Cytopathischer Effekt
Zytopathogene Viren verursachen charakteristische morphologische Veränderungen der infizierten Zelle, die für bestimmte Virusarten typisch sind. Diese Veränderungen werden unter dem Oberbegriff cytopathischer Effekt (CPE) oder zytopathischer Effekt zusammengefasst.
![](http://up.wiki.x.io/wikipedia/commons/thumb/d/d4/CPE_syncytium.jpg/220px-CPE_syncytium.jpg)
Der CPE ist notwendig für die Virusdiagnostik und histologische Begutachtung von pathologischem Material zur Differentialdiagnose.
Es werden verschiedene Ausprägungen des CPE unterschieden:
- Abrundung der Zellen und Loslösung aus dem Zellverband mit nachfolgender Lyse (z. B. durch Picornaviridae)
- Bildung mehrkerniger Riesenzellen (Synzytien), beruhend auf Zellverschmelzung (z. B. Paramyxoviridae)
- Bildung einkerniger Riesenzellen (Cytomegaloviren)
- Bildung von Einschlusskörperchen (z. B. Pockenviren, Adenoviren, Tollwutviren)
In der Virusdiagnostik wird der CPE beim Plaque-Assay zur Bestimmung von Viruskonzentrationen ausgenutzt.
Literatur
Bearbeiten- Fritz H. Kayser u. a.: Medizinische Mikrobiologie. 11. überarbeitete und erweiterte Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-444811-4 (Taschenlehrbuch).