Coutances ist eine französische Gemeinde mit 8353 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Manche in der Region Normandie. Sie ist Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements.

Coutances
Coutances (Frankreich)
Coutances (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Manche (50)
Arrondissement Coutances
Kanton Coutances
Gemeindeverband Coutances Mer et Bocage
Koordinaten 49° 3′ N, 1° 27′ WKoordinaten: 49° 3′ N, 1° 27′ W
Höhe 12–150 m
Fläche 12,51 km²
Einwohner 8.353 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 668 Einw./km²
Postleitzahl 50200
INSEE-Code
Website www.ville-coutances.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Geografie

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Die Kleinstadt liegt auf der Halbinsel Cotentin, zwölf Kilometer von der Ärmelkanalküste entfernt. Der Name Cotentin leitet sich aus „Coutances“ ab. Nach Saint-Lô im Landesinneren sind es 29 km. Der Stadtkern befindet sich auf einem Felsvorsprung, auf dem auch die Kathedrale thront.

Geschichte

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Als Hauptort des gallischen Stamms der Veneller (Uneller) nahm die Stadt 298 den Namen Constantia nach dem damaligen Kaiser Constantius Chlorus an, der zwei Jahre zuvor Britannien für das Römische Reich zurückerobert hatte. Die Region, die danach pagus Constantinus genannt wurde, ist heute die Halbinsel Cotentin.

Der Ort wurde 866 von den Normannen zerstört, und es dauerte bis zur Ankunft des Geoffroy de Montbray im 11. Jahrhundert, eines Kampfgefährten Wilhelms des Eroberers und Bischofs von Coutances, um die Stadt um eine neue Kathedrale herum wieder erstehen zu lassen. 1204 wurde die Normandie unter Philipp II. August erobert, danach unter dem Bischof Hugues de Morville (1208–1238), dem auch die Gründung des Hospitals (Hôtel-dieu) zu verdanken ist, die Kathedrale im französischen Stil neu errichtet.

Während der Hugenottenkriege wurde die Kathedrale 1562 von den Protestanten geplündert. Sie nahmen den Bischof Arthur de Cossé gefangen und zwangen ihn, umgekehrt auf einem Esel sitzend, den Schwanz des Tieres in der Hand, durch die Stadt zu reiten. Bis zum Jahr 1569 oblag dem Bischof von Coutances die rechtsprechende Gewalt über die Kanalinseln im Ärmelkanal.

 
Leichter Panzer M5A1 auf einer Straße in Coutances.

Im Zweiten Weltkrieg landeten am 6. Juni 1944 alliierte Truppen in der Normandie (Operation Overlord). In den Nächten von 6. auf den 7. und vom 13. auf den 14. Juni 1944 bombardierte die alliierte Luftwaffe Coutances. Es gab 269 Tote.[1] Nach der Einnahme von Saint-Lô (→ Schlacht um Saint-Lô) begannen US-Truppen zeitgleich mit den Vorstößen der anderen Alliierten am 25. Juli einen Ausbruchsversuch aus ihrem Brückenkopfsektor (→ Operation Cobra). Dieser führte in den Folgetagen im Westen – bei Avranches – zum Ausbruch aus der Halbinsel Cotentin. Am Morgen des 27. Juli unternahmen drei Divisionen des 7. US Army Corps eine Offensive gegen die deutsche Frontlinie. Am nächsten Tag kam die 4th Armoured Division (4. Panzerdivision) 20 km voran und eroberte das schwer beschädigte Coutances, wo 65 %[1] der Bausubstanz in Trümmern lagen. Dann stießen die Truppen südwärts nach Pontaubault vor, wo die heckenreiche Landschaft endete.[2]

Der Wiederaufbau der Stadt stand unter der Leitung von Louis Arretche, der auch Saint-Malo betreute.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2018
Einwohner 7806 9061 9869 9930 9715 9522 9390 8454

Sehenswürdigkeiten

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  • Kathedrale Notre-Dame de Coutances
  • Rathaus im Hôtel de Cussy mit dem Modell eines Langschiffes im Maßstab 1:5
  • Jardin des Plantes
  • Museum Musée Quesnel-Morinière
  • Kirche Saint-Nicolas
  • Kirche Saint-Pierre
  • Lycée Charles-François Lebrun, die erste kaiserliche Oberschule
  • Parc L’Évêque, der frühere Park des Bischofs mit einem Jagdrevier, einer Eisgrotte und einer eisenhaltigen Quelle
  • Schloss Gratot, Schlossruine, etwa vier Kilometer nordwestlich von Coutances

Ereignisse

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  • Das jährlich Ende Mai stattfindende Jazzfestival jazz sous les pommiers (Jazz unter den Apfelbäumen).

Persönlichkeiten

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Städtepartnerschaften

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Siehe auch

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Commons: Coutances – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Olivier Wieviorka, Cyriac Allard: Le Débarquement : Son histoire par l’infographie. Éditions du Seuil, Paris 2023, ISBN 978-2-02-154215-8, S. 172.
  2. auf battleofnormandytours.com