Claude Criquielion

belgischer Radrennfahrer

Claude Criquielion (* 11. Januar 1957 in Lessines; † 18. Februar 2015 in Aalst) war ein belgischer Radrennfahrer und Straßenweltmeister von 1984. Nach seiner Laufbahn als Aktiver war er als Sportlicher Leiter und Teammanager tätig. Er starb an den Folgen eines Schlaganfalls.

Claude Criquielion (2014)

Biographie

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Criquielion begann seine Profilaufbahn 1979 beim belgischen Radsportteam Kas-Campagnolo. Bis zu seinem Karriereende 1991 war er bei 57 Rennen siegreich.

Sein größter Erfolg war der Titelgewinn bei den Profiweltmeisterschaften in Barcelona 1984, bei denen er 14 Sekunden vor Claudio Corti das Ziel erreichte. Der Versuch, diesen Erfolg zu wiederholen, misslang bei den Weltmeisterschaften in Ronse 1988, als er in einer dreiköpfigen Spitzengruppe kurz vor dem Ziel mit Steve Bauer kollidierte, so dass der am Sturz unbeteiligte Maurizio Fondriest Weltmeister wurde. Criquielion, der infolge des Sturzes nur Elfter wurde, verklagte Bauer wegen dieses Ereignisses erfolglos.[1]

Criquielion bestritt zwischen 1979 und 1990 in jedem Jahr die Tour de France und konnte die Rundfahrt elf Mal beenden, darunter fünf Mal unter den ersten Zehn. Seine beste Platzierung gelang ihm als Fünfter der Tour de France 1986. Die besten Platzierungen bei den anderen Grand Tours erreichte er als Dritter der Vuelta a España 1980 und Siebter des Giro d’Italia 1989.

Auch bei den Klassikern war Criquielion erfolgreich. So gewann er 1987 das Kopfsteinpflasterrennen Flandern-Rundfahrt sowie 1985 und 1989 den hügeligen Wallonischen Pfeil.

Zur Saison 2000 übernahm er den Posten des Sportdirektors beim Team Lotto,[2] wo er bis Ende der Saison 2004 verblieb. 2005 wurde er Sportlicher Direktor der belgischen Mannschaft Landbouwkrediet-Colnago, bei dem auch sein Sohn Mathieu als Radrennfahrer beschäftigt war.

Am 18. Februar 2015 starb Criquielon an den Folgen eines Schlaganfalls.[3] Seine Familie stimmte einer Organspende zu.[1]

Ehrungen

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Im August 2015 wurde am Col de Haussire oberhalb der Stadt La Roche-en-Ardenne, deren Ehrenbürger Criquielion war, ein Gedenkstein für ihn eingeweiht. Der Col ist auch Wahrzeichen der Radtourenfahrt Vélomédiane, deren Pate Criquielion war.[4]

Ende 2015 wurde an der steilsten Stelle der Mauer von Huy, dem Schlussanstieg des Rennens Flèche Wallonne, ein Denkmal für Criquielion eingeweiht; die dortige Kurve heißt seitdem Virage Claudy Criquielion.[5][6] Criquielion war 1985 Sieger des Rennens, als die „Mauer“ zum ersten Mal Zielankunft des Rennens war. Er wiederholte seinen Triumph 1989.

Grand-Tour-Platzierungen

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Grand Tour197919801981198219831984198519861987198819891990
  Vuelta a EspañaVuelta3DNF
  Giro d’ItaliaGiro7
  Tour de FranceTour9139DNF1891851114369
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
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Commons: Claude Criquielion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Claude Criquielion dies aged 58. cyclingnews.com, 18. Februar 2015, abgerufen am 21. Februar 2015 (englisch).
  2. Lotto wins second stage in three days. cyclingnews.com, abgerufen im Februar 2015 (englisch).
  3. Claude Criquielion an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. radsport-news.com, 18. Februar 2015, abgerufen am 18. Februar 2015.
  4. Le Crique, immortel à la Haussire. L’Avenir, 31. August 2015; (französisch).
  5. Mur de Huy: inauguration d'une stèle en mémoire de Claudy Criquielion. rtbf.be, 1. Dezember 2015; (französisch).
  6. Un virage "Claudy Criquielion" dans son Mur de Huy. L’Avenir, 1. Dezember 2015; (französisch).