Diskussion:Globalisierung/Archiv/2008

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Kaefars in Abschnitt Geschichte der Globalisierung

Rolle von Banken und Finanzwesen

Da steht folgender Satz: Andererseits stehen sie selbst in einem globalen Wettbewerb um möglichst rentable Anlagemöglichkeiten an den jeweiligen Standorten mit dem günstigsten Ertrags- und Risikoprofil. Also so wie ich das sehe, wird der Nebensatz, beginnend bei "um" nicht mit einem Komma eingeleitet. Außerdem macht der Satz nicht wirklich Sinn, da wie ich glaube ein Verb im Nebensatz fehlt. Ich glaub da stimmt etwas nicht...

Der Wettbewerb ist ein Wettbewerb UM Anlagemöglichkeiten. Das ist kein Nebensatz, sondern ein Satzteil. Das braucht auch kein Prädikat, denn das ist ja "stehen". Ob "Andererseits" allerdings die richtige Überleitung ist, darüber ließe sich streiten. chigliak 09:18, 12. Mär. 2008 (CET)
Jo, hast recht. Habe das UM falsch gelesen (dem Zwecke dienend)...

Was sagt die Volkswirtschaftslehre zur Globalisierung

Die herschende Meinung (etwa 95%) der Volkswirte ist wie folgt: (Links -> komparative Vorteile; Heckscher-Ohlin-Theorem; David Ricardo; Gregory Mankiw; Paul Samuelson; Robert Mundell; Adam Smith. Natürlich gibt es auch populäre Kritiker)

- Der weltweite Handel bringt eindeutig Wohlfahrtsgewinne für jede Nation als Ganzes.

- Bei der Frage, wie man sein Geld angenehm konsumieren kann, gewinnen alle. Es gibt durch weltweiten Handel tendenziell mehr Produkte zu niedrigeren Preisen.

- Bei der Frage, wie man sein Geld verdienen kann, gibt es jedoch Gewinner und Verlierer innerhalb jeder Nation. In Ländern mit viel Kapital gewinnen diejenigen beim Einkommen hinzu, die relativ viel (Human-)Kapital haben. Es verlieren die Menschen, die relativ wenig (Human-)Kapital anbieten können, also ihr Einkommen aus einfachen Tätigkeiten beziehen. Bei Ländern mit relativ wenig Kapital liegt der umgekehrte Fall vor: Diejenigen können weniger Gewinne machen, die viel Kapital haben und diejenigen gewinnen hinzu, die ihr Einkommen aus einfachen Tätigkeiten beziehen. Mal platt gesagt: In Deutschland, Frankreich, USA, ... haben die Reichen den größten Vorteil und die Armen verlieren auf der Einkommensseite. In Rumänien, Indien, China ... haben die Armen den größten Vorteil und die Reichen verdienen relativ gesehen weniger durch ihr Kapital.

- Da der weltweite Handel an sich jeder Nation Wohlfahrtsgewinne bringt, könnten die Gewinner mit ihren Gewinnen innerhalb der Nation die Verluste der Verlierer kompensieren und trotzdem am Schluß besser gestellt sein, als sie es ansonsten ohne Teilnahme am weltweiten Handel wären. Wenn die Verteilungsfrage also gelöst werden kann, stellen sich alle Menschen einer Nation besser oder gleich, wenn sie am weltweiten Handel teilnimmt. Aber wie gesagt: Nur wenn die Umverteilungsfrage fair gelöst werden kann...


-- 18:33, 3. Apr. 2008 (CEST)

"Da die Globalisierung jedoch nicht zurückgedreht werden kann"

Dieser Halbsatz steht im Abschnitt Globalisierung der Politik. Er ist in der Debatte sehr umstritten. Manche vertreten ihn, aus wirtschaftshistorischer Sicht ist er (empirisch leicht belegbar) schlicht falsch. Die Globalisierungswelle des 19. Jahrhunderts begann etwa in den 1850er Jahren, hatte ihren Höhepunkt vor dem Ersten Weltkrieg, nach dem sie auf hohem Niveau stagnierte. Mit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 nahm die wirtschaftliche Verflechtung drastisch ab. Fazit: es gibt Verflechtungssteigerung, und es gibt Verflechtungsabnahme. Beides ist in der Geschichte vielfach zu beobachten (eine leicht zugängliche Quelle dazu: Knut Borchardt 2001). Soziale Prozesse als linear und unumkehrbar zu bezeichnen, traut sich eigentlich kaum noch jemand in den Sozialwissenschaften. Diese Phantasievorstellung wird von den meisten Autoren als veraltet, weil empirisch widerlegt, angesehen. - Deshalb werde ich den fraglichen Halbsatz verändern oder löschen. --Fah 22:43, 16. Mai 2008 (CEST)

