D-Flame (* 19. September 1971; bürgerlich Daniel Kretschmer) ist ein deutscher Rapper und Reggae-Musiker aus Frankfurt am Main.

D-Flame (2008)

Biografie

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D-Flame begann seine Karriere Ende der 1980er Jahre in der Frankfurter Hip-Hop-Szene und bildete gemeinsam mit Azazin (der später als Azad Karriere machte), sowie A-Bomb und Combad (die auch für seine Soloalben produzierten[1]) die Asiatic Warriors. Die Gruppe brachte zwar bereits 1994 ein Album heraus, trennte sich aber wenig später. Daneben war er auch Mitglied bei der Gruppe Foreign Accent, mit der er einen Gastauftritt im Video zu Fremd im eigenen Land von Advanced Chemistry hatte. D-Flame arbeitete anschließend mit den Dancehall-Soundsystems SoundquakeSound und Pow Pow Movement,[2] bevor er ab 2000 als Solokünstler auftrat.

Er veröffentlichte bisher fünf Alben. Basstard machte 2000 den Anfang, das sich als eine Mischung zwischen Hip-Hop und Dancehall beschreiben lässt. Sein zweites Album Daniel X – eine schwarze deutsche Geschichte aus dem Jahre 2002 ging stärker in die Richtung Hip-Hop, wurde von D-Flame selbst als „Biographie in Albumform“ bezeichnet[3] und lässt sich also als autobiographisches Werk begreifen. Das nächste Album enthielt ausschließlich Reggae- und Dancehall-Musik, es erschien 2003 und trägt den Titel Unaufhaltsam. Darauf ist auch als letzter Track ein Reggae-Cover des Extrabreit-Klassikers Polizisten zu finden. 2006 veröffentlichte er F.F.M., welches erneut stärker in Richtung Reggae als Hip-Hop ging.

D-Flame hat schon mit vielen bekannten und erfolgreichen Künstlern wie Seeed, Samy Deluxe, Jan Delay, Bonez MC, Denyo 77, Xavier Naidoo, Afrob, Tone, RAF Camora und J-Luv zusammengearbeitet, außerdem ist D-Flame eines der Mitglieder der Brothers Keepers. Darüber hinaus war D-Flame Mitglied beim ehemaligen Hamburger Hip-Hop-Label Eimsbush-Entertainment.

Er moderierte bis Herbst 2010[4] jeden Dienstag eine Sendung über Rap, Dancehall und Reggae beim Frankfurter Jugendsender You FM.[5]

Am 24. Januar 2007 war D-Flame zu Gast bei TV total. Dort stellte er sich den Fragen Stefan Raabs und präsentierte das Lied Mom Song, mit dem er am 9. Februar 2007 sein Bundesland Hessen beim (ebenfalls von Raab initiierten) Bundesvision Song Contest vertrat.

Während seiner Laufbahn unterstützte er immer wieder andere Hip-Hop-Künstler bei Live-Auftritten und Tourneen, so auch Anfang 2008 die Hamburger Hip-Hop-Gruppe Dynamite Deluxe bei deren „TNT“-Tour.

Sein bisher letztes Album Stress erschien am 14. November 2008.

Im Jahr 2016 war D-Flame mit einem Gastbeitrag auf dem Kollaboalbum Palmen aus Plastik von Bonez MC und RAF Camora vertreten, welches in Deutschland und Österreich mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet wurde.

D-Flame ist fünffacher Vater, er hat vier Söhne und eine Tochter. Er ist der Vater von Rapper Reezy und dem Schauspieler Leroy Leone.[6]

Filmdokumentation

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Anfang Februar 2007 lief die Dokumentation „Yes I Am“ in einigen deutschen Kinos an, in der D-Flame, neben Mamadee und Adé Bantu, porträtiert wird. Der Film zeigt den Weg von den in Deutschland geborenen, afro-deutschen Künstlern und die Umstände, mit denen sie aufgrund ihrer Hautfarbe konfrontiert sind und waren.

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE
2000 Basstard DE28
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2000
2002 Daniel X – Eine schwarze deutsche Geschichte DE66
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 11. November 2002
2003 Unaufhaltsam
Erstveröffentlichung: 2003
2006 FFM
Erstveröffentlichung: 29. September 2006
2008 Stress
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2008
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH
2000 Heisser
Basstard
DE70
(7 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2000
Sorry
Basstard
DE69
(9 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2000
feat. Eißfeldt 65
2001 Sie macht mich glücklich
Basstard
DE91
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2001
Adriano (Letzte Warnung)
Lightkultur
DE5
 
Gold

(13 Wo.)DE
AT13
(15 Wo.)AT
CH19
(14 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 1. Juli 2001
mit Brothers Keepers
Öffne die Augen
Made in Germany
DE65
(7 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2001
Afrob feat. D-Flame
2002 Four Fists (Part II)
Nexcalibur
DE15
(9 Wo.)DE
CH82
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. April 2002
KC Da Rookee feat Samy Deluxe, Afrob & D-Flame
Bitte... wer? (Heiss wie Feuer 2)
The Cut
DE82
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2002
DJ Stylewarz feat. D-Flame & Torch
Mehr als Musik
Daniel X – Eine schwarze deutsche Geschichte
DE43
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2002
feat. Tone
2007 Mom Song
FFM
DE63
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2007
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
 
2016 Killa
Palmen aus Plastik
DE68
(1 Wo.)DE
Charteinstieg: 16. September 2016
Bonez MC & RAF Camora feat. D-Flame

Weitere Singles

  • 2002: Heimatlos
  • 2002: Stopp
  • 2003: Kopf Hoch
  • 2003: Du Kennst Mich Nicht
  • 2006: Burnin’ Nonstop (feat. Wayne Marshall)
  • 2008: It’s on (feat. Scola)
  • 2008: Solution (feat. Scola)
  • 2009: Immer noch
  • 2010: Hallo
  • 2014: Es geht mir gut
  • 2014: Auf Der Flucht

Für Brothers Keepers und Asiatic Warriors siehe deren Artikel.

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Commons: D-Flame – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Diskographie von Combad. In: myspace.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. April 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/blogs.myspace.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. D-FLAME (Memento vom 5. März 2009 im Internet Archive), backstage7.de
  3. D-Flame: „Ey, du bist Rapper, dann schreibe deine Bio doch in Albumform.“ – laut.de – Interview. Abgerufen am 3. November 2019.
  4. YOU FM Sounds mit Tom Wax wird gestrichen! Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2009; abgerufen am 13. Mai 2015.
  5. SOUNDS – HipHop mit D-Flame. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2006; abgerufen am 13. Mai 2015.
  6. Schauspieler Leroy Leone spricht über Homophobie seines Vaters. Auf: queer.de vom 9. September 2020.
  7. a b Chartquellen: Charts DE CH
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE