-Udo) liegt. Der Westgrenze entlang fließt der Mola und trennt Cassa vom Verwaltungsamt Zumalai (Gemeinde Cova Lima), mit seinen Sucos Ucecai, Lour und Raimea.[4][5]

Der Suco hat eine Fläche von 70,42 km².[1] Er teilt sich in die fünf Aldeias Boltama (Betama), Civil, Lailima, Mau-Suca Bemoris und Queça-Mau (Quessa-Mau, Qusa Mau).[6]

Im Ort Cassa am Belulik im Südosten des Sucos treffen drei überregionale Straßen aufeinander. Vom Westen her aus Zumalai, vom Osten aus Hato-Udo und vom Norden aus eine Straße, die über Ainaro und Aileu zur Landeshauptstadt Dili (Luftlinie etwa 70 km) führt. Eine Brücke führt hier über den Fluss Belulik. Der Ortsteil im Norden heißt Pebago. Im Süden schließt sich an Cassa die Siedlung Maununo an. Westlich liegt das Dorf Munoboi und die Weiler Unil und Maudole, südlich das Dorf Luan Cadoi und nördlich die Dörfer Civil (Sivil) und Lias. Weitere Dörfer am Buronuno sind Betama und Faulata. Im äußersten Nordwesten liegt der Weiler Sivir.[4][7][8]

Im Ort Cassa befinden sich zwei Grundschulen, ein Hospital und der Sitz des Sucos. Weitere Grundschulen stehen in Luan Cadoi, Lias und Faulata.[4]

Einwohner

Bearbeiten

Im Suco leben 3.214 Menschen (2022), davon sind 1.597 Männer und 1.617 Frauen. Im Suco gibt es 553 Haushalte.[2] Cassa ist das Zentrum der Nationalsprache Bunak in der Gemeinde Ainaro. Knapp 55 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. 40 % sprechen Tetum Prasa, mehr als 5 % Mambai.[9]

Die Bunak in Civil und Lailima wurden erst in der indonesischen Besatzungszeit aus der Region um Zumalai hierher umgesiedelt. Die Bewohner der vier Dörfer sprechen den Nordostdialekt, mit den für Zumalai typischen Variationen.[10]

In Faulata gibt es eine protestantische Minderheit.[11]

Geschichte

Bearbeiten

Im November 1984 griffen FALINTIL-Kämpfer den Ort Cassa an, brannten einige Häuser nieder und töteten die beiden Datos (timoresische Adelige) Maukoli und Adolfo. Sie galten als Anhänger der pro-indonesischen Partei APODETI.[12]

1999 hatte die pro-indonesische Miliz Mahidi ihre Basis in Cassa. Von hier stammte ihr Anführer Câncio Lopes de Carvalho, ein Sohn des Liurais von Cassa, Mateus Lopes de Carvalho.[13] Mehrere Unterstützer der Unabhängigkeitsbewegung wurden in Cassa während der Operation Donner von der Mahidi ermordet.[12]

Bei Zusammenstößen zwischen den Kampfsportgruppen PSHT und KORKA in Lias im April 2011 wurden 22 Häuser unbeteiligter Einwohnern zerstört. Vier Personen wurden verletzt.[14]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Aleixo de Carvalho Bianco zum Chefe de Suco gewählt[15] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[16] Bei den 2016 gewann Longinos de Araujo.[17]

Chefe de Aldeia von Lailima ist Albino de Eraujo Bianco.

Bearbeiten
Commons: Cassa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. a b c Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro (Memento des Originals vom 14. August 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  5. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  7. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  8. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 583 kB)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Cassa (Memento vom 11. April 2015 im Internet Archive) (tetum; PDF; 8,2 MB)
  10. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor, S. 179, In: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays. 2011, S. 163–186.
  11. Ainaro District Development Plan 2002/2003, S. 8 (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive) (englisch, PDF-Datei; 1,16 MB).
  12. a b „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. Master of Terror: Cancio Lopes de Carvalho (Memento vom 29. November 2018 im Internet Archive), abgerufen am 28. November 2018.
  14. Televizaun Timor-Leste, 13. April 2011
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.mj.gov.tl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 17. Juni 2020.

f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap