Diskussion:Karl-Jaspers-Klinik Wehnen

Rolle des Bischofs / Kardinals Clemens-August Graf von Galen

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Clemens-August Graf von Galen war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster und anschließend für kurze Zeit Kardinal der römisch-katholischen Kirche. Die Heil- und Pflegeanstalt Wehnen lag in „seinem“ Bistum, zu dem auch das gesamte Land Oldenburg gehörte.
Der Bischof wurde und wird noch heute für seinen Mut gelobt, in Predigten der 1940er Jahre offen die „Euthanasie“ der Nationalsozialisten zu kritisieren.
Gibt es irgendeine Quelle, die darauf hinweist, dass der Bischof bzw. Kardinal von den Vorgängen in Wehnen bis 1946 Kenntnis erhielt? --CorradoX (Diskussion) 10:58, 12. Sep. 2024 (CEST)Beantworten

Es fällt auf, dass kurz nach von Galens Predigten ab September 1941 nur noch die "Hunger-Euthanasie" praktiziert wurde. Offenbar funktionierte diese "unter dem Radar der öffentlichen Aufmerksamkeit." --2A02:8206:88D6:E700:3D4B:FEF4:6EF2:B81A 21:33, 13. Sep. 2024 (CEST)Beantworten
Erwähnt werden sollte, dass Clemens Augusts Bruder Franz 1941 von der Gestapo vornommen wurde und sich dabei mit den Positionen des Bischofs identifizierte. Die Folge war, dass Franz von Galen erst im April 1945 dadurch seine Freiheit wiedererlangte, dass die Rote Armee das KZ Sachsenhausen befreite. Möglicherweise hat Clemens-August von Galen deshalb bis April 1945 geschwiegen, weil er die Lage seines Bruders nicht verschlimmern wollte.
Das erklärt aber nicht sein Schweigen zum Thema Wehnen bis zu seinem Tod am 22. März 1946. --CorradoX (Diskussion) 11:05, 23. Sep. 2024 (CEST)Beantworten

Die „dunkle Seite Wehnens“

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Durch ständig neue Ergänzungen zum Thema „Euthanasie in Wehnen“ droht der (noch WP:NPOV-konforme?) Artikel eine Schlagseite zu erhalten.
Zur Entschuldigung kann man nur vorbringen, dass Ingo Harms praktsch „auf der ganzen Linie gesiegt“ hat und nur noch zaghafter Widerspruch zu einzelnen seiner (vermeintlichen) Aussagen zu vernehmen ist.
Ich würde empfehlen, das Bestreben der Karl-Jaspers-Klink zu unterstützen, dass ihr heutiges „Sosein“ (in diesem Artikel) akzentuiert wird. Zu diesem Zweck müsste

  1. der Komplex „Euthanasie in Wehnen und im Machtbereich der Nationalsozialsten“ in einen neuen, eigenständigen Artikel ausgelagert werden und
  2. der Kontext „Diskriminierung von Menschen mit einer kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigung“ mit mehr historischer Distanz, d. h. einem Blick auch auf die Jahre vor 1933 und die unmittelbare Nachkriegszeit nach 1945, betrachtet werden.

Wenn Ingo Harms die Einrichtung Kloster Blankenburg mit Bezug auf das mittlere 19. Jahrhundert als „Billigversion von Wehnen“ bezeichnet, dann muss es in Wehnen damals Verhältnisse gegeben haben, die menschenfreundlicher als in Blankenburg waren.
Abgesehen davon war die Bezeichnung „Heilanstalt“ auch in den schlimmsten Jahren nie bloß ein Euphemismus. Es gab immer auch (vereinzelt?) Patienten, vor allem solche, deren Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt werden konnte, deren psychische Gesundheit durch einen Aufenthalt in Wehnen verbessert wurde. --CorradoX (Diskussion) 10:48, 16. Sep. 2024 (CEST)Beantworten