Hallo,

es gilt ja die Regel, dass 5 Weblinks und 5 Literaturangaben genügen sollen (siehe WP:WEB und WP:LIT). Aber die beiden Listen hier im Artikel, die sind ja in der aktuellen Version um einiges länger. Ich würde darum bitten, dass ein Kundiger diese (vielleicht nach Diskussion hier) kürzt. Wenn sich keiner findet, machs ich mal in ein paar Tagen. Danke! Curtis Newton 09:35, 6. Jul. 2008 (CEST)

Kritik: Globalisierung der Politik

"Durch die expandierende Weltwirtschaft stehen die Nationalstaaten in Konkurrenz zueinander, denn es entsteht ein Standortwettbewerb." - Dieser Satz stimmt so definitiv nicht. Konkurrenz zwischen den Nationalstaaten ist schon seit Jahrtausenden zu beobachten. Es ist was anderes, was sich hier ändert: die Form der Konkurrenz ändert sich. Sie wird allmählich von einer vorrangig politisch-militärischen zu einer vorrangig ökonomisch ausgetragenen Konkurrenz (die gleichwohl erst durch politische Deregulation und technischen Fortschritt ermöglicht wird, UND vermutlich auch seit einigen Jahren auf politischen Druck der Globalisierungsverlierer hin wieder zunehmend politisch reguliert wird). Komplexe Sache, an dem Absatz müßte man noch arbeiten. --Fah 20:08, 15. Aug. 2008 (CEST)

  • Konkurrenz zwischen den Nationalstaaten ist schon seit Jahrtausenden(!) zu beobachten.
  • bitte Nation lesen, dann Literatur Semester 1 nacharbeiten

ich gehe in absehbarer zeit in den urlaub, wenn ich wiederkomme und so ein mist wie Konkurrenz zwischen den Nationalstaaten ist schon seit Jahrtausenden(!) zu beobachten. steht im ohnehin grottigen artikel landet der jeweilige urheber da, gruß --Jan eissfeldt 09:05, 16. Aug. 2008 (CEST)

Ok, ok, mir schwante ja schon nach dem Schreiben, daß ich ungenau war. Also Korrektur: Konkurrenz zwischen Staaten gibt es schon so lange, wie es Staaten gibt. Aber: Konkurrenz zwischen Nationalstaaten gibt es ebenso auch so lange, wie es Nationalstaaten gibt. Der von mir kritisierte Satz ist auf jeden Fall falsch. Also: eine ernsthafte Diskussion über das eigentlich Gemeinte wäre hier sinnvoller als die Eröffnung von "Nebenkriegsschauplätzen"... zur Sache bitte! --Fah 09:02, 17. Aug. 2008 (CEST)

