Chaos auf Schloss Haversham

Komödie

Mord auf Schloss Haversham (Originaltitel: The Play That Goes Wrong) ist eine Komödie von Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields mit Uraufführung im Jahr 2012. Das Stück wurde 2014 in das Duchess Theatre im Londoner West End verlegt, wo es seitdem läuft. Die deutschsprachige Erstaufführung Mord auf Schloss Haversham (Übersetzung Martin Riemann) fand am 12. November 2016 im Großen Haus des Theaters Hof unter der Intendanz von Reinhardt Friese statt. Danach folgten weitere Aufführungen am Frankfurter Fritz Rémond Theater im Zoo im Dezember 2016 unter dem Titel Chaos auf Schloss Haversham, in Zürich, im Hamburger St. Pauli Theater (jeweils mit dem Titel The Show must go wrong), in Berlin im Renaissance-Theater sowie beim Theaterforum Humiste in Imst. Die österreichische Erstaufführung an einem professionellen Theater hatte im Februar 2019 im Wiener Metropol ihre Premiere unter dem Titel Wird schon schief gehen.

Daten
Titel: Mord auf Schloss Haversham /
Chaos auf Schloss Haversham
Originaltitel: The Play That Goes Wrong
Gattung: Komödie
Originalsprache: Englisch
Autor: Henry Lewis, Jonathan Sayer, Henry Shields
Uraufführung: 2012
Ort der Uraufführung: The Old Red Lion, Islington in London
Regisseur der Uraufführung
  • Inszenierung – Ralf Hocke
  • Bühne und Kostüme – Annette Mahlendorf
  • Dramaturgie – Thomas Schindler
  • Regieassistenz und Abendspielleitung – Ewelina Kukushkina
  • Inspizienz – Reinhard Steinert
  • Souffleuse und Produktionsassistenz – Kayda Bryant
Personen
  • Annie, Stage Manager – Anja Stange
  • Stage Crew (diverse)
  • Trevor, Licht- und Tontechniker – Oliver Hildebrandt
  • Chris, Leiter der Theatergesellschaft, Regisseur und Darsteller von „Inspector Carter“ – Dominique Bals
  • Jonathan, Darsteller von „Charles Haversham“, dem vermeintlichen Mordopfer – Peter Kampschulte
  • Robert, Darsteller von „Thomas Colleymoore“, Charles’ bester Freund – Philipp Brammer
  • Dennis, Darsteller von „Perkins“, dem Butler – Florian Bänsch
  • Max, Darsteller von „Cecil Haversham“, Charles’ Bruder, und von „Arthur“, dem Gärtner – Jörn Bregenzer
  • Sandra, Darstellerin von „Florence Colleymoore“, Charles’ Verlobter und Thomas’ Schwester – Susanna Mucha

Handlung

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Vordergründig dreht sich das Theaterstück um die Aufklärung des Mordes an einem jungen Adligen. Tatsächlich ist Mord auf Schloss Haversham ein Stück über eine Gruppe von Laienschauspielern, die als fiktive Cornley Polytechnic Drama Society ein Theaterstück (im englischen Original Murder at Haversham Manor) aufführen wollen, welches an Agatha Christies The Mousetrap erinnert.[1] Das amateurhafte Verhalten zeigt sich schon vor Beginn, da noch beim Eintreffen der Besucher an der Dekoration gearbeitet wird und der Regisseur, der in einer Doppelrolle auch den Inspektor darstellt, um Nachsicht für seine Debütinszenierung bittet.

Handelnde Personen der Aufführung der Laiengruppe sind neben dem Opfer dessen Verlobte Florence, Bruder Cecil, dessen Freund Thomas sowie dessen Butler, dessen Gärtner und ein Inspektor.

