Diskussion:Alasch Orda
Begründung der Neutralitätswarnung:
Die Alasch-Orda-Bewegung wurde 1905 in Tadschkent durch Angehörige des krigisischen und kasachischen Stammesadel gegründet. Führend wurden hier die Personen Alikhanow, Imanow und Tschokajow. Tschokajow war Vorsitzender des "Zentralrates der turanischen Muslime" und entstammte politisch der Turanischen Gesellschaft; auch die anderen politischen Führer gehörten dieser Gesellschaft an. Mit Gründung der Partei Alasch-Orda (1912) kam es zur Spaltung in zwei Lager: Alikhanow lehnte sich 1917 als Angehöriger der Tschantschylar-Bewegung den Sozialrevolutuionären und die Gebrüder Imanow den Basmatschi an. Mit Gründung des Khanates Kokand (1917), dem Tschokajew als Staatsoberhaupt vorstand, lehnten sich auch die Kirgisen sich eng an der Alasch an; Tschokajew und die Gebrüder Imanow gründeten nun den Teilstaat der Alasch-Bashan-Bewegung, die sich selbst als legitimer Teil der gesamten Alasch-Partei sah und dort offen den pantürkischen Gedanken vertrat. Sitz war Kokand. Alikhanow gründete seinen Staat im Westen des späteren Kasachstans und sah sich ebenfalls als legitimer Vertreter der Partei. Mit Gründung des Alasch-Orda-Staates wurde Tschokajew zum Staatsoberhaupt erhoben und damit umfasste der Alasch-Orda-Staat de jure die Herrschaftsgebiete der beiden Parteien (Kasachstan und Kirgisien sowie Teile Usbekistans); de facto wurde aber die Herrschaft aber nur im Machtbereich Alikhanows ausgeübt!
Aber dennoch, die Alasch-Orda als Bewegung und als spätere Partei war sowohl in Kasachstan als auch in Kirgisien vertreten, sie darf NICHT mit dem Alasch-Orda-Staat verwechselt werden; das tut nämlich 1001 immer ganz gern - die Alasch-Orda war eine kasachisch-kirgisische Volksbewegung! 172.179.17.78 13:46, 23. Okt 2005 (CEST)
- Nachtrag: Die Alasch-Orda war ebenso eine kasachische wie auch kirgisische Partei, da die Kasachen bis 1936 amtlich als "Kasak-Kirgisen" und die eigentlichen Kirgisen als "Kara-Kirgisen" bezeichnet wurden. Auch ging die Alasch als Partei nicht in den 1920er Jahren unter, sondern bestand bis 1937 (sic!) neben der kommunistischen Partei weiter. Erst mit dem Tode des Gesamtvorsitztenden Alikhanow (1936) ging sie in die Bedeutungslosigkeit unter und wurde 1937 durch Stalin verboten und aufgelöst. 1989/90 wurde die Partei durch kasachische und kirgisische Nationalisten wiederbegründet: Sie trug damals den Namen "Alasch, Partei der Unabhänigkeit" und war ursprünglich national-demokratisch ausgerichtet. Ihre Mitglieder gehörten einst den rechten Flügeln der Azat- und Aschar-Bewegung an und wollten durch Zusammenschluß der Staaten Kasachstan und Kirgisien den Alasch-Staat wieder errichten. Faschistoide Züge nahm die Partei 1994 an, als sie mit der "Turkestan-Partei" zusammenging und kurz darauf verboten wurde; die Mitglieder schlossen sich wieder ihren ursprünglichen Verbände, der Azat (Kasachstan) und Aschar (Kirgisien) an. 195.93.60.72 23:52, 29. Okt 2005 (CEST)
- Habe auch nachgesehen: die Alasch Partisi war eine „kirgisische“ Partei; im Frühjahr 1917 wurde der sozialrevolutionäre Flügel unter Alihanov in Orenburg und im Sommer des gleichen Jahres der muslimisch-türkische Flügel unter den Brüdern Imanov in Bischkek gegründet. Ihre gemeinschaftliche Versammlung wurde unter dem Motto: „Wir sind alle Kinder Alasch“ als „Alasch Orda“ gegründet und wählte als gemeinschaftliches Oberhaupt den Usbeken Chokayev, den dem 1905 gegründeten „muslimischen Zentralrat Turkestans“ vorstand. Sitz der kirgisischen Alasch war die Altstadt Kokands, wo auch die Regierung des Khanates Kokands war. Chokayev gehörte der Regierung des Khanates ebenfalls an sowie die Regierungsmitglieder und der amtierende Emir gleichfalls Mitglieder der Alasch-Bewegung waren! 172.182.252.253 04:49, 1. Nov 2005 (CET)
