Diskussion:OKB Gidropress
Liste entfernt
BearbeitenBei der entfernten Liste wurde angegeben, dass Gidropress diese Anlagen geplant und entworfen haben soll.
Ich beschäftige mich zwar nicht mit der russischen Kerntechnik, aber bei den tschechoslowakischen Kernkraftwerken kann diese Behauptung eindeutig widerlegt werden, da bei Bohunice (Quelle 1, S. 61, bzw. 65 im PDF) und Dukovany (Quelle 2) LOTEP Leningrad als Chefdesigner des atomaren Bereiches auftritt und bei drei der vier Kraftwerken alle Reaktoren von Škoda Pilsen in Lizenz hergestellt wurden (siehe die gleichen Quellen). In der mir vorliegenden Literatur kommen Spezialisten von Gidropress bei Temelín in der Rolle einer Art Autoren-Aufsicht vor (Quelle 3, S. 5). Dass der Reaktortyp WWER von Gidropress entwickelt wurde, ist natürlich nicht strittig. Aber die Herstellung und eine direkte Beteiligung an Projektierungsarbeiten im Bereich Kraftwerkbau sind bei Gidropress hier nicht nachzuweisen.
Dies entspricht auch der gängigen Vorgehensweise in der Sowjetunion, die auch bei anderen Experimentellen Konstruktionsbüros zutrifft: Ein Konstruktionsbüro entwickelt eine bestimmte Technologie, die Herstellung wird danach von einem Kombinat übernommen, der nicht in organisatorischer Verbindung mit dem Konstruktionsbüro steht. Aus dieser Hinsicht bezweifle ich, dass Gidropress überhaupt über eine Schwermaschinenbau-Basis für die "materielle" Herstellung von Reaktoren und anderem Schwergerät verfügt.
Auf der Homepage von Gidropress steht bei der entsprechenden Tabelle lediglich "Anlagen mit WWER-440" (АЭС с реакторами ВВЭР-440) und nicht "entworfen und gebaut von Gidropress".
Aus diesen Gründen und angesichts der laufenden Anschuldigungen der beiden Hauptautoren wegen Quellenmogelei habe ich im Artikel alle Hinweise auf Produktion etwas vorsichtiger umformuliert, weiter die Tabelle der Reaktoren vom Typ WWER entfernt und mit einer gekürzten Auflistung von der Homepage von Gidropress ersetzt.
Quelle 1: D. Dobák et al: 50 rokov jadrových elektrární na Slovensku. Jadrová a vyraďovacia spoločnosť, a. s. und Enel Slovenské elektrárne, a. s., 2007. [1]; Quelle 2: [2]; Quelle 3: F. Hezoučký: Historie výstavby ETE v širších souvislostech. In: Zhodnocení výstavby a spouštění Jaderné elektrárny Temelín. Česká nukleární společnost, 2003. ISBN: 80-02-01530-4
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