imo mangelt es da an notwendigen standarts, also lege bitte WP:RW#Regeln_f.C3.BCr_wissenschaftliche_Artikel-reputable quellen vor, die globalen wettbewerb nachweisen, der, so ich deinen ausführungen folgen kann, offensichtlich anders sein soll als peterchens mondfahrt und nebenbei die voraussetzungen technischen fortschritt, politische hindernisse (und die artikelsystematik) negiert sowie nicht in selbstverständlichkeiten versandet. der wird sich das während meiner zeitnahen abwesenheit ansehen, gruß --Jan eissfeldt 10:13, 18. Aug. 2008 (CEST)
Du meinst vermutlich nicht "standarts" sondern Standards, oder? Mein Vorschlag ist schlicht, einen ganz offensichtlich falschen Satz zu streichen. Um zu erkennen, daß der falsch ist, reicht der Schul-Geschichtsunterricht: Konkurrenz der Nationalstaaten ist auf jeder Seite von Schulgeschichtsbüchern, mit jedem Krieg, jedem diplomatischem Winkelzug, jedem Protektionismus sichtbar. Und bleib mir vom Hals mit Sloterdijk, der interessiert mich nicht. Und mit Deiner Arroganz ebenfalls. Vielleicht erinnerst Du Dich mal an die Wikipedia-Regeln, die freundlicherweise oben im Baustein "Diskussionsseite" verlinkt sind? Komm runter von Deinem Trip und diskutiere sachlich. Und ganz offensichtlich konntest Du mir eben nicht folgen - ich betonte ja gerade, daß technischer Fortschritt und politische Entscheidungen die zentralen Faktoren der Globalisierung sind; inwiefern soll ich sie negiert haben? Auf meine Initiative kamen sie damals überhaupt so klar formuliert in den Einleitungstext. --Fah 17:36, 20. Aug. 2008 (CEST)

ich frage jetzt nochmal nach quellen. verweise dabei u.a. auf die diskrepanz der kennzahlen des welthandels an der weltwirtschaftsleistung vor und nach dem 1 WK (beide deiner bedingenden punkte unstrittig) und selbst so wenig belastbare quellen wie bpb-publikationen "Eine Gruppe von Autoren argumentiert, dass der Staat durch Globalisierung geschwächt sei, da seine Handlungsfähigkeit territorial beschränkt ist, während sich die Akteure der Globalisierung grenzüberschreitend bewegen und sich somit dem Zugriff des Staates heute leichter entziehen könnten." von dort das ist eine andere qualität von wettbewerb (von mir aus nenne ihn nicht-statisch), die unter vorausbedingungen gilt, sich aber maßgeblich von "Schul-Geschichtsunterricht: Konkurrenz der Nationalstaaten ist auf jeder Seite von Schulgeschichtsbüchern, mit jedem Krieg, jedem diplomatischem Winkelzug, jedem Protektionismus sichtbar." unterscheidet (steht selbst beim viel gescholtenen sloterdijk und wird auch von anderen autoren nicht bestritten). also lege bitte wie oben mehrfach gefordert eine WP:RW-kompartible quelle vor. gruß, --Jan eissfeldt 20:55, 7. Sep. 2008 (CEST)

Geschichte der Globalisierung

Ich hab einige Dinge zum Punkt Geschichte der Globalisierung anzumerken, die vielleicht geändert werden sollten:

Zunächst einmal gibt es meines Wissens nach auch eine vierte Möglichkeit, den Prozess der Globalisierung zu periodiesieren, und seinen Anfang in den 1840er Jahren zu sehen; Diese Periode verlief ungefähr bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Nach der Restauration der Weltwirtschaft bis heute wird dann häufig von 'der zweiten Phase der Globalisierung' gesprochen. Einige Stimmen sprechen dann sogar ab den 90er Jahren von einer 3. Phase. Ich halte diesen Periodiesierungsversuch für unbedingt erwähnenswert, da er dem heute erlebten Phänomen am nahesten kommen sollte (verglichen mit 'seit dem 15.Jhd/seit Menschengedenken')

Ergänzen sollte man neben dem Maß an Migration, das in der heutigen Globalisierung noch nicht wieder erreicht ist auch das Maß der Integration der Finanzmärkte, dass wahrscheinlich auch erst um das Jahr 2000 herum wieder erreicht wurde. Gerade wegen der aktuellen finanzwirtschaftlichen Weltlage ein erwähnenswerter Punkt, denn eventuell folgen bald wieder Rückschritte in diesem Bereich.

Außerdem finde ich den Übergang von 'Nachteile der Glob.' zu 'Die Argumentation der GLob.Kritiker' als irgendwie strukturell unklar, weil irgendwie nur die Nachteile breit aufgewogen werden und dies auch noch nach Akteuren differenziert wird, die Pro-Seite aber auf 'als im Artikel stehend' reduziert wird. Deswegen ist der Name Diskussion auch irgendwie eigenartig. Vielleicht sollte man den ganzen Teil zu der 'Kritik' auslagern?

Grüße, --Kaefars 22:12, 8. Dez. 2008 (CET)