- siehe auch: [1]
- Ich werde nun die Neutralitätswarnung entfernen. Alle von mir gemachten Angaben können unter anderem in:
- Working Paper 14: Aktuelle Situation in den Turkrepubliken (Hrsg. Zentrum für Türkeistudien, 1994)
- Roland Götz/Uwe Halbach: Politisches Lexion GUS,1992
- Erhard Stölting: Eine Weltmacht zerbricht - Nationalitäten und Religionen in der UdSSR, 1990
- nachgeprüft werden. 195.93.60.8 22:11, 19. Mär 2006 (CET)
- Habe auch nachgesehen: die Alasch Partisi war eine „kirgisische“ Partei; im Frühjahr 1917 wurde der sozialrevolutionäre Flügel unter Alihanov in Orenburg und im Sommer des gleichen Jahres der muslimisch-türkische Flügel unter den Brüdern Imanov in Bischkek gegründet. Ihre gemeinschaftliche Versammlung wurde unter dem Motto: „Wir sind alle Kinder Alasch“ als „Alasch Orda“ gegründet und wählte als gemeinschaftliches Oberhaupt den Usbeken Chokayev, den dem 1905 gegründeten „muslimischen Zentralrat Turkestans“ vorstand. Sitz der kirgisischen Alasch war die Altstadt Kokands, wo auch die Regierung des Khanates Kokands war. Chokayev gehörte der Regierung des Khanates ebenfalls an sowie die Regierungsmitglieder und der amtierende Emir gleichfalls Mitglieder der Alasch-Bewegung waren! 172.182.252.253 04:49, 1. Nov 2005 (CET)
- Nachtrag: Die Alasch-Orda war ebenso eine kasachische wie auch kirgisische Partei, da die Kasachen bis 1936 amtlich als "Kasak-Kirgisen" und die eigentlichen Kirgisen als "Kara-Kirgisen" bezeichnet wurden. Auch ging die Alasch als Partei nicht in den 1920er Jahren unter, sondern bestand bis 1937 (sic!) neben der kommunistischen Partei weiter. Erst mit dem Tode des Gesamtvorsitztenden Alikhanow (1936) ging sie in die Bedeutungslosigkeit unter und wurde 1937 durch Stalin verboten und aufgelöst. 1989/90 wurde die Partei durch kasachische und kirgisische Nationalisten wiederbegründet: Sie trug damals den Namen "Alasch, Partei der Unabhänigkeit" und war ursprünglich national-demokratisch ausgerichtet. Ihre Mitglieder gehörten einst den rechten Flügeln der Azat- und Aschar-Bewegung an und wollten durch Zusammenschluß der Staaten Kasachstan und Kirgisien den Alasch-Staat wieder errichten. Faschistoide Züge nahm die Partei 1994 an, als sie mit der "Turkestan-Partei" zusammenging und kurz darauf verboten wurde; die Mitglieder schlossen sich wieder ihren ursprünglichen Verbände, der Azat (Kasachstan) und Aschar (Kirgisien) an. 195.93.60.72 23:52, 29. Okt 2005 (CEST)
Alasch-Partei bis 1937?
BearbeitenIn allen meinen Büchern steht, dass die Partei „Alasch“ mit der Alasch Orda zusammen 1920 unterging. Das mit 1937 habe ich erst hier gelesen. Daher habe ich hier eine entsprechende Anfrage gestartet. Die müssten es eigentlich wissen. --Ghostman 00:57, 8. Aug. 2008 (CEST)
- Laut dem hier ging die Alasch-Partei 1920 unter. Ich werde die Pasage also dem entsprechend abändern. --Ghostman 22:36, 10. Aug. 2008 (CEST)
- Auch die russisch sprachige Artikelvariante geht von diesen Zahlen aus. (Wo allerdings 1905 und 1912 herkommen, weiß ich nicht. Ich habe diese Zahlen erst einmal so übernommen. Mal sehen, was das Web so hergibt. Fakt ist jedenfalls, dass 1905 ein Muslimkongress in Tadschkent stattgefunden hat ... aber ob die Alasch damit zusammenhängt entzieht sich meiner Kenntnis.) --Ghostman 23:27, 10. Aug. 2008 (CEST)
Trennung von „Staat“ und „Partei“?
BearbeitenIch würde vorschlagen, die Abschnitte, die sich mit der Alasch-Partei befassen, zu einem eigenen Artikel auszugliedern. Das macht auch die kasachische Wikipedia so. Die Partei hatte rechtlich nichts mit dem Staat gemeinsam, ausser den Namen „Alasch“. Die Partei war eine politische Bewegung, das andere bemühte sich, ein Völkerrechtsobjekt zu sein. Es gab zahlreiche Überschneidungen, dennoch sind die Partei und der Kasachenstaat nicht identisch.
