Diskussion:Tabora
Quellen
BearbeitenEin paar Quellenangaben wären nicht schlecht. Insbesondere zu der angeblichen "deutschen" Benennung "Weidmannsheil". Amtlich war das sicherlich nicht. - Katanga 12:16, 25. Nov. 2007 (CET)
1. Weidmannsheil dürfte Quatsch sein. Das Koloniallexikon hat in seinem Artikel über Tabora nichts von einer solchen Bezeichnung. Ist mir auch sonst nie untergekommen. Dito die historischen Karten in diesem Lexikon. Wer auch immer damit angefangen hat - dank wikipedia ist das mittlerweile weit verbreitet in vielen Sprachen. Übrigens schreibt man das Wort mit "ai"!
2. Etymologie -ebenfalls für die Füße. Es gibt im Kisuaheli kein Verb "tabor" oder "kutabor".
Ich werfe beides raus. --Kipala 23:48, 29. Aug. 2008 (CEST)
Zur frühen Ortsgeschichte
BearbeitenIch habe den Bezug auf indische Gründer erstmal rausgenommen, da sie nicht belegt waren. Alle mir bekannten Autoren erwähnen nur Araber, Omanis, Zanzibaris etc;
Die Schreibweise der Gegend von Tabora, da in Anführungsstrichen als "deutsche" Benennung vorgestellt, sollte der damaligen Rechtschreibung folgen: "Unjanjembe". --Kipala 17:59, 9. Sep. 2008 (CEST)
Ich hab die indischen Gründer wieder reingenommen, Beleg zugefügt. Statt dessen habe ich den Absatz entfernt, der von arabisch-swahilischen Siedlungen und einem Ring einheimischer Siedlungen spricht. Das steht im Becher anders, er beschreibt einen Prozess der Verschmelzung arabischer Niederlassung und einheimischer Siedlungen. Es gab auch viel zu wenig Küstenleute in Tabora, um von arabisch-swahilischen Siedlungen zu sprechen.
Unjanjembe geht in Ordnung.
Tippu Tipp hab ich um den deutschen Beleg ergänzt, die "Häuptlinge" rausgenommen. --perlenklauben 09:13, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Ich sehe bei Burton keinen Beleg für die Gründung durch den erwähnten Musa Mzuri. Gib mal bitte die Seite an. --Kipala 16:52, 10. Sep. 2008 (CEST)
"Häuptlinge" und Belege
Bearbeiten(kopiert von Benutzer Diskussion:Kipala)
Hallo Kipala, ich wäre dir dankbar, wenn du vor der Löschung meiner Beiträge mal bei mir kurz anfragst, bevor du meinerseits unbelegte Textstellen durch deinerseits unbelegte Textstellen ersetzt. Auch bitte ich dich, die genutzte Lektüre sorgfältig zu lesen, bevor du sie im Artikel verwendest. Ansonsten aber vielen Dank für sinnvolle Korrekturen.
Und schließlich möchte ich Dich dringend bitten, abwertende koloniale Begriffe wie "Häuptlinge" oder "Eingeborene" zu vermeiden und sie nach Möglichkeit auch bei Editionsaktivitäten zu entfernen. Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches: Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast, Münster 2004. --perlenklauben 08:43, 10. Sep. 2008 (CEST)
Nachtrag: Hast du nicht ein Bild von der deutschen Boma in Tabora? Es könnte den Teil des Artikels schön abrunden. Ich hätte auch Illustrationen zum Karawanenhandel, aber leider keine Ahnung, wie man sie einfügt.--perlenklauben 09:24, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Tja, da wirst du mir mal auf die Sprünge helfen müssen. In der von dir angegebenen Quelle (Burton) finde ich nichts über die Gründung von Tabora, schon gar nicht durch den genannten Musa Mzuri. Seite? Ansonsten schreibst du heftig gegen Bechers Darstelung an, die mir einen ganz vernünftigen Eindruck macht. Und Becher hatte ich doch eigentlich ganz gut zusammengefasst, oder? Du behauptest jetzt eine Gründung Taboras in einem bestimmten Jahr (unbelegt! - Der Inder ist lt. Burton 1825 erstmals durch die Gegend gekommen - mehr steht da nicht), während Becher relativ detailliert einen Prozess schildert, für den dann ab Mitte des Jahrhunderts der Name Tabora auftaucht - den Burton (1857/58) ja noch nicht benutzt (nicht kennt?) - (also noch etwas später - 1860ger? - kann jetzt die Seite bei Becher nicht aufrufen). Die Beschreibung der Ansiedlungen / Niederlassungen - das stell dir doch mal praktisch vor. 20 Suaheli-Haushalte bedeuten doch nicht 20 Einfamilienhäuser, sondern Wohnhäuser, Warenlager, Gebäude für Diener, Abhängige und Sklaven etc - auf jeden Fall Dutzende von Leuten. Burton (II, 6) nennt Kazeh doch ein "Arab settlement"). Bechers Darstellung folgt dem. Dein Gründungsjahr sieht phantasievoll aus.
