Chain Gang

Arbeitsgruppen von Gefangenen

Der Anglizismus Chain Gang (englisch „Kettenbande“) bezeichnet Arbeitsgruppen von Gefangenen, die als besondere Form von Bestrafung, gelegentlich aber auch als besondere Chance der Wiedereingliederung aneinandergekettet körperliche Arbeiten ausführen müssen. Typisch sind Einsätze außerhalb von Gefängnissen im Straßenbau und der Abfallbeseitigung, die traditionell auch abschreckende Wirkung für die Öffentlichkeit in Bezug auf Straftaten haben sollten.

Chain Gang beim Fegen einer Straße, 1909
Chain Gang mit Frauen in Daressalam, ca. 1900
Chain Gang in den USA im 21. Jahrhundert

Das System der Chain Gangs war früher vor allem typisch für die Südstaaten der USA. Es war bis 1955 gebräuchlich; als letzter Staat beschloss Georgia die Aussetzung. In den 1990er Jahren wurden Chain Gangs in einigen Staaten wieder eingeführt, erster Staat der Wiedereinführung war Alabama. In Arizona können sich Gefangene nach wie vor freiwillig für Arbeiten in Chain Gangs melden, um Punkte im Hinblick auf einen Schulabschluss zu bekommen oder Disziplinarmaßnahmen nach Regelverstößen im Strafvollzug zu vermeiden.

Die Chain-Gang-Methode stammt aus der Sklaverei und wird von Aimé Césaire in seinem antikolonialistischen Werk Cahier d'un retour au pays natal angeprangert.[1][2]

Im American Football werden die Schiedsrichterassistenten, die die Kette zum Abmessen und Markieren der zu erzielenden Yards mitführen, umgangssprachlich auch als Chain Gang bezeichnet.[3]

Rezeption

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Commons: Chain gangs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Aimé Césaire: Jede Insel ist Witwe, mit Nachwort und Worterklärungen von Klaus Laabs, aus dem Französischen von diesem und Brigitte Weidmann, zweisprachige Ausgabe; Berlin [DDR]: Volk und Welt 1989, S. 102
  2. Aimé Césaire: Zurück ins Land der Geburt. Cahier d'un retour au pays natal, aus dem Französischen von Janheinz Jahn, Frankfurt a. M.: Insel 1962, S. 88/89
  3. Crush TV: American Football Begriffserklärung: Chain Crew. Abgerufen am 30. August 2020.