Diskussion:Hezhen

Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Johannes Rohr in Abschnitt Sprecherzahl

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Vermutlich möchte sich das Projekt China kein Volk wegnehmen lassen ;-), aber wenn es in Russland über doppelt so viele Angehörige dieses Volkes gibt, wie in China, gehört es eigentlich unter das Lemma Nanai(er) + Weiterleitung von Hezhen. Oder legen wir einen Parallelartikel an?-- SibFreak 14:45, 17. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Lieber SibFreak, doch es gibt Leute, die es interessiert! Also ich fände einen zweiten Artikel - Nanai oder Nanaier - besser. Zwar kann man sagen, daß Hezhen und Nanaier unter dem Namen "Golden" oder "Goldi" durchaus als "ein Volk" bekannt waren und sind, und daß sie tatsächlich auch untereinander kulturell und v.a. linguistisch sich sehr nahe stehen, jedoch muß man auch anerkennen, daß die chinesisch-russische Grenze ziemlich exakt zwei Lokalgruppen teilt. Die heutigen Hezhen Chinas (bei denen ich selbst in den 80er Jahren des 20. Jhs. Feldforschung gemacht habe) gehören fast alle zur Lokalgruppe der Kile oder Kilen, während die Menschen, die sich selbst eigentlich Hezhen ("Leute vom Unterlauf") nannten, fast alle in Rußland leben. In China sind nur ca. 10-20 Nachfahren dieser Gruppe verblieben und die dürften inzwischen vollständig in den Kilen aufgegangen sein, von der fast abgeschlossenen han-chinesischen Assimilation mal ganz abgesehen. Insofern ist es ein bißchen daneben, daß Hezhen zum offiziellen Ethnonym in China wurde, aber es ist nun mal passiert und die Betroffenen sind nicht unzufrieden darüber. Zu diesem ethnisch-historischen Unterschied kommt natürlich noch hinzu, daß die Zugehörigkeit zu zwei sehr verschiedenen Staaten (seit 1860) auch starke Spuren hinterlassen hat. Bis dahin gehörten ja auch die "russischen" Nanaier zu China. Wie auch immer: Im Artikel "Hezhen" sollte natürlich auf den Artikel "Nanai(er)" verwiesen werden und umgekehrt. Herzlicher Gruß, --Ingochina 14:45, 16. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Gut. Wenn du selbst dort warst, kennst du dich sicher besser damit aus - bei mir ist es "nur" allgemeines (Laien-)Interesse an den "kleinen" Völkern Russlands und speziell Sibiriens. "Zwei Artikel" hört sich nach dem, was Du schreibst, sinnvoll an. Theoretisch könnte ich zu den russischen Nanai aus russischen Quellen (online und gedruckt) übersetzen, aber in naher Zukunft werde ich erstmal nicht dazu kommen (ich kann nicht noch eine Baustelle aufmachen - zu ziemlich vielen Völkern sind die Informationen hier bisher sehr knapp oder fehlen ganz; aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben).-- SibFreak 15:57, 25. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Ich habe die Begriffe "Nanai" oder "Hezhen" noch nie gehört, aber schon öfters den Begriff "Golden". Wenn man in der Wikipedia nach "Golden" sucht, findet man nichts. Kann man das vielleicht ändern. (Danke! Ich möchte das nicht selber machen, weil ich mich sowohl in der Wikipedia als auch fachlich zu wenig auskenne.) Wolfgang

Sprecherzahl

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Nach der letzten Volkszählung im Jahr 2000 zählen sie in China 4.640, in Russland 12.160 (von denen 12.111 die nanaiische Sprache sprechen, Volkszählung 2002).

Das letztere ist extrem unwahrscheinlich. Dass bis auf eine Handvoll alle Angehörige des Volks die Sprache sprechen wäre für russische Verhältnisse absolut sensationell! Ich kenne diverse Nanai persönlich, kaum jemand von ihnen spricht die Sprache. Irgendwo muss jemand eine Quelle falsch verstanden haben, anders kann ich mir diese Angabe kaum erklären. Die nanaische Sprache ist in der gleichen bedauernswerten Lage wie die meisten Sprachen der indigenen Völker des russischen Nordens - i.d.R. werden diese Sprachen nur noch von der älteren Generation beherrscht. In Dorfschulen werden sie, wenn überhaupt, nach Art einer Fremdsprache unterrichtet, aber die Muttersprache der allermeisten Kinder ist Russisch. --Johannes Rohr 08:53, 12. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Du hast Recht. 12.111 Nanai beherrschen die *russische* Sprache, siehe [1]. 3.886 Personen beherrschen die nanaische Sprache ([siehe [2]]), wobei nicht gesagt ist, ob das alles ethnische Nanai sind (aber vmtl. vorwiegend). --Amga 11:10, 12. Jul. 2011 (CEST)Beantworten
Danke, dass Du nachgeschaut hast. Dass die meisten Sprecher selbst ethnische Nanai sind, bedarf, glaube ich, keines besonderen Beweises. --Johannes Rohr 07:08, 13. Jul. 2011 (CEST)Beantworten