Da hätte ich einige Meinungen dazu gewusst. --Ghostman 09:09, 11. Aug. 2008 (CEST)
- Hast Du denn Belege dafür, dass der "Staat" sich "bemühte ein Völkerrechtsobjekt (sollte wohl heißen: Völkerrechtssubjekt?) zu sein"? Meines Wissens sollte das eigentlich bloß ein autonomes Gebiet innerhalb Russlands sein. Dass daraus nichts wurde, lag bloß daran, dass es während des russischen Bürgerkrieges keine demokratische russische Zentralregierung mehr gab, innerhlab deren Staates eine solche Autonomie hätte anerkannt werde könen. Insofern sollte man imho eher von einem autonomen de-facto-Regime sprechen als von einem Staat. In der kasachischen Wikipedia heißt der entsprechende Artikel auch Алаш аутономиясы ("Alasch-Autonomie"), auch wenn das Gebilde dann im Fließtext kurzerhand als "Staat" bezeichnet wird, der Artikel dazu besteht aber ohnehin nur aus Infobox und Einleitung, alles weitere steht auch dort unter Алаш Орда. Und soweit ich das mit meinen begrenzten Sprachkentnissen verstehe, wird in der kasachischen Wikipedia Алаш-Орда als "Regierungsorgan" der Алаш аутономиясы beschrieben (unten folgt dann auch noch eine Liste von Inhabern von Regierungsämtern), ebenso wie Алаш-Орда in der russischen Wikipedia ("Алаш-Орда — центральный орган власти «Алашской автономии»"). Autonomes Territorium und Regierungsorgan als Artikel zu trennen, hielte ich nicht für sinnvoll. Eine vorher oder nachher existierende Partei könnte natürlich einen eigenen Artikel bekommen, aber dazu müsste über sie mehr zu sagen sein, als dass sie zur Vorgeschichte der Autonomie gehört. Im derzeitigen Artikel ist bisher nur für die neue Partei der 1980er/1990er Jahre genügend Material für einen eigenen Artikel enthalten, die ohnehin mit der Alasch Orda des Anfangs des 20. Jahrhunrtdes wenig zu tun hatte. Der Abschnitt "Vorgeschichte" ist nicht mehr als eine Kurzdarstellung des Hintergrundes der Autonomie, der Abschnitt "Geschichte zwischen 1920 und 1937" berichtet nur über das Ende der Autonomie und das weitere Schicksal der Beteligten, nicht über eine fortexistierende Partei. -- 1001 19:23, 12. Aug. 2008 (CEST)
- @1001: Entschuldigung, das mit dem „Völkerrechtssubjekt“ ... ich wußte das nicht anders zu formulieren. Die „Kirgisen“ wollen eine autonome Republik, dieses wollte ich damit ausdrücken. Eben, auf Grund des Bürgerkrieges wurde diese Autonomie vom de-jure Herrscher nicht mehr rechtlich anerkannt ... und die Sowjets hatten andere Pläne für dieses Gebiet. Somit kann man tatsächlich von einem de-facto-Regime sprechen. Ich habe mich zwischenzeitlich schlau gemacht. Alles in allem werden Alasch-Orda, die Partei und die Autonomie gemeinsam behandelt. Es ist ein und das selbe. Also kann man das hier so lassen.
- Die „neue Alasch“ gehört eigentlich nur indirekt hier hin, weil sie sich im übersteigerten Nationalismus auf die alte Partei und Gebiet bezieht. Ich habe einen Redirect von Alasch-Partei auf Alasch Orda gelegt, weil die Partei(en) im Artikel stehen. Man könnte diesen aber wieder auflösen und den Abschnitt über die neue Partei einfügen. Aber wie ist das dann mit der Versionsgeschichte? Da habe ich keine Ahnung von, wie man die rüber bekommt. Wenn du es weißt wie man es macht, dann könntest du das machen?
- Alternativ können wir den Artikel auch so lassen wie er ist. Ich bin jetzt nicht mehr so für eine Aufteilung. --Ghostman 19:41, 12. Aug. 2008 (CEST)
Ich habe heute den Teil der neuen Alasch-Partei ausgelagert und hoffe, dass ich alles richtig gemacht habe. --Ghostman 23:27, 14. Aug. 2008 (CEST)
- Hier steht unter dem dritten Punkt die "offizielle" Richtlinie dafür. Die hiesige Versionsgeschichte kann man aber auch noch nachtragen, z.B. auf der Diskussionsseite des neuen Artikels. -- 1001 17:38, 15. Aug. 2008 (CEST)
- Ich habe das jetzt so gelöst und ich hoffe, dass alles so richtig ist. -- Ghostman 21:25, 15. Aug. 2008 (CEST)