DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1989
Die DDR-Leichtathletik-Meisterschaften wurden 1989 zum 40. Mal ausgetragen und fanden vom 21. bis 23. Juli 1989 zum ersten Mal im Neubrandenburger Jahnstadion statt, bei denen in 35 Disziplinen (20 Männer/15 Frauen) die Meister ermittelt wurden. An den drei Wettkampftagen besuchten 28.000 Zuschauer die Veranstaltung.
40. DDR-Leichtathletik-Meisterschaften | |
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Stadt | Neubrandenburg/4 weitere Orte |
Stadion | Jahnstadion |
Wettbewerbe | 35 + 14 an anderen Veranstaltungsorten |
Eröffnung | 21. Juli 1989 |
Schlusstag | 23. Juli 1989 |
Chronik | |
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Bei den Männern gelang es neun Athleten (Herold (1500 m), Pohland (100 m Hürden), Melzer (3000 m Hindernis), Weigel (20-km-Gehen), Wessig (Hoch), Langhammer (Stab), Timmermann (Kugel), Schult (Diskus) und Haber (Hammer)) ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, was bei den Frauen vier Athletinnen (Ullrich (3000 m), Oschkenat (100 m Hürden), Anders (10-km-Gehen) und Felke (Speer)) gelang. Bei Hagen Melzer und Jürgen Schult waren es bereits die siebenten Titel in ihren Disziplinen. Auf mittlerweile sechs kommen Petra Felke sowie Gerd Wessig und ihren fünften errang Cornelia Oschkenat.
Zu den sportlichen Höhepunkten gehörten die Jahresweltbestleistungen von Ilke Wyludda mit 74,56 m im Diskuswurf und die 22,03 m von Kugelstoßer Ulf Timmermann. Der Magdeburger Volker Hadwich verpasste lediglich um acht Zentimeter den DDR-Rekord im Speerwurf und im Hochsprung scheiterte Heike Balck erst an den 2,00 m.
Die Ehrenpreise des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, erhielten für die besten Leistungen der Meisterschaften bei den Frauen Diskuswerferin Ilke Wyludda und bei den Männern der Speerwerfer Volker Hadwich. Beide kamen den Weltrekorden in ihren Disziplinen Prozentual am nächsten.
Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe aus dem Programm der in Neubrandenburg stattfindenden Hauptveranstaltung ausgelagert und an andere Orte zu anderen Terminen vergeben. In diesem Jahr waren dies die 10.000-Meter-Läufe, die Straßenläufe, die Staffeln über 4-mal 100 Meter und 4-mal 400 Meter, der Siebenkampf (Frauen) sowie der Zehnkampf (Männer) und wie jedes Jahr die Crossläufe.
Dabei konnte die Berlinerin Kathrin Ullrich im 10.000-Meter-Lauf ihren Titel erfolgreich verteidigen, was zugleich ihr dritter Triumph in Folge war.
Kathrin Ullrich konnte bei den Frauen insgesamt vier Goldmedaillen gewinnen und war somit die erfolgreichste Athletin der Meisterschaften. Bei den Männern war der Dresdener Hagen Melzer mit zwei Gold- und einer Silbermedaille erfolgreichster Athlet. Mit insgesamt 11 Gold-, 9 Silber- und 9 Bronzemedaillen stellte der SC Dynamo Berlin die erfolgreichste Mannschaft der Meisterschaften.
Hauptveranstaltung
BearbeitenMänner
BearbeitenFrauen
BearbeitenAusgelagerte Wettbewerbe
BearbeitenWie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe nicht im Rahmen der in Neubrandenburg stattfindenden Hauptveranstaltung ausgetragen. Erstmals standen die Straßenläufe mit auf dem Programm.
Terminkalender der ausgelagerten Wettbewerbe in chronologischer Reihenfolge:
- Crossläufe: 2,3 km Rundkurs im Volkspark von Wittenberg-Piesteritz, 19. März mit Einzelwertungen für Frauen und Männer auf jeweils zwei Streckenlängen (Mittel- / Langstrecke)
- Straßenläufe: – im Rahmen des 25. Sachsenhausen-Gedenklaufes in Schwerin, 23. April – Männer: 20 km / Frauen: 10 km
- Mehrkämpfe: im Max-Reimann-Stadion von Cottbus, 27. bis 28. Mai – Männer: Zehnkampf / Frauen: Siebenkampf
- 10.000-Meter-Lauf: im Ostseestadion von Rostock, 22. Juni
- 4-mal-100-Meter-Staffeln und 4-mal-400-Meter-Staffeln: im Rahmen des „4-Tore-Pokals“ im Jahnstadion von Neubrandenburg, 23. Juni
Männer
BearbeitenFrauen
BearbeitenMedaillenspiegel
BearbeitenDer Medaillenspiegel umfasst die Medaillengewinner und -gewinnerinnen aller Wettbewerbe.
Platz | Verein | Gold | Silber | Bronze | Gesamt | |
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1 | SC Dynamo Berlin | 11 | 9 | 9 | 29 | |
2 | ASK Vorwärts Potsdam | 7 | 6 | 5 | 18 | |
3 | SC Neubrandenburg | 4 | 4 | 3 | 11 | |
4 | SC Traktor Schwerin | 4 | 2 | 3 | 9 | |
5 | SC Magdeburg | 4 | 2 | 2 | 8 | |
6 | TSC Berlin | 3 | 2 | 5 | 10 | |
7 | SC Einheit Dresden | 3 | 1 | 5 | 9 | |
8 | SC Turbine Erfurt | 2 | 10 | 2 | 14 | |
9 | SC Motor Jena | 2 | 3 | 4 | 9 | |
10 | SC Karl-Marx-Stadt | 2 | 3 | 2 | 7 | |
SC Chemie Halle | 2 | 3 | 2 | 7 | ||
12 | SC DHfK Leipzig | 2 | 1 | 1 | 4 | |
13 | SC Empor Rostock | 2 | – | 2 | 4 | |
14 | SC Cottbus | 1 | 3 | 2 | 6 | |
15 | BSG Medizin Schwerin | – | – | 1 | 1 | |
SG Blau-Weiß Petershagen | – | – | 1 | 1 | ||
Total | 49 | 49 | 49 | 147 |
Randnotizen
BearbeitenTraditionell wurden im Rahmen der Meisterschaften erfolgreiche Athleten vergangener Jahre feierlich aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Unter den 42 Frauen und Männern, die ihre Laufbahn beendeten, befanden sich Ilona Briesenick, Marlies Göhr, Hartwig Gauder, Werner Schildhauer und Udo Beyer.
Literatur
Bearbeiten- Neues Deutschland. Nr. 67, 96, 124, 147, 170–172. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, 1989, ISSN 0323-3375.