- Was deine Sorge um "abwertende koloniale Begriffe" angeht, teile ich zwar das Anliegen, nicht aber deine Phantasie. Du nennst "Häuptling" und "Eingeborene". Letzteren Begriff habe ich nicht verwandt, der ist nun ganz und gar deine private Phantasie. Warum "Häuptling" ein kolonialer Begriff sein soll, solltest du mal vortragen. Ich kenne die Arbeit von Anrndt/Hornscheidt nicht, aber es wird dir sicherlich nicht schwerfallen, das einfach mit eigenen Argumenten zu belegen. Dieser deutsche Begriff Begriff hat eine längere Geschichte vor der Kolonialzeit. Wurde er in seiner Bedeutung durch diese Zeit stark verändert? Im Falle des Fundikira (um den geht es ja) sehe ich ihn als angemessen kann. Um mal in der Gegend dort zu bleiben: für Mirambo wäre er nicht angemessen. Mit deinem "Kolonialgefühl" kannst du doch keine Debatte führen; schon gar nicht, wenn dir dabei solche Freudschen Gleichsetzungen von "Einheimischen" und "Eingeborenen" unterlaufen. Ansonsten solltest du mal darlegen, welcher Fortschritt durch die Verwendung des Anglizisimus "chief" erreicht wird, den du eingefügt hast. Welches Argument, das gegen "Häuptling" vorgebracht wird, passt denn nicht auf "chief"? (Ich kopiere das Ganze in die Tabora-Diskussion, weil es eher dorhin gehört als hierher auf meine Privatseite, ok?). ----Kipala 20:55, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Kipala, es gibt seit langem eine Diskussion über abwertende Begriffe, die stark durch unsere koloniale Vergangenheit geprägt sind und die daher glücklicherweise langsam aus unserem Sprachgebrauch verschwinden. Schlag einfach mal in Wikipedia nach, da findest du Begründungen dafür, warum diese Wörter wertfrei nicht mehr zu verwenden sind. Eine einfach Richtlinie lautet: Keine Begriffe für außereuropäische Gesellschaften, die man nicht auch für die eigene im gleichen Kontext verwenden würde. "Eingeborene" hast du nicht verwendet, deswegen habe ich dich aber trotzdem gebeten, solche und ähnliche Wörter in Artikeln zu eliminieren, falls sie dir unterkommen (wie beim Schutzbrief)
- Eine Debatte darüber werde ich hier nicht führen, solange du nicht die aktuelle Literatur dazu kennst. Aber ich werde mit Gewissheit dagegen angehen, dass Wikipedia Begriffe revitalisiert, die afrikanische Gesellschaften aus einem eurozentristischen und sozialdarwinistem Blickwinkel beschreiben.
- Den Burton schlage ich bei Gelegenheit in der Bibliothek noch mal nach, die Stelle habe ich jetzt meinen Lektürenotizen zu einem Artikel entnommen und habe sie mir bestimmt nicht ausgedacht. Deine Fassung habe ich revidiert, weil du von einer Arabersiedlung sprachst, die von einheimischen Siedlungen umgeben war. Das Charakeristische an Tabora ist aber, wie Becher überzeugend ausführt, dass die Stadt durch die Verschmelzung von Ansässigen und Zuzüglern wuchs und keine typischen Viertel wie in Sansibar Stadt, Mombasa oder Bagamoyo entstanden. ––perlenklauben 22:08, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Boma Tabora: da ist ein Bild im Koloniallexikon; dessen copyright ist vorbei; einen unserer copyright gurus fragen? Wenn du etwas hast: hochladen (Menü rechts, sieh dir mal das Formular an), dann mit dem Bildersymbol oben "Dateilink" rein ins edit-Formular.----Kipala 20:55, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Funktioniert bei mir nicht, da streikt vermutlich der Mac. --perlenklauben 22:08, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Boma Tabora: da ist ein Bild im Koloniallexikon; dessen copyright ist vorbei; einen unserer copyright gurus fragen? Wenn du etwas hast: hochladen (Menü rechts, sieh dir mal das Formular an), dann mit dem Bildersymbol oben "Dateilink" rein ins edit-Formular.----Kipala 20:55, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Ich korrigiere mich zu Fundikira; Tippu Tip nennt ihn "sultani", was zwar öfters auch für Führungsfunktionen auf sehr örtlicher Ebene (also: eher Häuptling/chief - der englische wie der deutsche Gebrauch des Begriffs ist ja häufig sehr undifferenziert) verwandt wird; bei Fundikira allerdings ist eine regionale Funktion für Unyanyembe vorhanden (vgl. Davidson, Basil: The growth of African Civilisation; Easta nd Central Africa to the late 19th century p. 202; [1], [2], )
- Burton II kannst komplett online einsehen: [3]. Bei deiner Art zu zitieren wirkt dein Rückzug auf die Behauptung "relevanter Literatur" mehr als schwach (vgl. dein Link zu "Schutzbrief", der nichts mit der Sache zu tun hat) Hast du dich je darüber informiert, wie "Häuptling" ausserhalb des kolonialen Kontextes verwandt wird? Da solltest du etwas mehr Butter bei die Fische tun. ("sozialdarwinistem" ?)--Kipala 22:33, 10. Sep. 2008 (CEST)
- Ach, Kipala, zuerst lesen, dann wettern. Ich habe nicht von "relevanter", sondern "aktueller" Literatur geprichen, was in diesem Fall aber durchaus das gleiche ist. Und lass einfach mal deine persönlichen Seitenhiebe weg.
- Häuptling heute ohne kolonialen Stallgeruch für Afrika zu verwenden, ist nicht mehr möglich. Da kann der Begriff für andere Regionen oder zu anderen Zeiten gern andere Verwendung haben/gehabt haben. Worte unterliegen einem Bedeutungswandel, immer. Deswegen verwenden wir in Deutschland Begriffe wie "Führer" oder "Sonderbehandlung" möglichst nicht mehr. Deswegen ist das "Fräulein" ausgestorben. Und Häuptling ist der Begriff einer Gesellschaft, die sich selbst als Krönung sozialer Entwicklung verstand, für Oberhäupter einer Gesellschaft, die als sozial unterentwickelt gesehen und interpretiert wurde. Wäre der begriff nicht abwertend gewesen, hätten man ja auch die Bezirkshauptmänner in DOA als "Sultane" oder "Bezirkshäuptlinge" bezeichnen können, nicht? --perlenklauben 23:02, 10. Sep. 2008 (CEST)