Rezeption

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Der „Ideenreichtum an unmöglichen und stets witzigen Situationen“ sei „unglaublich“ und „sicher nur in dieser Form in England“ zu finden, so das Journal aus Luxemburg. Deutlich mehr als die Hälfte der Gags sei visueller Natur.[1] Der Bayerische Rundfunk attestierte der deutschsprachigen Erstaufführung am Theater Hof „feinsten britischen Humor“.[2] Die Frankenpost attestierte der Premiere „den größten Spaß“ und beglückwünschte das Ensemble: „Bedenkt man, dass im Theater hinter der größten Leichtigkeit die meiste Arbeit steckt, kann man ihnen nur gratulieren. Weitgehend unfähige Laien zu spielen, die ein Stück komplett in den Sand setzen - das müssen gestandene Profis erst einmal glaubhaft machen.[...] Das Timing der Gags, der Mimik, der Gestik, des Textes ist perfekt. Die beste Bestätigung dafür sind die immer wieder aufbrandenden Lachsalven, der häufige Szenen- und natürlich der ausgiebige Schlussapplaus samt Bravorufen.“[3]

Auch die Aufführung des Fritz Rémond Theaters wurde wohlwollend in der regionalen Kultur- und Veranstaltungszeitung Strandgut besprochen: „Schlag auf Schlag [...] von blendenden Dialogen begleitet“ ginge schief, „was nur schief gehen kann, bis die Bühne in Einzelteilen und das Publikum um Gnade winselnd in den Seilen hinge.“ Eine Szene, in der sich die Schauspieler in einer Endlosschleife verlieren und die in „einer Dinner-for-One-Posse“ münde, unterstreiche das choreographische Geschick des Intendanten. Gleichwohl wurde einschränkend angemerkt, dass es „etwas Anlauf brauche, um über den puren Klamauk lachen zu dürfen.“[4] In der 2017er-Auflage des Marco Polo Cityguide Frankfurt für Frankfurter wurde die Aufführung als „Slapstick und britischer Humor à la Monty Python“ bezeichnet.[5] An anderer Stelle wurde bei der Frankfurter Aufführung hervorgehoben, es sei „ein Stück wie ein Comic aus den besten Zeiten des ‚MAD-Magazins‘, ergänzt durch gekonnte Valentinaden, einem Hauch von Mister Bean und Monty Python.“[6]

Der Erfolg des Stücks hat zu einem Spin-off geführt: Peter Pan Goes Wrong.[7]

Auszeichnungen

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  • 2015 Best New Comedy – Olivier Award[8]
  • 2015 Best New Play – BroadwayWorld UK[9]
  • 2014 Best New Comedy – WhatsOnStage Awards[10]
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Einzelnachweise

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  1. a b Christian Spielmann: Gewollt schief gegangen. In: journal.lu. 25. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2017; abgerufen am 9. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.journal.lu
  2. Annerose Zuber: Theater Hof: Wenn Profis zu Laien werden. In: br.de. 11. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2017; abgerufen am 9. April 2017.
  3. Kerstin Starke: Eintauchen in köstliches Chaos. In: Frankenpost. 14. November 2016, abgerufen am 6. Juni 2017.
  4. gt: Verloren in der Endlosschleife – Fritz Rémond Theater verursacht "Chaos auf Schloss Haversham", in: Strandgut – Das Kulturmagazin, Januar 2017, S. 21.
  5. Stefanie Kreutzer, Isabelle Stier, Sandra Kathe und Katharina J. Cichosch: Marco Polo Cityguide Frankfurt für Frankfurter 2017: Mit Insider-Tipps., S. 57.
  6. Jürgen Pyschik: Das Fritz-Rémond-Theater Frankfurt feiert den „Siebzigsten“ mit einer fulminanten Kriminalkomödie. In: kulturexpresso.de. 7. Dezember 2016, abgerufen am 9. April 2017.
  7. Mark Brown: The Play That Goes Wrong proves right for West End. In: theguardian.com. 17. Oktober 2014, abgerufen am 9. April 2017.
  8. Olivier awards 2015 – full list of winners. In: theguardian.com. 14. Februar 2017, abgerufen am 9. April 2017.
  9. West End Frame: Winners announced for 2015 BroadwayWorld UK Awards. In: westendframe.com. 26. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2017; abgerufen am 9. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.westendframe.com
  10. Full List: Winners of the 2014 WhatsOnStage Awards. In: whatsonstage.com. 23. Februar 2014, abgerufen am 9. April 2017.