Die Deutsche Schmerzliga e.V. ist die Selbsthilfeorganisation für Menschen mit chronischen Schmerzen. Seit 1990 setzt sie sich dafür ein, dass Patienten mit chronischen Schmerzen eine adäquate Therapie und Versorgung erhalten. Sitz ist Frankfurt am Main. Es gibt 65 regionale Selbsthilfegruppen unter dem Dach der Deutschen Schmerzliga zusammen.

„Dass chronischer Schmerz heute als eine behandelbare Krankheit und nicht als unbeeinflussbares Schicksal angesehen wird, ist unser größter Erfolg“, erklärte Marianne Koch, 1997 bis 2011 Präsidentin der Deutschen Schmerzliga. Aktueller Präsident (Stand 2012) ist Michael A. Überall, Neuropädiater aus Nürnberg.

Geschichte

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Der Verein wurde am 16. Januar 1990 von dem Frankfurter Verleger Peter Hoffmann gegründet (siehe Gründungsprotokoll vom 16. Januar 1990 / Vereinsregister VR 9532 Frankfurt am Main). Peter Hoffmann wurde in der Gründungsversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Die Deutsche Schmerzliga war 1991 Mitveranstalter des Deutschen Schmerztages in Frankfurt, der vom pmi Verlag initiiert, organisiert und durchgeführt wurde. Seitdem findet bei allen Deutschen Schmerztagen ein Patientenforum statt, in dem die wichtigsten neuen Erkenntnisse der Schmerzmedizin allgemeinverständlich von Experten präsentiert werden. Im Jahr 1998 hatte die Liga bereits 1000 Mitglieder und 42 regionale Selbsthilfegruppen. Anlässlich des Deutschen Schmerztages am 24. Februar 1999 erschien zum ersten Mal das Patienten-Magazin. 2003 erhielt Marianne Koch den Ehrenpreis des Deutschen Schmerzpreises auf dem Deutschen Schmerztag. Die Deutsche Schmerzliga begann, die regionalen Gruppen finanziell zu unterstützen. Die Schmerzliga hat 2010 über 5000 Mitglieder und 102 Selbsthilfegruppen. In der Geschäftsstelle arbeiten drei hauptamtliche und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter.

Der Verein hat das Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Schmerzen zu verbessern. Sie fordert deshalb:

  • Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Schmerzen müssen in die Approbationsordnung als Pflichtfach aufgenommen werden, damit Ärzte mit den Grundlagen der Schmerzbehandlung vertraut sind. Ebenso gehört die Schmerzmedizin auch in die Weiterbildungsordnungen der Fachärzte.
  • Einrichtung einer Qualifizierung zum „Facharzt für Schmerztherapie“. Dies gewährleistet, dass Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie an den Hochschulen und in der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung spezifisch repräsentiert werden und nicht als Anhängsel anderer Disziplinen auftreten. Entsprechend müssen Professuren und Lehrstühle geschaffen werden.
  • Die Schmerzforschung muss ein elementarer Bestandteil in der Gesundheitsforschung sein.
  • Eine abgestufte Versorgung und definierte Behandlungspfade für Schmerzpatienten und klare Schnittstellen müssen im Gesundheitswesen etabliert werden. Nur so können „Patientenkarrieren“ und die Chronifizierung von Schmerzen vermieden werden.
  • Chronische Schmerzen müssen interdisziplinär behandelt werden. Erforderlich sind Schmerzzentren, in denen verschiedene Fachrichtungen – Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten – zusammenarbeiten und den Patienten gemeinsam betreuen. Diese gestufte Versorgungsstruktur muss flächendeckend verfügbar sein.
  • Die politischen, ökonomischen und strukturellen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens müssen so verändert werden, dass sie eine angemessene Behandlung von Schmerzpatienten ermöglichen