Das Bürle im Himmel
Das Bürle im Himmel ist ein Schwank (ATU 802). Er steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 3. Auflage von 1837 an Stelle 167 (KHM 167) in alemannischem Dialekt.
Inhalt
BearbeitenEin armer Bauer kommt gleichzeitig mit einem reichen Herrn an die Himmelspforte. Petrus sieht erst nur den Reichen, er wird mit viel Musik aufgenommen. Das Bäuerchen fragt, ob es im Himmel denn auch parteiisch zugehe. Petrus erklärt, es sei so selten, dass ein Reicher in den Himmel kommt.
Herkunft
BearbeitenGrimms Anmerkung lautet: Von Friedrich Schmid in der Nähe von Arau auf das beste erzählt. Wilhelm Wackernagel schickte es ihnen zusammen mit KHM 165 Der Vogel Greif. Ältester literarisches Vorläufer ist das Gedicht Das Bürle im Himmel. Ein Mährchen von Daniel Schubart (1774).
Zugrunde liegen offenbar die Bibelworte Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme (Markus 10, 25, Matthäus 19, 24, Lukas 18, 25) und Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen (Lukas 15, 7).
Weitere Petrusschwänke bei Grimm: KHM 35 Der Schneider im Himmel, KHM 81 Bruder Lustig, KHM 82 De Spielhansl, KHM 175 Der Mond.
Literatur
Bearbeiten- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 257, 506. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
- Uther, Hans-Jörg: Handbuch zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Berlin 2008. S. 347–348. (de Gruyter; ISBN 978-3-11-019441-8)