Didier Daeninckx

französischer Krimiautor

Didier Daeninckx (* 27. April 1949 in Saint Denis) ist ein französischer Krimiautor, der als einer der bedeutenden zeitgenössischen Kriminalschriftsteller Frankreichs gilt.

Didier Daeninckx

Literaturgeschichtliche Einordnung

Bearbeiten

Daenickx gilt als Mitbegründer des neuen Roman noir. Wie bei vielen Roman-noir-Schriftstellern spielt auch bei ihm die Gesellschaftskritik eine entscheidende Rolle. Mit Themen wie der Résistance, der Kollaboration von Teilen der französischen Bevölkerung mit den deutschen Besatzern und Nationalsozialisten, dem Algerienkrieg, den Problemen von Flüchtlingen in der Gesellschaft und der Abschiebepolitik des französischen Staates lösen seine Kriminalromane immer wieder gesellschaftliche Debatten aus. 1985 erhielt Daeninckx für seinen Roman Meurtes pour mémoire den renommierten Grand prix de littérature policière.

Der Autor schreibt auch Kinder- und Jugendbücher sowie Texte für Comics. Vor seiner Laufbahn als Schriftsteller war er Drucker, Sozialarbeiter und Lokalredakteur. Er lebt heute in Aubervilliers.

Romane (Auswahl)

Bearbeiten
  • 1984 Meurtres pour mémoire
  • 1984 Le Géant inachevé
  • 1985 Le Der des ders
  • 1985 Métroplice
  • 1986 Play-Back
    • Die Stimme der Bianca B. Übers. Elke Rappus-Weidemann. Aufbau, Berlin 1991 ISBN 3-7466-0031-6
  • 1986 Le Bourreau et son double
  • 1987 Lumière Noire
  • 1989 La mort n'oublie personne
  • 1994 Le Château en Bohème
  • 1995 Les Figurants
  • 1996 Nazis dans le Métro
    • Nazis in der Metro, Übers. Ronald Voullié. Transit, Berlin 1996 ISBN 3-88747-111-3
    • auch als Pulp und die alte Linke, gleiche Übersetzung, Rowohlt, Reinbek 1998 ISBN 3-499-26135-9
  • 1998 Cannibale
    • Reise eines Menschenfressers nach Paris, Übers. Barbara Heber-Schärer. Wagenbach, Berlin 2001 ISBN 3-8031-1200-1
  • 2002 Le Retour d'Ataï
  • 2003 Je tue il
  • 2007 On achève bien les disc-jockeys
  • Galadio. (Galadio)[1] Übers. Waltraud Schleser, Rainer Gutenerger, Ulrike Hebel, Jürgen Donat. Magenta, Tönisberg 2017. Mit 13 Fotografien, 2 Karten[2]

Anthologien

Bearbeiten
  • Rififi en banlieue. Textes choisis et annotés Hrsg.: Heinz-Günter Böhne, Friedhold Schmidt. Klett, Stuttgart 2000 Textband ISBN 3-12-591603-8 Lehrerband ISBN 3-12-591604-6
  • Histoires d'histoire. Hg., Nachwort Dietmar Fricke. Reclam (Fremdsprachentexte), Stuttgart 2007 ISBN 978-3-15-019728-8

Hörspiele

Bearbeiten
  • Bei Erinnerung Mord, Hörspielfassung: Sabine Wollowski, SR/DLR 2004, 43 Min., Regie: Stefan Dutt, Komponist: Andrea Carola Kiefer.[3]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
  1. Deutschspr. Fass. gering verändert im Einvernehmen mit dem Autor
  2. dazu: Luisa Kleinemas: Schicksale dunkelhäutiger Kinder im Dritten Reich. Ein Vergleich von Didier Daeninckx' "Galadio" mit Anja Tuckermanns "Muscha". GRIN Verlag, München 2014
  3. Bei Erinnerung Mord Hörspiel, Hördat, abgerufen am 11. Oktober 2021.